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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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erleben! Bruno würde sie sicher rausschmeißen! Schließlich lautete die Bedingung für ihre Einstellung doch, kein Interesse an den Mitgliedern des Sportstudios zu zeigen. Und gegen diese Auflage hatte sie mit der öffentlichen Diskussion über Jungs schon verstoßen.
    Aber anstatt das Thema nun endlich fallenzulassen, führte ausgerechnet Bruno das Gespräch weiter, während er seine Kunden bediente.
    „Du solltest aber wenigstens darauf achten, Bella, das dein Auserwählter halbwegs intelligent ist“, gab Bruno seinen Ratschlag weiter.
    „Hübsch und intelligent? Diese Mischung wird aber schwer zu finden sein“, feixte Rosa. Thea stöhnte, konnten nicht alle das Thema endlich beenden?
    „Sieh mich an, ich bin schön und gescheit!“, pries Bruno seine Qualitäten an.
    „Hört, hört!“, warf ein Kunde ein.
    „Sie sind nur ein bisschen zu alt für mich, Bruno!“
    „Das ist ein unfaires Argument, Bella. Niemand hat etwas vom Alter gesagt“, scherzte er weiter.
    Thea hielt dieses Geplänkel nicht mehr aus. Sie kam hinter der Theke hervor und hielt ihre Freundin vor weiteren Diskussionen ab, indem sie ihr den Mund zuhielt und sie dann zum Ausgang drängte.
    „Wenn du nicht sofort den Mund hältst, verkaufe ich dich an einen Zirkus!“, murmelte sie leise in Rosas Ohr. „Oder ich binde dir eine Schleife um und verschicke dich als Geschenk in das Sportstudio!“
    Rosa schaffte es Theas Hand von ihrem Mund zu biegen und nahm deren Gedanken gleich auf.
    „Ich bin für Schleife und Sportstudio!“
    „Ich erwürge dich!“, lautete die Antwort ihrer Freundin.
    „Bevor oder nachdem du mich beim Sportstudio abgeliefert hast?“
    Darauf antwortete Thea nicht mehr. Sie bugsierte Rosa durch die offenstehende Tür auf den Bürgersteig und schloss diese dann schnell. Erleichtert ließ sie sich mit dem Rücken dagegen sinken und sah sich einer kleinen Schar schmunzelnder Kunden gegenüber. Die hatten die ganze Szene von Anfang an mit wachsender Begeisterung mitverfolgt. Wie kam sie jetzt aus dieser Nummer wieder heraus?
    „Das war meine Freundin Rosa. Wir lassen sie einmal im Monat an die Öffentlichkeit, damit sich die unschuldigen Passanten an sie gewöhnen!“
    Diese Erklärung löste heftiges Gelächter in der Eisdiele aus und beendete auch endlich das Schauspiel. Denn Bruno war umsichtig genug, Thea für eine Weile mit einer Arbeit in der Küche zu beschäftigen. Als sie damit fertig war und zurück in den Laden kam, hatten die meisten der Gäste das Lokal verlassen. Und auch Paula und ihre Freundinnen waren längst aus dem oberen Gastraum heruntergekommen und gegangen.
     

9
     
     
    „Was ist das denn?“, wunderte sich Thea als ihre Freundin Rosa ein paar Tage später Brunos Eiscafé erneut aufsuchte. Mit das war ein großer Zeichenblock nebst einem dicken Plakatschreiber gemeint.
    „Ich habe mich nur ausgerüstet“, erklärte Rosa ziemlich allgemein und steuerte sofort auf die Treppe ins Obergeschoss zu. „Bringst du mir etwas hinauf, am besten kalorienarm“, gab sie gleich noch ihre Bestellung auf und war dann auch schon aus Theas Blickfeld entschwunden.
    Eigentlich gab es in der Eisdiele keinen Bedienungsservice. Wer hier essen wollte, gab seine Bestellung an der Theke auf und wartete bis er sein Eis oder sein Getränk erhielt und suchte sich dann einen Platz. Das wusste Rosa auch ganz genau, aber scheinbar wollte sie mit der normalen Vorgehensweise keine Zeit verschwenden. Was Thea ausgesprochen neugierig machte.
    Was hatte ihre Freundin vor? Dass sie sich einen Platz am Fenster sichern wollte war klar, darum war sie auch schon so früh aufgetaucht. Aber was war so dringend, dass sie sich nicht einmal selbst um ihre Bestellung kümmern konnte? Und warum brauchte sie zum Eis essen einen Zeichenblock?
    Während sich Thea noch wunderte, holte Bruno aus einem Eisfach unter der Theke etwas heraus, platzierte es direkt vor Thea und drückte ihr einen Eisportionierer in die Hand.
    „Gib deiner Freundin etwas davon!“, forderte Bruno Thea auf. „Ich habe mir etwas Neues ausgedacht, nachdem sie zum ersten Mal hier war!“
    Für Thea sah nichts an der kalten rosa Masse in der Eisbox anders aus, als an all den anderen mit Eis gefüllten Boxen, die in der Theke standen.
    „Ist das Johannisbeere oder Kirsche?“
    „Weder noch, das ist Himbeereis!“
    Das wunderte Thea. „Aber Himbeere ist doch schon im Standartsortiment. Warum soll ich denn eine neue Box anfangen, Bruno?“
    Der grinste. „Das ist ein

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