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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Und so schadenfroh wie sie grinste, hatte sie die ganze peinliche Szene mitbekommen. Ein Blick nach drüben zeigte Paula, dass noch immer einer der gut gebauten Muskelmänner am Fenster stand.
    „Eure Vorstellung ist vorbei, ihr Loser“, spottete Paula. Sie schob Rosa einfach vom Fenster weg, weiter in den Raum und nahm deren Platz ein, posierte dabei aber wie ein Fotomodel auf dem Cover einer Zeitschrift. Ihre Freundinnen taten es ihr gleich und setzten sich und ihre gertenschlanken Körper in Szene.
    Wie die Zuschauer auf der gegenüberliegenden Straßenseite darauf reagierten, beachteten sie nicht. Sie waren überzeugt davon, dass ihr Auftreten Eindruck gemacht hatte.
    „So geht das, ihr Versager!“, machte sich Paula über Thea und Rosa lustig. „Vielleicht erholen sich die Jungs ja von eurem Anblick wieder!“
    Einen so durch und durch peinlichen Auftritt hatte Thea schon lange nicht mehr erlebt. Das einzig Gute an der Sache war nur, dass die Sportler vom Studio nur Zuschauer und keine Zuhörer dieses Zwischenfalls geworden waren.

8
     
     
    „Hast du das gesehen Toni?“, wandte sich Baddy verblüfft vom Fenster ab.
    „Was? Gaffende Mädchen?“, zeigte Toni kein großes Interesse.
    „Ach, die waren doch ganz lustig“, bemerkte Baddy. „Ich meine die anderen!“
    „Du fandest die gaffenden Mädchen lustig?“, wunderte sich Toni und schüttelte den Kopf.
    „Auf jeden Fall!“, grinste sein Freund. „Die große Blonde hat vor Schreck fast der Schlag getroffen. Ich glaube, die habe ich gestern schon gesehen, als sie die Tische abwischte“, erinnerte er sich.
    Toni hatte das genauso in Erinnerung, sagte dazu aber nichts. Dass das Mädchen ihn angesehen hatte wie einen Außerirdischen tat seinem Ego nicht gut. Darum verzichtete er lieber auf einen Kommentar. Aber Baddy erwartete auch nicht wirklich eine Antwort. Er legte die Szene auf seine Weise aus.
    „Ich glaube nicht, dass bisher eine den Mut aufgebracht hat zu winken, so wie das Mädchen mit der Brille.“
    „Ich weiß nicht was du mit Mut meinst, das war bestimmt nur die pure Verzweiflung!“
    „Und was war mit der anderen? Was denkst du, warum die so schnell weggekippt ist?“, überlegte Baddy weiter, während er auf einer Hantelbank die ersten Gewichte stemmte.
    „Ganz klar, die ist ohnmächtig geworden, als sie mich gesehen hat!“
    Diese Bemerkung hätte seinen Freund zum Lachen gebracht, wenn der nicht gerade ein Gewicht hochgestemmt hätte. So atmete er nur betont laut aus.
    „Du solltest vielleicht an deiner Ausstrahlung arbeiten, wenn dein bloßer Anblick die Mädchen jetzt schon ohnmächtig werden lässt“, ließ Baddy das Thema nicht fallen und kam darauf zurück, sobald es seine Übungen zuließen etwas zu sagen.
    Toni hatte eigentlich keine Lust bei diesem Unsinn mitzumachen, wollte aber seinen Freund mit dieser Einschätzung nicht durchkommen lassen.
    „Die war so überwältigt, dass sie mir buchstäblich zu Füßen gesunken ist. Aber du scheinst keinen Eindruck hinterlassen zu haben!“
    „Hey, die Kleine mit der Brille hat mir schließlich gewunken. Zwei Minuten länger und sie hätte ihre Telefonnummer auf einen Zettel gemalt!“, behauptete Baddy gespielt ernst.
    „Hat sie aber nicht!“, rieb ihm Toni genüsslich unter die Nase.
    „Das war aber nicht ihre Schuld! Wären nicht die üblichen langweiligen und aufgebrezelten Girlies aufgetaucht, hätte ich ihre Nummer längst!“
    Toni schüttelte den Kopf und wechselte zu einem anderen Gerät. „Wer hat sich gestern noch beschwert wie ein Sexobjekt angestarrt zu werden?“, erinnerte er seinen Freund an die Worte vom Vortag.
    „Das war kein Anstarren“, widersprach Baddy. „Das war der Versuch einer Kontaktaufnahme!“
    „Nachdem sie dich beobachtet hat!“, behauptete Toni.
    „Wir haben zuerst geschaut!“
    „Haben wir nicht!“, stritt Toni ab und suchte nach dem richtigen Argument, um diese Behauptung zu unterstreichen. Leider fand er aber keines.
    „Wenn ich mir das so überlege“, begann Baddy erneut, „dann ist diese Abcheckerei von hüben noch drüben eigentlich ganz lustig.“
    Diese Einschätzung machte Toni erst einmal eine geschlagene Minute sprachlos.
    „Bist du noch zu retten?“
    Sein Blick ging zur anderen Straßenseite, wo noch immer einige Mädchen medienwirksam am Fenster posierten.
    „Sieh dir dieses junge Gemüse doch an, Baddy. Die stehen dort am Fenster, als ob sie für das Titelblatt eines Modemagazins gebucht wären. Das kannst du

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