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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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würden Überstunden vorschlagen, Sarge.«
    »Verschwendung von Polizeiressourcen, Constable.«
    »Ja, genau wie der Rest des Tages. Haben Sie heute Abend was Besonderes vor?«
    »Sie klingen genau wie das Mädchen, das mir bei meinem Friseur die Haare wäscht.« Freya machte sie nach: »Irgendwas Besonderes fürs Wochenende geplant, ja? Schon was Tolles für den Urlaub vor?«
    »Und, haben Sie was vor?«
    »Nein. Morgen ist Chorprobe.«
    »Also ein Abend zu Hause mit der Katze und dem Fernseher. Sie sollten mehr rauskommen, Freya … mit Em und mir am Freitag mal um die Häuser ziehen.«
    »Klar, bin immer gern das fünfte Rad am Wagen.«
    »Nee, da arrangieren wir vorher was für Sie. Gibt ein paar wirklich nette junge Ärzte im Kreiskrankenhaus Bevham.« Nathan warf ihr einen raschen Blick zu. »Außer Sie haben selbst was in der Hinterhand.«
    »Das reicht, DC Coates.«
    »Sie stehen auf Blonde, oder?«
    »Ich sagte, das reicht, Nathan.«
    »Entschuldigung, da bin ich ein bisschen zu weit gegangen.«
    »Sehr viel zu weit.«
    »Nur, ich mag Sie, Sarge. Ich möchte nicht, dass Sie versauern.«
    »Ich versauere nicht.«
    »Gibt da ein Gedicht … keine Ahnung, wer’s geschrieben hat, ist eigentlich nicht mein Ding, aber Em hat’s im Radio gehört. Geht darum, wie man Liebe heilt, wissen Sie, was ich meine?«
    Quietschend brachte Nathan das Auto zum Stehen, als die Ampel im Stadtzentrum auf Rot schaltete.
    »Erzählen Sie weiter.«
    Er drehte den Kopf zu ihr, sein Affengesicht leuchtete freundlich im Licht der Straßenlaterne. Du würdest selbst mit einem Mord durchkommen, dachte Freya, und das wird sich vermutlich nie ändern.
    »Also, in dem Gedicht heißt es, es gebe zwei Möglichkeiten. Man kann Stunden neben dem Telefon sitzen, versauern, warten und hoffen, die Minuten zählen …« Er schaltete und raste erfolgreich einem BMW davon, der auf der Nebenspur herangekommen war. »Jaaaaaa!«
    »Oder?«
    »Oder man versucht, ihn besser kennen zu lernen.«
    Freya lachte. »Na schön, sehr gut. Aber jetzt sind Sie dran, Constable.«
    »Ich? Na, Sie wissen ja. Leb sehr glücklich mit meiner Em zusammen.«
    »Genau.«
    »Was?«
    »Zusammenleben. Gute Güte. Und wie lange schon?«
    »An die zwei Jahre.«
    »Wird Zeit, dass Sie das Richtige tun.«
    »Und was soll das Richtige sein, Sarge?«
    »Wie viel Mann kann ein Mann sein? Heiraten Sie das Mädchen, Constable Coates, halten Sie um ihre Hand an, werfen Sie sich vor ihr auf die Knie, sparen Sie Ihr Überstundengeld für einen Diamantring. Im Schaufenster von Duckhams in Bevham gab’s sehr hübsche, als ich zum letzten Mal reingeschaut habe.«
    »Als Sie nach Gold geschürft haben?«
    »Ernsthaft. Ihre Emma ist so ein nettes Mädchen. Sie hat mehr verdient, als bloß ›zusammenzuleben‹. Natürlich nur, wenn sie verrückt genug ist, Ja zu sagen.«
    »Ja, ja.«
    »Wollen Sie denn nicht sesshaft werden?«
    »Ich bin sesshaft.«
    Freya schüttelte den Kopf. »Das ist anders.« Sie meinte es ernst. Ihr eigener Fehler hatte nicht dazu geführt, dass sie die Ehe generell ablehnte, und die hübsche, entzückende und überaus vernünftige Emma war genau das, was Nathan brauchte.
    Nathan setzte das Auto sauber in eine Parklücke vor dem Revier, und sie gingen hinein.
    Freya betrat das sich leerende Kriminaldezernat und schaute sich um. Das Büro hatte das übliche heruntergekommene Aussehen am Ende eines Arbeitstages, Papierkörbe, die von zerknülltem Papier und leeren Plastikbechern überquollen, die Schreibtische voller Computerausdrucke, die Stühle überall kreuz und quer im Raum. Ihr eigener Schreibtisch sah nicht viel besser aus, und sie verbrachte fünf Minuten damit, ihn aufzuräumen, damit sie der Anblick am nächsten Morgen nicht zusätzlich deprimieren würde.
    Ihr Computer war noch an, und einen Augenblick überlegte sie, ob sie nicht eine weitere Stunde auf die Drogendateien verwenden oder nachsehen sollte, ob etwas Neues – wie wenig auch immer – über die vermissten Frauen eingetroffen war.
    Aber sie war müde, gereizt und hungrig, und die Stunde wäre höchstwahrscheinlich verschwendet. Nach Hause, sagte sie sich, nahm ihre Lederjacke von der Stuhllehne und band sich ihren cremefarbenen Paschminaschal um; nach Hause, ein kleines Filetsteak mit Pilzen und Tomaten, zwei oder drei Glas Rotwein und eine halbe Stunde mit den Bach-Noten für die morgige Chorprobe.
    Sie knipste ein paar Lampen aus, sagte gute Nacht zu dem Einzigen, der noch im Büro war und

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