Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
Vom Netzwerk:
Anrufbeantworter waren drei Nachrichten, eine von Cat, die sie zum Sonntagsbrunch einlud, eine von Sharon Medcalf mit der Frage, ob sie Tennis spielte. Sie notierte sich die Telefonnummern und klickte auf die letzte Nachricht.
    »Freya, Simon Serrailler hier. Es ist zwanzig nach sechs. Ich dachte, wir könnten zusammen was trinken gehen, aber Sie sind nicht da. Verschieben wir es auf ein andermal.«
    Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt. Er war dort gewesen. Sie hatte eine Stunde in der unheimlichen Gesellschaft von Mr Fliege verbracht, während sie, wie sie es sich gewünscht hatte, mit Simon im Embassy hätte sein können.
    Verdammt. Sie spielte die Nachricht noch einmal ab, um seine Stimme zu hören, und als sie die anderen zwei löschte, ließ sie seine drauf.
    Verdammt.
    Im Haus war es sehr still. Sie schenkte sich noch ein Glas Wein ein und blätterte die uninteressant aussehende Post durch. Gleich würde sie sich einen Salat machen.
    Verdammt. Diesmal sagte sie es laut in den stillen Raum hinein.

    Vor Karin hingen grüne und graue Farnwedel, und sie versuchte sich einen Weg hindurchzubahnen, aber sie klebten an ihrem Gesicht und ihren Händen und zogen sie zurück. Sie rochen schwefelig und faulig, und das Wasser, durch das sie schwamm, war schlammig.
    Dann kam sie plötzlich frei. Sie setzte sich auf.
    Ihr Schlafzimmer wurde von einer niedrigen Lampe auf dem Frisiertisch erleuchtet, und eine Sekunde lang war sie verwirrt von dem sanften Schein nach der schleimigen Düsterheit ihres Traums. Karin beugte sich vor, zog die Knie an sich. Auf ihrem Nachttisch standen ein Krug und ein Glas, und sie schenkte sich Wasser ein. Es war ziemlich kalt, und sie wunderte sich darüber. Sie konnte sich nicht erinnern, es dort hingestellt zu haben. Das Trinken half ihr nicht nur gegen den trockenen Hals, sondern es schien ihr auch die Sinne zu klären, bis ihr einfiel, dass sie überhaupt nicht hier gewesen war, sondern auf der Liege in Aidan Sharpes Behandlungsraum und sich krank und desorientiert gefühlt hatte. Seine Hände hatten auf ihren Armen gelegen, und er hatte sie durchdringend angestarrt. Alles andere war wie ausgelöscht. Er musste sie nach Hause gefahren und ihr geholfen oder sie hier hinaufgetragen haben. Sie war vollständig bekleidet und lag unter der Decke. Die Vorhänge waren geschlossen und die Lampe angeknipst worden. Vermutlich hatte er ihr auch das Wasser geholt.
    Sie blieb noch ein paar Augenblicke sitzen, versuchte, den Kopf frei zu bekommen. Sie fühlte sich etwas merkwürdig, aber nicht mehr schwindelig.
    Als Nächstes wurde sie wütend. Sie war als Patientin in gutem Glauben zu einem Akupunkteur gegangen, und durch die Behandlung war ihr wahrscheinlich schwindelig und übel geworden. Aber sie hätte in Gefahr sein können und nicht einfach halb ohnmächtig nach Hause gebracht, ins Bett gelegt und allein gelassen werden dürfen. Sein Verhalten während der Behandlung war merkwürdig gewesen, fiel ihr jetzt ein; sie hatte sich unwohl und bedroht gefühlt, hatte fliehen wollen, von Panik ergriffen. Er hatte ihr weder etwas erklärt, noch schien ihn ihre Reaktion beunruhigt zu haben.
    Sie trank ein weiteres Glas Wasser, stand vorsichtig auf und ging ins Bad. Sie war müde, aber nicht unsicher auf den Beinen, und nachdem sie sich Hände und Gesicht gewaschen und das Haar zurückgebunden hatte, kam sie wieder ins Schlafzimmer, griff zum Telefon und rief Cat an, die sofort abnahm.
    »Hast du eine Minute Zeit? Es ist was passiert.«
    »Klar, aber ich mache gerade einen Lammauflauf zum Einfrieren, also muss ich den Hörer zwischen Schulter und Ohr klemmen. Was ist los?«
    Karin holte Luft und begann so sorgfältig und ruhig wie möglich zu erzählen. Cat hörte zu, wie sie es immer tat, ohne zu unterbrechen, nahm jede Einzelheit in sich auf.
    »Und jetzt bin ich wieder hier. Mir geht es gut, aber ich bin wütend. Ich weiß nicht, ob das unangemessen ist.«
    »Nein. Was noch?«
    »Immer noch ein bisschen durcheinander.«
    »Das hätte nicht passieren dürfen. Ich verstehe Aidan nicht, er ist immer sehr zuverlässig gewesen.«
    »Du glaubst mir nicht.«
    »Natürlich glaube ich dir. Ich finde es nur rätselhaft. Ich würde ja zu dir kommen, aber ich bin allein mit den Kindern, und mein Auto ist in der Inspektion … Chris kommt erst später zurück.«
    »Nein, ist schon in Ordnung, das brauchst du nicht. Ich musste nur darüber reden.«
    »Willst du herkommen? Du bist herzlich eingeladen und kannst über

Weitere Kostenlose Bücher