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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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es aber auch nicht wirklich bewohnt.
    „Da wären wir“, sagte Sergej, und er klang noch immer ein wenig gereizt, während er den SUV die Kiesauffahrt hoch zu der breiten Freitreppe lenkte, die zum doppelflügeligen Portal des riesigen Hauses führte. „Also, wie gesagt: Du gehst rein, kassierst die Kohle und rufst dann an, dass alles in Ordnung ist.“
    Damit schaltete er den Motor ab und packte ihr, ohne jede Vorwarnung, an den Nippel.
    Er kniff ihn hart.
    „Und wenn du fertig bist, nehm ich dich mir wieder vor, klar?“
    „Klar, Sergej“, sagte sie und spürte, wie sie rot wurde. „Was immer du möchtest.“
    Er nickte, ohne eine Miene zu verziehen, und ließ ihren fest gewordenen Nippel wieder frei.
    „Dann mal los.“
    Anya stieg aus und ging die Treppe hinauf. Das gewaltige Gebäude machte ihr sehr viel mehr Angst als die Vorstellung, gleich einem völlig Fremden für Geld zur Verfügung zu stehen und die Schmerzen zu erdulden, die er ihr zur Befriedigung seiner Lust zufügen würde. Es hatte eine dunkle Aura ... die Anya instinktiv und ohne die Ursache dafür näher benennen zu können als böse empfand.
    Noch nie zuvor bei einem Kundenbesuch hatte ihr Herz so sehr gerast wie gerade jetzt, und eine Erklärung dafür gab es keine. Absolut keine. Sie wusste von diesem Kunden ebenso wenig, wie sie sonst von ihren anderen Kunden und Gästen wusste. Dennoch drehte sie sich nervös zu Sergej um.
    Er runzelte die Stirn, als er sah, dass sie zögerte, und machte dann eine schroffe Geste, dass sie gefälligst weitergehen solle.
    Anya seufzte und klopfte, weil sie keine Klingel fand, mit den Fingerknöcheln an die harte Tür. Der hallende, hölzerne Klang ließ sie erschreckt zusammenfahren, und erst jetzt fiel ihr auf, wie unnatürlich, geradezu unheimlich still es um sie herum war. Nicht einmal von den Krähen und Raben, die sie vorhin noch gesehen hatte, war etwas zu hören, so angestrengt sie auch lauschte.
    Irgendetwas stimmte hier nicht, und sie merkte, dass sie insgeheim zu hoffen begann, dass niemand auf ihr Klopfen reagieren würde. Dass die Tür, die in dieses gespenstische, gruselschlossartige Gebäude führte, verschlossen blieb und sie zurückkehren könnte in den Wagen, um mit Sergej unverrichteter Dinge von hier fortzufahren und sich von ihm ein paar Meilen weiter unter freiem Himmel hart und unerbittlich durchficken zu lassen. Doch dann hörte sie laute Schritte ... und wusste, dass diese Hoffnung eine vergebliche war.
    Der Mann, der ihr öffnete, war von Kopf bis Fuß in eine altmodische englische Butleruniform gekleidet, das kurze schwarzgraue Haar auf der Seite akribisch gescheitelt und vor Brillantine glänzend, in seinem Blick die Geringschätzung eines Mannes, der sich über andere erhaben fühlte, solange sie nicht mindestens Lord oder Lady vor ihrem Namen trugen, auf jeden Fall aber erhaben über Anya, die Hure - so als würde er persönlich missbilligen, dass sein Herr sich mit einer Prostituierten einließ. Er zog eine Augenbraue nach oben und winkte sie mit einer knappen Geste seines hochgehaltenen Kinns herein, ohne dabei Sergej und seinen Wagen auch nur zur Kenntnis zu nehmen.
    Wenn überhaupt irgendwie möglich, war es hier drin in der fast schon erdrückend großen Eingangshalle noch stiller als draußen, und der zögerliche Tritt ihrer Absätze hallte hoch bis zur bestimmt zwölf Meter hohen Decke.
    Der Butler schloss die Tür, und während er auf Anya zuging, griff er in das Revers seines Jacketts. Anya beobachtete jede seiner Bewegungen und senkte dabei unauffällig die Rechte in ihre Handtasche, wo sie das Handy und eine Dose Pfefferspray griffbereit hielt.
    Als der Butler seine Hand wieder aus dem Revers nahm, hatte er eine lederne Brieftasche zwischen den Fingern, und Anya entspannte sich wieder etwas.
    „Das ... äh ... Geschäftliche regeln wir hier“, sagte er kalt und nahm ein Bündel Geldscheine heraus. „Eintausend englische Pfund, wenn ich mich recht erinnere.“
    Anya sah seinem Gesichtsausdruck an, dass er das für einen viel zu hohen Preis hielt, nickte dann aber nur. Er reichte ihr das Geld, und sie zählte.
    „ Ich nehme an, Sie wollen jetzt Ihren ... Beschützer anrufen und ihn informieren, dass alles seine Ordnung hat“, sagte er herablassend. „Aber sputen Sie sich. Mein Herr wartet nicht gerne.“
    Anya steckte die Scheine in die Tasche und holte das Handy hervor. Sergejs Nummer war auf der Kurzwahltaste Nummer eins. Er ging schon beim ersten Tuten

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