Himbeereis mit Aussicht
mit ihrem Tonfall ein großes Ausrufezeichen hinter diese Aussage. So, das musste selbst Rosa einleuchten! Tat es aber nicht!
„Wenn man das bisher nicht gemacht hat, wird es aber höchste Zeit, dass man daran etwas ändert!“, war Rosa überzeugt.
„Und warum willst ausgerechnet du diejenige sein, die damit anfängt?“, stöhnte Thea.
„Weil ich mich traue!“
Was gab es dazu noch zu sagen?
„Mach was du willst, aber mich trifft keine Schuld!“
„Keine Schuld an was?“, wollte Rosa schmunzelnd wissen. „Wenn einer zurück schreibt vielleicht?“
Thea ließ ihren Kopf auf die Tischplatte sinken und stöhnte.
„Kopf hoch, Süße! Die Jungs drüben sind eben dabei an ihre Geräte zu gehen!“
Thea zuckte zusammen und ihr Kopf schnellte nach oben. Während der Diskussion mit ihrer Freundin hatte sie gar nicht darauf geachtet, ob sich auf der gegenüberliegenden Seite etwas regte. Allerdings hatte Rosa ihr Ziel nie aus den Augen verloren und stand auch schon mit ihrem selbstgemalten Plakat direkt vorm Fenster. Zum Glück spähte sie erst noch nach drüben und hatte ihr Kontaktaufnahmeschild noch nicht in Stellung gebracht.
Thea sah sich gezwungen einzuschreiten ehe ihre Freundin ihr Vorhaben in die Tat umsetzten würde. Aber sie kam zu spät. Rosa hatte entdeckt, dass einer der beiden Typen vom letzten Mal aus dem Fenster sah und riss ihr Plakat in die Höhe.
„Rosa, lass das!“, versuchte Thea ihre Freundin zur Vernunft zu bringen. Und da Rosa sich jetzt weiter mit Thea auseinandersetzen musste, entging ihr ganz die Reaktion ihrer Zielperson. Denn Thea beließ es dieses Mal nicht nur bei Worten, sondern zerrte auch noch zusätzlich an Rosas Armen, um sie dazu zu bringen, das Schild zu senken.
* * *
„Das glaube ich jetzt nicht! Baddy, komm her und sieh dir das an!“, forderte Toni seinen Freund auf, der sich eigentlich schon auf eine Hantelbank gelegt hatte.
„Was ist denn?“
„Da sind wieder diese Mädels!“ Diese Erklärung ging in einem amüsierten Lachen unter.
„Warum stehst du da am Fenster, wenn du dich letztes Mal schon darüber beschwert hast, dass wir beobachtet werden?“, wunderte sich Baddy, kam aber trotzdem an die Seite seines Freundes.
„Was machen die denn da?“, lautete die erste verblüffte Reaktion, als er einen Blick riskierte.
„Ich bin mir nicht sicher“, schmunzelte Toni. „Vielleicht eine Art Ausdruckstanz?“, zog er die ganze Sache ins Lächerliche.
Baddy hielt seinen Blick weiter gebannt auf die Mädchen während er seinem Freund widersprach. „Ich denke, die streiten um diesen Zettel“, erkannte er ganz richtig.
„Und wer denkst du, gewinnt? Die Große oder die kleine Pummelige?“
„Schwer zu sagen. Die Große hätte bestimmt das Zeug dazu den Kampf zu gewinnen, aber die Kleine ist entschlossener“, bemerkte Baddy anerkennend.
„Steht da wirklich Hallo auf dem Zettel, oder spielt mir meine Phantasie einen Streich?“, wollte Toni wissen.
„Da steht Hallo !“, bestätigte Baddy und bemerkte, dass das kleinere Mädchen den Kampf um das Plakat gewonnen hatte.
Das war der Augenblick, indem sich die Mädchen ihrer Zuschauer bewusst wurden. Die grinsenden Gesichter der jungen Männer waren nicht zu missdeuten. Sie hatten anscheinend das Gerangel um Rosas Zettel mitverfolgt. Und sie hatten ganz eindeutig ihre Freude an dem Schauspiel, das die Freundinnen mit ihrem Kampf aufgeführt hatten.
Rosas und Theas Reaktionen nach dieser Entdeckung fielen ganz unterschiedlich aus. Thea schloss die Augen und ließ ihre Stirn gegen die Fensterscheibe sinken während Rosa strahlte und winkte.
Auch auf der anderen Seite fielen die Reaktionen nicht gleich aus. Während Toni nachvollziehen konnte, wie peinlich berührt das größere Mädchen sein musste, grinste sein Freund nur dümmlich und hob die Hand zum Gruß. Aber nicht lange, da Toni ihn einfach vom Fenster und der ganzen peinlichen Szene wegzog.
„Hey, was soll das denn?“, beschwerte sich Baddy. „Vielleicht wollte die Kleine ja noch etwas anderes als Hallo zu uns sagen!“
„Vergiss es Baddy! Wenn du dich an ein Mädchen heranmachen willst, dann doch bitte ohne Zuschauer! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie unangenehm das armen Unbeteiligten sein kann?“
Toni bezog das auf das größere Mädchen, das eindeutig gerne im Boden versunken wäre. Aber Baddy nahm an, sein Freund sprach von sich selbst.
„Sorry, Toni! Aber wann hat man schon mal so eine ungewöhnliche Gelegenheit jemanden
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