Himmel uber Langani
erzählt.«
Anthony hob die Augenbrauen, aber Piet war aufgestanden, stocherte in der Glut und ignorierte sie geflissentlich.
»Auf jeden Fall haben wir über eine Geburtstagssafari gesprochen«, fuhr Anthony fort. »Ende August habe ich Zeit zwischen meinen Buchungen. Wir könnten zu fünft fahren – mit Tim wären wir zu sechst. Ich habe ein Camp in der Gegend von Samburu oder Shaba vorgeschlagen, wo es keine Touristen gibt. Bestimmt kann Lars hier ein paar Tage lang die Stellung halten.«
»Darin habe ich inzwischen genügend Übung.« Lars lächelte auf seine bedächtige Art.
»Außer einigen Postkarten habe ich nichts von Camilla gehört«, erklärte Hannah. Der Abend war voller Überraschungen für sie.
»Sie schien überzeugt zu sein, dass ihr alle hier sein werdet. Wir haben eine Abmachung für das Camp getroffen. Sie wird für das Essen, den Wein und das Benzin für die Autos sorgen, und ich werde die Zelte und das Personal zur Verfügung stellen. Dazu kommt noch ein spektakuläres Geburtstagsgeschenk: Ich werde als euer persönlicher Safariführer fungieren. Piet, wenn du einen Landrover mit Anhänger organisieren kannst, brauchen wir keinen Laster. Es wundert mich, dass ihr nichts von Camilla gehört habt. Ich hatte gedacht, dass sie euch sofort anrufen würde.«
»Das klingt wie ein Traum«, meinte Hannah, aber Piet zuckte die Schultern und wandte sich ab. »Stimmt etwas nicht, Piet?«
»Alles in Ordnung.« Er kam zurück in den kleinen Kreis am Kamin. »Schau, Hannah, ihr habt dieses Zusammentreffen anlässlich eures einundzwanzigsten Geburtstags geplant, und das ist eine großartige Idee. Anthony hat offensichtlich bereits mit Camilla etwas organisiert, und ich kann bestimmt den Landrover und einen Anhänger besorgen. Aber ich glaube nicht, dass ich euch begleiten werde. Hier ist einfach zu viel zu tun. Die Lodge soll Ende November fertig sein, damit wir kurz nach Weihnachten eröffnen können.«
»Aber du musst mitkommen!« Hannah war bestürzt. »Lars hat doch gesagt, dass er allein zurechtkommt.«
»Komm schon, alter Junge«, drängte Anthony ihn. »Du kannst mich doch nicht mit diesen drei Sirenen allein im Busch lassen. Wer weiß, was dann aus mir wird!«
»Wir haben so selten Gelegenheit, etwas miteinander zu unternehmen, Piet, und es ist mein einundzwanzigster Geburtstag!«, rief Hannah flehentlich. »Außer dir habe ich hier keine Familie. Ich wünsche mir, dass du dabei bist.«
»Du solltest erkennen, wann du dich geschlagen geben musst«, meinte Lars. »Du wirst ja nur für kurze Zeit weg sein.«
Hannah warf ihm einen dankbaren Blick zu und wandte sich dann wieder an ihren Bruder. Er antwortete mit einer Frage: »Bist du sicher, dass Camilla mich dabeihaben will?«
»Aber natürlich.« Anthony sah ihn erstaunt an. »Sie hofft, dass auch Tim Mackay kommt, wenn er sich im Krankenhaus freimachen kann.«
Piet nickte. »Also, wann wolltest du fahren?«
»Ende August bis Anfang September. Sarah muss erst im Oktober wieder aufs College. Wie sieht es aus?«
»Ja, ich glaube, das wird gehen«, sagte Piet.
»Dann ist es beschlossene Sache!« Hannah umarmte ihren Bruder mit strahlenden Augen. »Danke, Piet – das ist die beste Idee, die du jemals gehabt hast.«
»Dann solltest du Camilla oder Sarah morgen anrufen.« Piet erkannte, wie sehr sie das verdient hatte. Dafür, dass sie so jung war, hatte sie schon eine Menge durchmachen müssen. Und sie arbeitete sehr hart. »Sag den beiden, dass wir uns darauf freuen. Aber plappere nicht eine halbe Stunde am Telefon. Das ist sehr teuer.«
Als das Feuer im Kamin heruntergebrannt war und sie endlich aufstanden, küsste Hannah ihren Bruder, und er rieb sein stoppliges Kinn an ihrer Wange.
»Noch einmal danke, Piet. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet.«
»Du hast es verdient. Du arbeitest wie eine Sklavin, und alles in allem machst du deine Sache nicht schlecht. Wenn man bedenkt, dass du ein Mädchen bist.«
Er lachte, als sie ihm gegen die Brust trommelte, und ging pfeifend in sein Zimmer. Hannah sah ihm nach. Sie war zuversichtlich, was die kommenden Monate betraf, und freute sich, dass Piet und Anthony zusammenarbeiteten. Der Mann wusste so viel und hatte eine Menge Erfahrung. Und er kannte jedermann in der Touristikbranche – hier und auch im Ausland. Er war ein idealer Partner und ein alter Freund. Sie würden es schaffen. Alles würde gut werden. Im August würde das große Wiedersehen stattfinden, und im
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