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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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noch schlimmer zu machen. Ein unbehagliches Schweigen herrschte im Wagen. Als sie vor dem Hotel Silverbeck hielten, griff Sarah nach seiner Hand.
    »Du bist ein wundervoller Mann«, sagte sie. »Ich weiß, dass du es momentan nicht leicht hast. Aber bitte halte noch eine Weile durch. Piet braucht dich, du bist seine rechte Hand. Und Hannah liebt dich, Lars, wenn auch nicht so, wie du es dir wünschst. Zumindest jetzt noch nicht. Also versuch, geduldig zu sein, und gib sie nicht auf. Und kümmere dich um Piet. Ich kann mir denken, wie es dir jetzt geht, denn ich kenne das aus eigener Erfahrung. Du bist ein Fels in der Brandung. Und ganz gleich, wie du dich auch heute fühlen magst, es gibt immer Hoffnung. Immer.«
    Nachdem sie ihn fest umarmt hatte, holte sie ihr Gepäck von der Ladefläche. Lars folgte ihr und murmelte etwas Unverständliches, offenbar eine Antwort auf ihre kleine Rede. Doch als er ihre Tasche aus dem Wagen hob, lächelte er. Allie Briggs’ Landrover, mit Schlamm bespritzt und mit Vorräten beladen, parkte bereits im Schatten eines hohen Flammenbaums. Hinten saßen zwei Afrikaner in khakifarbenen Drillichuniformen. Sarah traf ihre neue Arbeitgeberin in der Hotelhalle. Nachdem Lars sich kurz vorgestellt hatte, verabschiedete er sich und fuhr davon. Allie schüttelte Sarah fest die Hand.
    »Schön, Sie wiederzusehen«, sagte sie. »Ich habe Curry für zwei bestellt. Hoffentlich mögen Sie das. Kennen Sie dieses Hotel?«
    »Nein, ich war noch nie …«
    »Angeblich verläuft der Äquator mitten durch die Bar«, meinte Allie. »Und in den Zimmern auf der einen Seite des Äquators soll das Badewasser mit dem Uhrzeigersinn ablaufen, auf der anderen Seite umgekehrt. Vermutlich trifft das besonders spätnachts zu, wenn man ein paar Gläser intus hat«, grinste sie. »Gleich nach dem Mittagessen brechen wir auf.«
    Im Speisesaal wurde Allie von einigen Gästen begrüßt und stellte ihre neue Forschungsassistentin vor. Allmählich löste sich Sarahs anfängliche Befangenheit. Als sie sich gerade nach ihren zukünftigen Aufgaben erkundigte, wurde sie von einer lauten Stimme unterbrochen. Von der Bar her eilte ein hoch gewachsener magerer Mann von Ende dreißig auf sie zu. Seine Haut wirkte fahl, und obwohl es erst kurz nach zwölf Uhr mittags war, hatte er bereits Bartstoppeln an Mund und Kinn. Er rauchte eine Zigarre und hielt ein Glas in der Hand. Die andere erhob er zu einem überschwänglichen Gruß.
    »Allie, was tust du denn so weit weg von deinen Elefanten und deinem wundervollen Ehemann?«
    Er hatte eine kräftige Stimme und einen ausländischen Akzent. Mit einem Knall stellte er sein Glas auf ihren Tisch und drückte Allie fest an sich. Lachend machte sie sich los.
    »Viktor, genauso gut könnte ich dich fragen, was du an dieser Bar zu suchen hast, anstatt dein Geld mit ehrlicher Arbeit zu verdienen.«
    Viktor . Das musste Piets Architekt sein. Und Hannahs Liebhaber. Der Mann war genau der Paradiesvogel, als der er ihr beschrieben worden war. Nun blickte er Sarah aus nahezu schwarzen Augen durch eine Rauchwolke an. Ganz bestimmt war er sehr fotogen.
    »Und wer ist dieses entzückende Geschöpf, Allie? Wärst du so nett, mich mit ihr bekannt zu machen?«
    »Das ist Sarah Mackay, unsere neue Forschungsassistentin. Keltin wie ich, aber aus Irland. Sie fängt heute bei uns an. Sarah, das ist …«
    »Sie sind Viktor Szustak.« Sarah hielt ihm die Hand hin. »Langani Lodge. Ich komme gerade von dort und muss Ihnen sagen, dass ich noch nie ein so schönes Haus gesehen habe. Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen.«
    »Aber, aber«, meinte er. »Eine Verehrerin! Und dazu noch eine so hübsche! Heute ist mein Glückstag.«
    Als er sich vorbeugte, um ihr die Hand zu küssen, spürte sie seine warmen Lippen auf ihren Fingerknöcheln und das erotische Knistern, das von ihm ausging. Nun verstand sie, warum Piet die Affäre seiner Schwester mit diesem Mann voller Argwohn betrachtete, denn er hatte etwas Raubtierhaftes an sich.
    »Und woher kennen Sie Langani und meine Lodge?«, fragte er.
    »Die van der Beers sind alte Freunde«, erwiderte Sarah. »Hannah und ich sind zusammen zur Schule gegangen, und ich war in den letzten Jahren oft auf der Farm.«
    »Wundervolle Menschen! Ich bin gerade unterwegs dorthin, um zu sehen, wie die Arbeiten vorangehen.« Hannah erwähnte er mit keinem Wort, obwohl er doch ahnen musste, dass Sarah Bescheid wusste. »Ein Jammer, dass Sie nicht dort sein werden«, fuhr er fort. »Aber

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