Himmel der Suende
und in ihrer Atemnot stärker an dem empfindlichen Gewebe gesaugt. Svedlana stieß einen rauen und für ihre eigentliche Stimme viel zu tiefen kleinen Schrei aus und verkrampfte ebenfalls, wobei sich ihr schlanker Leib zu einem flachen Bogen hochspannte. Ihre Kraft reichte aus, um dabei auch Anya in die Höhe zu heben. Aber schon nach wenigen Sekunden sackte sie wieder in sich zusammen, und Anya kletterte zu ihr herum, damit sie einander in die Arme nehmen und sich eng umschlungen halten konnten.
Durch ihre Brust hindurch konnte Anya den wild flatternden Herzschlag Svedlanas spüren und drückte ihr eigenes erhitztes Gesicht in die Kuhle zwischen ihrem Kopf und ihrer Schulter.
So hielten die beiden einander für lange Sekunden, ehe sie sich zärtlich küssten und sich auf ihre Lippen das Lächeln frischer Lust zauberte. Doch gerade als Anya ihre Hand wieder zwischen Svedlanas Schenkel schieben wollte, ging, ohne dass vorher angeklopft worden war, die Tür auf und Sergej stand im Zimmer.
Er lächelte lüstern, als er die beiden jungen Frauen inmitten dieses intimen Moments sah. Aber dann wurde sein Blick ernst, und Anya konnte sich ein enttäuschtes Seufzen nicht verkneifen. Svedlana und sie waren gerade so schön in Fahrt gekommen. Sergejs Auftauchen war eine Garantie dafür, dass ihr Spiel für jetzt zu Ende war.
„Steh auf und mach dich frisch“, sagte er zu Anya. „Ich fahre dich zu einem Kunden.“
„Aber ich habe kaum geschlafen“, entgegnete sie. „Ich bin müde.“
„Ich sehe, wie müde du bist“, erwiderte er anzüglich. „Du bist in fünfzehn Minuten fertig gestylt unten in der Garage, oder ich komme dich holen.“ Ohne eine weitere Antwort von ihr abzuwarten, drehte er sich herum und ging.
„Fuck!“, fluchte Anya und kletterte aus dem Bett. Sie gab Svedlana, in deren Augen der Glanz von Lüsternheit ungebrochen leuchtete, einen Kuss auf den Mund und einen auf ihr Piratenflaggen-Tattoo. „Es tut mir leid.“
Svedlana grinste. „Mach dir um mich keine Sorgen. Ich spiel noch ein bisschen an mir rum und stell mir dabei vor, wie dein Kunde es dir so richtig hart besorgt, und dann werd ich schlafen und noch ein bisschen mehr davon träumen.“
Jetzt musste auch Anya lächeln.
„Miststück“, sagte sie feixend.
„Yep“, erwiderte Svedlana und holte sich einen kleinen Vibrator aus der Nachttischschublade. Sie wartete gar nicht erst, bis Anya im Badezimmer draußen auf dem Flur verschwunden war, sondern zwinkerte ihr schelmisch zu, schaltete ihn ein, spreizte die Beine und setzte sich die kleine Spitze direkt sanft auf die Klit.
„Du verpasst was“, gurrte sie und verdrehte genussvoll die Augen, während sie den Kopf in den Nacken lehnte und leise zu seufzen begann.
Das machte Anya dermaßen an, dass sie für einen Moment lang versucht war, Sergejs Befehl zu ignorieren und zurück zu Svedlana ins Bett zu klettern. Doch sich dem Bodyguard zu widersetzen war keine gute Idee, das wusste sie - obwohl er sie selbst nie geschlagen hatte. Und auch keines der anderen Mädchen, die sie kannte. Aber man erzählte sich Geschichten ... und Anya war nicht bereit dazu, herauszufinden, ob sie auch wirklich der Wahrheit entsprachen. So sehr stand sie dann doch nicht auf Schmerzen.
Sie warf noch einen letzten sehnsuchtsvollen Blick auf die sich inzwischen schon wieder lustvoll rekelnde Svedlana und ging dann aus dem Zimmer. Nachher, wenn sie von ihrem Kunden zurückkam, würde sie sie wecken, um dort weiterzumachen, wo sie gerade so unsanft unterbrochen worden waren. Das versprach sie sich selbst.
Sie konnte ja nicht wissen, dass sie ihre weiß russische Freundin, die ihr so oft Ablenkung von ihren furchtbaren Träumen geschenkt hatte, und auch Claires Studio, das ihr unverhofft zu einem Zuhause geworden war, niemals wiedersehen würde.
4. KAPITEL
Falsches Spiel
Eine Dreiviertelstunde später ...
... saß Anya neben Sergej auf dem ledergepolsterten Beifahrersitz seines mitternachtsschwarzen Audi Q7 quattro. Die fünfhundert Pferdestärken des luxuriösen Zwölfzylinders pressten sie jedes Mal, wenn Sergej auch nur leicht beschleunigte, gegen die Rückenlehne. Sie trug halbhohe Mary Janes und ein nicht zu kurzes, aber auch nicht zu langes schwarzes Schlauchkleid, das man sowohl zum Shopping in der Oxford Street als auch für einen Besuch in der Oper oder im Ballett hätte tragen können.
Nicht zu sexy, aber sexy genug.
Kunden, die zu Hause besucht werden wollten, legten in der Regel Wert auf
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