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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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sie offen an.
    »Du bist weit gereist«, meinte Hannah. »Warum hast du einen so langen Weg zu dieser Farm auf dich genommen? Wir haben hier keine Bürotätigkeit zu vergeben. Eigentlich bin ich nicht einmal sicher, ob wir überhaupt eine offene Stelle haben.«
    »Ein Mann in Nanyuki hat mir heute Morgen gesagt, dass der Bwana von Langani ein Safariunternehmen aufbaut. Er meinte, dass es bei den Safaris Arbeit geben könnte, oder in dem Hotel, das gebaut wird. Eine solche Arbeit würde ich gern machen. Ich würde sehr hart arbeiten.«
    Er war wortgewandt und sprach leise, aber bestimmt. Und er war gut informiert. Hannah war immer wieder überrascht, wie gut die Buschtrommeln in diesem Land funktionierten. Die Informationen schienen den Leuten mit dem Wind zugetragen zu werden.
    »Wie bist du hierher gekommen, Simon?«
    »Zu Fuß«, antwortete er.
    »Den ganzen Weg von Nyeri? Wann bist du aufgebrochen?«
    »Vor zwei Tagen, Madam.«
    Vierzig Meilen in weniger als achtundvierzig Stunden. Wo mochte er geschlafen haben? Doch er war sauber und wirkte weder erhitzt noch müde. Mit Sicherheit war er kräftig und außerdem strebsam. Hannah klopfte mit ihrem Stift auf den Schreibtisch, als ihr plötzlich ein Einfall kam. Sie las den Brief von Vater Caverde noch einmal und stand dann auf.
    »Juma wird dich in die Küche bringen und dir etwas zu essen geben. Mein Bruder wird zum Mittagessen zurück sein, aber ich weiß nicht, ob es hier einen geeigneten Job für dich gibt. Das Safarigeschäft hat noch nicht begonnen, und die Lodge wird sehr klein werden.«
    Simon ging mit Juma davon, und Hannah setzte sich wieder und überlegte. Möglicherweise war das genau der richtige Zeitpunkt. Erst gestern hatten sie sich darüber unterhalten, dass sie Personal für das Hotel suchen mussten. Piet hatte darauf bestanden, einen afrikanischen Assistenten einzuarbeiten. Ungeduldig wartete sie auf seine Rückkehr, aber als er mit Lars hereinkam, war er zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt.
    »Wir haben Probleme.« Piet rieb sich mit einem Taschentuch das staubverschmierte Gesicht ab.
    »Wir sind mit Kipchoge zu dem Bullen gegangen, der sich im Zaun verfangen hatte«, erklärte Lars. »Er ist in einem erbärmlichen Zustand. Sein Bein war mit Stacheldraht umwickelt und sieht böse aus. Wir haben die Wunde gereinigt, aber sie könnte sich bereits entzündet haben.«
    »Er hing die ganze Nacht in dem Draht fest und kämpfte dagegen an«, erzählte Piet. »Unglücklicherweise bemerkte Juma erst heute Vormittag, dass er verschwunden war. Ich habe den Tierarzt angerufen, damit er sich das Tier ansieht.«
    »Noch schlimmer ist, dass ein großer Bereich des Zauns niedergerissen ist«, sagte Lars. »Daher sind Büffel auf die äußere Weide gelangt. Piet und ich glauben, dass jemand den Draht durchgeschnitten hat.«
    »Es war ein verdammt harter Job, den Zaun wieder aufzustellen«, sagte Piet und nahm von Mwangi einen Krug mit kaltem Bier entgegen. »Wir waren den ganzen Morgen damit beschäftigt, und er ist immer noch nicht hundertprozentig sicher. Es könnten Massai gewesen sein, die ihr Vieh dort grasen lassen wollten. Oder es waren Wilderer, die über die unteren Weiden einen Weg zum Fluss oder zu den Sümpfen suchten. Dort unten ist eine Herde Elefanten, von denen der eine oder andere gutes Elfenbein zu bieten hat.«
    »Das fehlte uns gerade noch«, meinte Hannah entmutigt. »Wochenlang haben unsere watu diese Weiden gesäubert und eingezäunt. Wenn die Drähte durchgeschnitten sind, unser Vieh hinausgelangt und diese dürren ngombes [35] der Massai hereinkommen, könnten sich unsere Herden mit Maul- und Klauenseuche und weiß der Himmel mit was noch allem infizieren. Von den Problemen mit den Elefantenwilderern ganz zu schweigen.«
    »Das ist richtig.« Lars nickte zustimmend.
    »Juma hätte bemerken müssen, dass der Bulle letzte Nacht nicht da war«, meinte Piet müde.
    »Nein«, widersprach Hannah. »Juma kann nicht überall gleichzeitig sein. Er hat dir gestern oben bei der Lodge geholfen, bis du mit Anthony zurückgekommen bist. Wir haben ein Personalproblem, Piet. Ich habe mitbekommen, dass Lars vor kurzem mit dir darüber gesprochen hat, aber du willst nicht auf ihn hören. Oder auf das, was ich dir seit geraumer Zeit sage. Wir brauchen unsere erfahrenen watu auf der Farm und nicht draußen auf der Baustelle. Wenn alle unsere alten Arbeitskräfte auf dem Bau arbeiten, bleibt hier einiges liegen.«
    »Aber die Gegend um das Wasserloch muss

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