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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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schrecklich.«
    »Debbie war eine Patientin von Ihnen?«
    »Ich nenne sie Kunden, Sergeant. Ich bin kein Arzt. Ja, sie war bei mir. Zum zweiten Mal erst diese Woche. Nettes Mädchen.«
    »Können Sie mir sagen, warum sie bei Ihnen war? War sie krank?«
    »Also, wie gesagt, ich bin kein Arzt. Wenn jemand tatsächlich körperlich krank ist und den Hausarzt noch nicht aufgesucht hat, schicke ich ihn direkt dorthin. Wenn er bereits dort war und nur eine spirituelle Aufmunterung und Anleitung braucht, um den tiefsten Teil seiner Psyche zu erreichen und den Heilungsprozess zu unterstützen, dann ist das in Ordnung, und wir können daran arbeiten.«
    »Und Debbie sagte, sie wäre bei ihrem Arzt gewesen?«
    »Ja.« Es schien besser zu lügen. Sie würden es nicht wissen. »Ihr wahres Problem war ihr Mangel an Selbstachtung. Da war viel Arbeit erforderlich. Ich hatte damit begonnen, sie dazu zu bringen, tief in sich hineinzuschauen und ihre wahre Natur zu entdecken, ihren wahren Pfad. Sie besaß kein Wissen über die Führung, die sie dort finden konnte, und war sehr empfänglich.«
    Geschwafel, dachte sie. Es hätte ihr ebenso gut auf die Stirn geschrieben sein können.
    »Wie wirkte sie, als sie zum letzten Mal hier war?« Das war der junge Mann, der eines der hässlichsten Gesichter hatte, die Colin je untergekommen waren. Er und diese Debbie hätten gut zusammengepasst.
    »Na ja, wie ich schon sagte, wir arbeiteten zusammen an einigen ihrer tief sitzenden …«
    »Ja, ja, aber schien sie todunglücklich zu sein? Sie wissen, worauf ich hinauswill – als ob sie versuchen würde wegzulaufen?«
    »Wenn Sie meinen, ob ich den Eindruck hatte, sie sei selbstmordgefährdet, dann nein. Nichts in der Art.«
    »Notieren Sie sich Einzelheiten über das Privatleben Ihrer Kunden, Mr Davison?«
    Die Frau gefiel ihm. Sie war direkt, fragte nicht nach einer Sache und ging dann auf eine andere über. Er schenkte ihr sein Lächeln, das nie seine Wirkung verfehlte.
    »Eigentlich nicht. Ich entdecke sehr viel, wenn ich sie besser kennen lerne … durch Intuition, durch das Meditieren mit ihnen, durch das, was sie mir selbst erzählen. Ich notiere mir natürlich Namen und Adresse, und familiäre Beziehungen, die unharmonisch laufen, werden oft aufgedeckt. Ich kann sie immer spüren. Aber bloße Details über Eltern, Geschwister, all das, schreibe ich nicht auf.«
    »Hat Debbie im Verlauf der Sitzungen irgendwas gesagt, das uns einen Hinweis darauf geben kann, wohin sie gegangen sein könnte?«
    Er sah lange auf den Tisch hinunter. Im Raum war es still. Keiner der Detectives bewegte sich oder unterbrach ihn.
    Am Ende sagte er: »Ich muss darüber meditieren. Debbie hatte vieles, das entwirrt werden musste, Dinge aus ihrer Kindheit, die sie immer noch beeinträchtigten … Ich bin kein Psychiater, verstehen Sie, aber Menschen erinnern sich an Dinge, die geschehen sind und ihr jetziges Wohlbefinden umwölken, und Meditation und andere Therapien helfen dabei, das aufzuklären. Debbie war nicht glücklich mit sich, aber sie kam allmählich in Einklang, wurde ausgeglichener, begann ihren Weg zu sehen. Das ist eine sehr aufregende Zeit. Sie bewegte sich vorwärts.«
    »Also ist es eher unwahrscheinlich, dass sie wie früher vor sich weglief?«
    »Ihre Art des Laufens war nach innen gerichtet, in die Dunkelheit.«
    »Hat sie irgendwelche Freunde erwähnt – jemanden, den sie besuchen wollte?«
    »Nein.«
    »Welche Art Behandlung haben Sie ihr vorgeschlagen?« Wieder der Mann.
    Colin seufzte. »Ich habe ihr geraten, ihre Ernährung umzustellen. Naturkost, Obst, Gemüse und Vollkorn, viel reines Quellwasser. Keine Milchfette, kein Zucker oder Koffein.«
    »Also Bußübungen.« Der Detective Constable grinste ihn an. Was sein Gesicht um hundert Prozent besser aussehen ließ.
    »Die meisten Menschen profitieren davon.«
    »Bestimmt. Sonst noch was?«
    »Bewegung. Debbie bewegte sich wenig oder kaum. Auch das ist ein Rat, den die meisten Menschen benötigen, und es tut ihnen immer gut. Vieles von dem, was ich vorschlage, sind ganz offensichtliche Veränderungen des Lebensstils, und gleichzeitig arbeiten wir an spiritueller Energie und innerer Harmonie.«
    »Welche Art von Bewegung?«, fragte die Polizistin.
    »Sie war nicht fit genug zum Laufen, und zum Schwimmen, was das Beste von allem ist, hätte sie nach Bevham fahren müssen. Ich habe ihr vorgeschlagen, spazieren zu gehen, jeden Tag ein bisschen weiter, in möglichst flottem Tempo. Sie musste

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