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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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bringe ich dich mal zu deinem Papa, was?“, fragte er, nachdem er sein Hemd übergestreift hatte.
    Als der kleine Kerl eifrig nickte, bückte Bayard sich, packte den Jungen und hob ihn sich mit einem geschickten Schwung auf die Schultern. Dann ging es huckepack über das abgemähte Feld, immer haarscharf an den zusammengestellten Garben vorbei. Der Kleine kriegte sich gar nicht ein vor Lachen.
    „Guck mal, Papa!“, krähte er entzückt, „guck mal hier oben!“
    Hale und etliche andere am Feldrand sitzende Leute sahen auf und lächelten. Bayard war zwar bemüht, nicht nach Gillian Ausschau zu halten, bemerkte aber dann doch zu seiner Freude, dass auch sie schmunzelnd die Szene verfolgte. Leider stand der Burgvogt direkt neben ihr und zog ein bitterböses Gesicht.
    Rivalen oder Feinde waren Bayard nicht neu. Früher hätte er einen wie Dunstan, diesen langgewandeten Griesgram, überhaupt nicht beachtet und schon gar nicht als ernsten Gegenspieler angesehen. Der Kerl war weder sonderlich anziehend noch charmant. Was er allerdings hatte, war die offensichtliche Nachsicht und Zuneigung der Burgherrin. Das konnte sich durchaus als Problem erweisen – vorausgesetzt, es kam überhaupt zu Rivalitäten um Lady Gillian.
    Von Bayards Warte aus jedenfalls nicht. Es ging nicht, selbst wenn er’s gewollt hätte. Obwohl er in letzter Zeit von Träumen heimgesucht wurde, in denen sie beide sich eng umschlungen und in zügelloser Leidenschaft in den Armen lagen. Zum einen vertraute Armand darauf, dass sein Bruder während des Aufenthaltes auf Averette mit Ehre und Würde auftrat. Zum anderen war Bayard mit ihr verwandt, wenn auch nicht im engeren Grade.
    „Na, Sohnemann?“, sagte Hale lachend, als die beiden ihn erreichten. „Pass bloß auf, dass du ihm nicht wehtust. Der ist nämlich Reichsritter. Ein direkter Gefolgsmann des Königs!“
    Bayard ließ sich nur ungern daran erinnern, dass er den Eid auf King John abgelegt hatte, noch ohne dessen wahres Wesen zu kennen. Dennoch blieb er unverdrossen munter. „Heute bin ich bloß Mäher und im Augenblick ein gewaltiges Schlachtross.“ Wiehernd bäumte er sich auf, kratzte mit einem Fuß über den Boden und preschte, vornübergebeugt wie ein Rammbock, auf die nächste Strohgarbe zu. Der auf seinen Schultern schwankende Teddy kreischte vor Entzücken.
    Nach ein paar weiteren Kavallerieangriffen setzte er den Knirps zu Boden und tat, als wäre er völlig ausgepumpt. „Auch das mächtigste Schlachtross braucht mal Futter, Wasser und Ruhe“, keuchte er und zauste dem Jungen den Schopf.
    Teddy nickte, ein wenig enttäuscht, und hüpfte zurück zu seinem Vater, derweilen Bayard zu den auf Böcken stehenden Tischen ging, auf denen man Essen und Trinken bereitgestellt hatte.
    Über eigene Kinder dachte er relativ selten nach. Sie waren etwas, das er in eine diffuse Zukunft verschob, ebenso wie die Ehe und andere unumgängliche Pflichten. Heute aber und hier, umgeben von den fröhlichen, feiernden Menschen auf Averette und das verzückte Lachen des kleinen Teddy noch in den Ohren, kam es ihm doch so vor, als müsse es etwas Wunderbares sein, selbst einen Sohn zu haben. Vorausgesetzt, man fand zuvor die passende Mutter dazu.
    Ja, und was so ein geeignetes weibliches Wesen anging … In dieser Hinsicht hatte sich seine bisherige Einstellung gründlich geändert, wie er allmählich begriff.
    Sei’s drum: Heirat lag auch künftig in weiter Ferne, und daher schlug er sich, inzwischen am Tisch angekommen, diese Gedanken aus dem Kopf. Beim Duft des frischen Brotes lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Auch dicke runde Käselaibe standen da, zudem noch Krüge mit Ale nebst den dazugehörigen Humpen.
    Armand hatte ihm erzählt, dass er während seiner Gefangenschaft einen Heißhunger auf Brot gehabt habe, und als Bayard in seinen Kanten biss, begriff er auch, warum. Wenn man wirklich Hunger hatte – was schmeckte da besser als Brot?
    Na ja, überlegte Bayard, vielleicht kühles Ale noch, wenn auch nicht bei Hunger, sondern bei Durst, und so leerte er seinen Humpen in einem Zug. Gerade wischte er sich mit dem Handrücken über die Lippen, da tauchte Gillian vor ihm auf. Zu seinem Leidwesen lief er rot an wie ein junger Spund, denn er war völlig durchgeschwitzt, angezogen wie ein Bauer und roch vermutlich nicht sonderlich angenehm.
    „Es hat mich sehr erstaunt, Euch beim Mähen zu sehen, Mylord“, sagte sie.
    Er wusste nicht recht, ob das ein Tadel war oder ein Lob. Er jedenfalls bereute

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