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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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arbeitete hart und mit Begeisterung, spielte Hockey in der Regionalmannschaft und lebte, zum allseitigen Erstaunen, mit einem außergewöhnlich hübschen Mädchen zusammen, das im Kreiskrankenhaus Bevham als Hebamme angestellt war.
    »Sie machen das prima«, sagte Freya, »aber ich brauche Sie für etwas anderes, nur eine Stunde oder so.«
    »In Ordnung, Sarge.« Nathan schloss die Datenbank und folgte Freya zu ihrem Schreibtisch, wo sie ihn über Angela Randall ins Bild setzte.
    »Klingt merkwürdig.«
    »Finden Sie?«
    »Nicht nach jemand, der einfach abhaut. Das sind eher Kinder, die Ärger zu Hause haben, Männer, die ihre nörgelnden Frauen keine Minute länger ertragen oder die in die Kasse gelangt und Wind davon bekommen haben, dass jemand sie verpfiffen hat. Sie passt nicht in das Muster.«
    »Ich bin froh, dass Sie das auch so sehen. Ich mache mir Sorgen um sie, aber für den DI ist sie nur ein weiterer Vermisstenfall.«
    »Ablegen und vergessen, ich weiß, was Sie meinen, Sarge. Wenn jemand fragt, kriegt er von mir nur ›Wer ist Angela Randall?‹ zu hören.«
    »Sie haben’s kapiert.«
    »Was soll ich machen?«
    »Nehmen Sie sich die Vermisstenfälle aus dem letzten Jahr, den letzten achtzehn Monaten vor und schauen Sie, ob es da irgendwelche Ähnlichkeiten gibt … Sie wissen schon, was ich meine. Ich kann es nicht näher erklären, aber wenn es da ist, wird es Ihnen ins Auge springen. Lesen Sie erst alles über Randall durch. Drucken Sie aus, was Sie finden, und legen Sie es mir auf den Schreibtisch.«
    »Sie gehen wieder?«
    »Offiziell zurück ins Gewerbegebiet wegen der Veruntreuungsfälle.«
    »Und?«
    »Ich fahr rüber nach Bevham, um einen sehr teuren Juwelier aufzusuchen.«
    »Hat Sugar Daddy Ihnen seine Kreditkarte geliehen?«
    Freya nahm ihre Jacke von der Stuhllehne. »Aber gewiss doch.«
    Wären da nicht der Veruntreuungsfall und Angela Randall gewesen, hätte sie sich etwas ausdenken müssen, um hier rauszukommen. Es war besser für sie, heute nicht zu lange auf dem Revier zu sein. Sie wollte Simon Serrailler sehen, wollte ihm auf dem Flur begegnen, mit einer Ausrede sein Büro betreten, an einer seiner Einsatzbesprechungen teilnehmen … was auch immer. Sie wollte ihn ansehen, in Uniform, bei der Arbeit, wo er »Sir« war, wollte sich beweisen, dass ihre Gefühle vorübergehend und lächerlich waren, eine Art verzögerte Emotion in Bezug auf das Ende ihrer Ehe. Sie hatte Simon Serrailler angeschaut und sich für einen Augenblick zu ihm hingezogen gefühlt, wie das jedem passieren konnte, und aus dieser Aufwallung körperlicher Gefühle geschlossen, dass sie sich verliebt hatte.

    E. J. Duckham & Sohn hatten eine Klingel an der Ladentür und eine Überwachungskamera zur Einschätzung potenzieller Kunden, bevor sie eingelassen wurden. Freya schaute zunächst in die doppelt verglasten Schaufenster, in denen Diamanthalsketten, Ohrringe und Broschen ohne erkennbare Preisschilder ausgestellt waren, Ringe mit Saphiren, Smaragden, Rubinen und Diamanten, Uhren von Rolex und Patek Philippe. Sie fragte sich, wer in Bevham sich so etwas leisten konnte, genau wie die etwas weniger ausgefallenen Silberschüsseln und die winzigen Perlenkettchen für Neugeborene. Bevham hatte durchaus seine wohlhabende Seite, im Süden um den Cranbrook Drive und die Heights, wo einzeln stehende Häuser mit langen Auffahrten und riesigen Gärten für eine Dreiviertelmillion Pfund und mehr verkauft wurden, und in einigen der umliegenden Dörfer wohnte der eine oder andere pensionierte Handelsbankvorsitzende oder öffentlichkeitsscheue Popstar, aber die kauften ihren teuren Schmuck bestimmt nicht in Bevham. Nach einem zweiten sehnsüchtigen Blick auf eine Silberfiligrankette mit Sterndiamanten drückte Freya auf die Klingel und zog, als die Tür geräuschlos aufschwang, ihren Dienstausweis hervor.
    Der Laden hatte diese besondere Art samtiger Stille, wie sie für Juweliergeschäfte und Modeateliers typisch ist; die Frau hinter dem Ladentisch war so untadelig zurechtgemacht und frisiert wie eine königliche Hofdame, und der Mann, der Freya begrüßte, hatte den glatten Charme, den sie mit Jermyn Street assoziierte, woher sein Nadelstreifenanzug und die lila Krawatte auch sicherlich stammten.
    »Ich hoffe, Sie kommen mit guten Nachrichten, Sergeant.«
    »Gute Nachrichten?« Freya wusste, dass es im vergangenen Jahr eine Einbruchserie in Juwelierläden gegeben hatte, und nahm an, E. J. Duckham sei einer davon gewesen.

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