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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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antwortete sie lachend. Seite an Seite lehnten sie am Verandageländer. »Du machst so ein besorgtes Gesicht. Ist es wegen der Stimmung im Haus?«
    »Nein«, entgegnete er. Er zündete sich eine Zigarette an und spähte in die Dunkelheit. »Heute kam ein Anruf von Jeremy Hardy. Vielleicht hat er ja Recht mit seiner Vermutung, dass zwischen den Vorfällen ein Zusammenhang besteht. Außer uns hatte niemand in dieser Gegend solche Probleme. Falls wirklich weitere Übergriffe geplant sind, reichen die Sicherheitsvorkehrungen immer noch nicht aus. Allmählich befürchte ich, dass Pa doch richtig liegt und dass wir von den britischen Organisationen keine Hilfe bekommen, weil wir Afrikaaner sind.« Er schlug mit der Faust gegen den Verandapfosten. »Und die neuen weißen Beamten, die die hiesigen Behörden reorganisieren sollen, sind noch schlimmer als die alte Garde. Sie waren noch nie zuvor in Afrika, glauben aber, alles durch Vorschriften und am grünen Tisch erdachte Lösungen regeln zu können, die hier niemals funktionieren werden. Außerdem weigern sie sich, auf Weiße zu hören, die sie für Ewiggestrige halten.«
    Piet zog noch einmal an seiner Zigarette und trat sie dann ärgerlich aus. Als er einen Blick ins Wohnzimmer warf, war es leer. Hannah war früh zu Bett gegangen, und Lars hatte noch einiges im Büro zu erledigen.
    »Weißt du noch, wie wir das letzte Mal hier getanzt haben?«, meinte er. »Damals hat Camilla versucht, Lars den Twist beizubringen. Ich kapiere einfach nicht, was mit ihr los ist. Sie hätte uns doch nie im Stich gelassen. Wahrscheinlich ist ihr Vater dagegen, uns zu helfen, so wie all die anderen auch. Auch Camilla ist bestimmt klar, wie dringend wir ihre Unterstützung brauchen, doch es fällt ihr sicher nicht leicht, sich gegen ihren Vater zu stellen. Vielleicht gibt es ja auch Komplikationen mit ihrer Kopfwunde. Ein schrecklicher Gedanke, dass sie für den Rest ihres Lebens eine Narbe zurückbehalten könnte! Ich weiß, dass du vor deiner Abreise versucht hast, mit ihr zu reden. Möglicherweise ist sie ja arbeitslos oder deprimiert oder hat Angst. Du hättest hinfahren sollen, um nach ihr zu sehen. Die arme Camilla, sie …«
    Seine Worte sorgten dafür, dass Sarah noch mehr Gewissensbisse empfand. Ihre Hilflosigkeit entlud sich in einem Wutanfall.
    »Immer geht es nur um Camilla und darum, was die gnädige Frau denkt oder tut! Wahrscheinlich ist sie gerade in einem Londoner Nachtclub, trinkt Champagner und wirft sich irgendeinem Casanova von Fotografen an den Hals! Wann wirst du endlich begreifen, dass wir ihr alle den Buckel hinunterrutschen können? Sie war einzig und allein in Anthony vernarrt, und das ist wohl auch der Grund, warum er ihr nicht auf den Leim gegangen ist. Du musst endlich einmal über deine Nasenspitze hinausblicken. Ich habe es satt, ständig über Camilla und ihre möglichen Bewegggründe zu sprechen! Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt und hätte alles für dich getan. Aber du hast mir nie gesagt, dass du mich liebst! Nicht einmal, als du mich auf dem Berg geküsst hast. Und du hast es auch nicht über die Lippen gebracht, dass du endgültig über Camilla hinweg bist.« Durch einen Tränenschleier erkannte sie Piets verdatterte Miene, doch das dämpfte ihre Wut nicht. »Nur zu, verteidige deine kostbare Camilla ruhig weiter! Ich kann ihr sowieso nicht das Wasser reichen. Aber eines sage ich dir: Wenn du meine Gefühle erwidert hättest, hätte ich dich niemals im Stich gelassen, bloßgestellt oder benutzt. Niemals!«
    Entsetzt über ihre eigenen Worte, hielt sie inne. Doch sie konnte sie nicht mehr zurücknehmen. Piet starrte sie fassungslos an.
    »Ach Scheiße!« Sarah wirbelte herum und schrie in die Dunkelheit hinein: »Verdammte Scheiße!« Als sie hörte, wie er nach Luft schnappte, drehte sie sich mit blitzenden Augen zu ihm um. »Tut mir Leid, normalerweise benutze ich keine Kraftausdrücke. Die Wahrheit ist, dass ich dich liebe, Piet van der Beer. Ich liebe dich, und es ist mir ganz egal, wer mich jetzt hört. Aber mit der kühlen blonden Lady Camilla kann ich es nicht aufnehmen. Also haue ich morgen früh ab nach Buffalo Springs, und du kannst hier weiter den dummen Bauernjungen spielen, wie du es selbst gesagt hast.«
    Gerade wollte sie sich in ihr Zimmer flüchten, als Lars aus dem Büro trat und ihr zorniges tränennasses Gesicht sah.
    »Tut mir Leid, dass ich eure kleine Unterhaltung stören muss«, meinte er. »Aber Juma sagt, in der

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