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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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kennenzulernen? Sei nicht so verklemmt, Junge!“
     

10
     
     
    Bruno hätte für seine Putzhilfe gerne einen Eisbecher vorbereitet, doch er war unsicher. Bisher hatte er ihren Geschmack noch nicht ein Mal getroffen. Nun gut, das eine Mal, als sie als Kundin gekommen war, hatte er ihre bevorzugte Eissorte nicht erraten können. Das musste nicht zwangsläufig heißen, dass er noch ein weiteres Mal daneben liegen würde. Aber wollte er dieses Risiko eingehen?
    Eigentlich nicht! Er wollte Eindruck bei ihr machen und nicht als unsensibler Trottel dastehen. Aber was machte man in so einem Fall, wenn man die Vorlieben einer Frau nicht kannte? Schließlich wollte er es sich mit ihr ja nicht verscherzen!
    Sie fand seinen Laden schön, das hatte sie ihm schon am zweiten Abend verraten. Es gefiel ihr, wie man vom Wintergarten aus auf die Wiesen vor der Stadt sehen konnte!
    Vielleicht musste er sich ja gar nicht mit der Frage nach dem richtigen Eis herumschlagen. Vielleicht reichte es ja schon sich nach oben zu setzen und gemeinsam die Aussicht zu genießen. Aber wie brachte er diese Idee so an die Frau, dass es nicht zu offensichtlich war?
    Bruno überlegte, es musste ihm schnell etwas einfallen, sonst verschenkte er eine weitere Gelegenheit, so wie die letzten Abende auch. Er wollte Ramona einen kleinen Schritt näherkommen, sie ein bisschen besser kennenlernen. Aber womit konnte er sie dazu bringen sich mit ihm hinzusetzten, die Aussicht zu genießen und ein Gespräch zu führen?
    Verdammt, die Zeit ran ihm durch die Finger! Er wollte diese Frau wirklich näher kennenlernen. Er wollte dahinter kommen, was ihn an ihr faszinierte, warum ihn seine üblichen Instinkte bei ihr verließen.
    Frauen! Er war immer gut mit ihnen ausgekommen, galt sogar als Charmeur. Und normalerweise wusste er auch, wie man es schaffte, dass sie sich für einen interessierten. Aber bei diesem Chef-Angestellten-Verhältnis war die Sache ein wenig komplizierter. Er musste ein Thema finden, dass sie beide auf die gleiche Stufe stellte, damit sie locker genug wurde ihn nicht mehr als ihren Boss zu sehen. Was bot sich da für ein Thema an?
    Frauen lösten gerne Probleme, zwischenmenschliche Probleme! Sie waren von Liebesgeschichten fasziniert und hatten ein Herz für Kinder. Und natürlich verfügten sie über ein ausgesprochenes Helfersyndrom. Daraus musste sich etwas machen lassen!
    Bruno kam schneller eine Idee als er selbst gedacht hatte. In nur wenigen Augenblicken nahm diese Idee konkrete Formen an und führte dazu, dass er die erste Gelegenheit wahrnahm, diese Idee umzusetzen.
    Ramona kam aus dem oberen Stock hinunter in den Verkaufsraum. „Ich bin oben fertig, Bruno. Haben Sie sonst noch etwas für mich zu tun, oder sind wir schon fertig?“
    „Eigentlich ist alles erledigt, auch wenn ich mich noch mit dem einen oder anderen Problem herumschlagen muss“, begann Bruno die Eröffnungsrede für sein Vorhaben.
    Ramona sah ein wenig ratlos aus. „Ist etwas nicht in Ordnung, kann ich irgendwie helfen?“
    „Ich weiß nicht recht, Signorina Ramona, es geht um die Kinder“, schoss Bruno seinen ersten Versuchsballon ab.
    „Sie haben Kinder?“, zeigte sich Ramona einigermaßen erstaunt.
    „Nicht meine Kinder“, beeilte sich ihr Chef richtigzustellen. „Das heißt, ich habe gar keine Kinder!“
    Vielleicht war seine Idee ja doch nicht so gut wie er gedacht hatte. Aber jetzt hatte er das Thema Kinder schon einmal angesprochen und musste auch dabei bleiben.
    „Ich weiß ja nicht wie gut Sie sich mit Kindern auskennen…“, führte Bruno das Gespräch fort, „und eigentlich sind es ja nicht direkt Kinder, sondern eher Jugendliche!“
    „Ja?“
    Diese kurze Zwischenbemerkung machte Bruno Mut hier ein längeres Gespräch in Gang bringen zu können.
    „Ich dachte nur, Sie als Frau kennen sich mit jungen Mädchen besser aus als ich?“
    Bruno hatte es geschickt angefangen diese Bemerkung als Frage zu formulieren. Jetzt musste sie ja direkt weiter fragen und ihre Hilfe anbieten.
    „Gibt es Schwierigkeiten mit Ihren jungen Kundinnen? Kann ich irgendwie helfen?“
    Das war genau das, was sich Bruno erhofft hatte. Jetzt konnte er sie nach oben lotsen und im Wintergarten mit ihr plaudern.
    „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das in wenigen Worten erklären kann“, stelle Bruno es so hin, als ob er ein riesiges Problem mit sich herum trug. Und dann schlug er Ramona vor, ihr seine Schwierigkeiten bei einem Milchkaffee genau zu erläutern.
    Ramona lachte

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