Himbeereis mit Aussicht
neues Rezept, kalorienarm! Bring deiner Freundin einen Becher davon hinauf und nimm für dich selbst auch gleich eines mit!“, forderte er Thea auf.
„Jetzt mitten in der Arbeitszeit?“, war Thea unsicher, ob sie dieses Angebot annehmen sollte.
„Das ist auch Arbeitszeit, Bella. Du und deine Freundin, ihr seid heute meine Eistester“, erklärte Bruno. „Wenn ihr euer Okay gebt, nehme ich diese spezielle Sorte mit in mein Programm auf.“
„Rosa und ich sollen Eis testen?“, fragte Thea vorsichtshalber noch einmal nach.
„Ja, ihr beiden seit heute meine Versuchskaninchen!“, nickte Bruno. „Und für dich mache ich die Aufgabe noch ein bisschen schwieriger. Mach aus diesem Eis einen ansprechenden Eisbecher, Bella!“
„Einen Eisbecher mit dem neuen Himbeereis“, überlegte Thea laut. Dann wandte sie sich noch einmal an ihren Chef, ehe sie einen Versuch wagte. „Was soll denn sonst noch in den Becher?“
„Du kannst alles verwenden was wir haben. Aber die Hauptzutat muss das neue Eis sein. Und wenn du eine kalorienarme Variante hinbekommst, die gut aussieht, ist das ein Pluspunkt!“
Thea biss sich auf die Lippen und überlegte. „Darf ich auch zwei ganz verschiedene Becher machen?“
Bruno nickte und schob ihr zwei runde gläserne Eisschalen mit hohem Fuß hin. Dann beobachtete er gespannt, was Thea aus seiner Aufgabe machen würde.
Zuerst formte Thea eine große Kugel aus dem Eis, die sie in die Mitte der ersten Eisschale legte. Dann nahm sie Schokolade in einem Spritzbeutel und setzte schöne kleine Punkte auf die Kugel. Ein größerer Klecks Schokolade landete am Rande der Kugel. Dann zog sie noch eine dünne Linie über die Himbeereiskugel: Ein Marienkäfer war entstanden. Das war die kalorienarme Variante, da die Schokolade nur Deko war.
Für die zweite Variante stellte sich Thea eine Blume vor. Sie umgab eine größere Kugel Eierliköreis mit kleinen Kugeln Himbeereis und setzte auf die Blume noch einen Schmetterling aus Sahne. Beide Eisschalen erhielten ein Schirmchen und damit war Theas Versuch komplett.
„Nicht schlecht, gar nicht schlecht!“, nickte Bruno anerkennend.
Thea lächelt erfreut.
„Nun mach schon, geh mit deinen Kreationen hinauf zu deiner Freundin!“
Das ließ sich Thea nicht zweimal sagen. Doch oben angekommen, in jeder Hand einen Eisbecher, stand Thea vor einem Problem. Wo sollte sie das Eis abstellen? Rosa hatte den kompletten kleinen Bistrotisch mit ihrem Zeichenblock belagert!
„Was machst du da, Rosa?“
„Ich bereite mich vor!“, erklärte Rosa ohne sich von dem abbringen zu lassen, was sie gerade tat: Ein Plakat malen.
Thea sah ihr über die Schulter. „Hallo? Du hast Hallo auf deinen Block geschrieben?“
Thea war platt und stellte Rosas Eisportion einfach mitten auf dem Zeichenblatt ab und setzte sich.
„Ich fasse es nicht! Du sitzt hier oben und schreibst Hallo auf einen Zettel? Was willst du denn nur damit?“
Rosa sah ihre Freundin an, als ob sie nicht ganz zurechnungsfähig wäre. „Hab ich das nicht schon gesagt? Ich will Kontakt aufnehmen!“
„Aha?“
Rosa verdrehte die Augen. „Kontakt aufnehmen, Süße, mit den Jungs von drüben!“
„Natürlich!“ stöhnte Thea. „Alles klar, du stellst dich jetzt ans Fenster und gibst Zeichen!“
Das hörte sich nun eher so an, als ob Thea ihre Freundin für geistig minderbemittelt hielt. Aber die störte sich daran nicht und malte den letzten Buchstaben fertig aus.
„Genau das habe ich vor!“, bestätigte Rosa Theas Vermutung zu deren Entsetzen.
„Rosa!“, stieß Thea einen erschrockenen Warnruf aus. Doch Rosa ging gar nicht darauf ein. Sie beschäftigte sich erst einmal mit ihrem Marienkäfereis.
„Lecker“, lobte sie nach dem ersten Löffel. „Und die Form ist außerdem noch lustig, hat Bruno das gemacht?“
„Das Eis schon, die Deko nicht, die ist von mir“, gab Thea Auskunft, ließ sich aber nicht vom vorherigen Thema abbringen.
„Du willst diesen Zettel doch nicht wirklich benutzen, Rosa? Was, wenn jemand das sieht!“
„Das ist doch der Sinn der Sache! Es soll doch jemand die Nachricht sehen, nämlich die Jungs vom letzten Mal!“
„Das kannst du doch nicht machen!“
„Warum nicht?“
Ja, warum nicht? Thea überlegte. Weil es peinlich war? Weil die auf der Gegenseite lachen könnten? Weil man so etwas einfach nicht machte? Ja, das letzte Argument war schon wieder so blöd, dass es gut war.
„Das macht man einfach nicht!“, behauptete Thea einfach und setzte
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