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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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recht, dass sie Camilla jahrelang an den Wochenenden und in den Ferien bei sich aufgenommen haben.«
    »Ich hätte diese weite Strecke auf den schrecklichen, schlammigen Straßen nicht fahren können. Meine Migräne …«
    »Saidi hätte dich hingebracht.«
    »Um dann meine Zeit in diesem langweiligen Club mit stiernackigen Farmern und deren altbackenen Frauen mit ihren steifen Dauerwellen zu verbringen?«
    »Du hättest versuchen können, dich mit deiner Tochter zu unterhalten.«
    »Camilla hätte keine Schule mit solchen Leuten besuchen sollen.«
    »Meine Güte, Marina! Die Welt ist voll von aufrichtigen, normalen Menschen, die du nicht einmal wahrnimmst.«
    »Aufrichtig und normal wie du, nehme ich an.« In ihrer Stimme lag eine beißende Schärfe. »Von der Welt, wie sie deinen Vorstellungen entspricht, habe ich genug gesehen, George, und ich habe beschlossen, dass ich mich in den von mir selbst gestalteten vier Wänden wohler befinde.«
    »Aber du denkst nie an Camilla. Niemals! Wir haben nur ein Kind, Marina, und …«
    »Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass ich noch ein Kind bekomme. Dafür hast du schon gesorgt, George. Und ich habe mich um Camilla bemüht. Am Anfang habe ich alles versucht«, schluchzte Marina. »Ich habe sie nicht aus den Augen gelassen. Aber auch das war dir nicht recht.«
    »Du hast sie erstickt. Sie war eher eine Obsession als ein Kind für dich. Du hast ihr nie erlaubt, mit anderen Kindern zu spielen. Es war beinahe so, als wäre der Rest der Welt mit einer schrecklichen, ansteckenden Krankheit infiziert. Camilla hätte ebenso gut in einer Isolierstation aufwachsen können.«
    Sarah presste die Hände auf die Ohren und sah Camilla flehentlich an. Aber es gab keinen Ausweg. Wenn sie zur Treppe gingen, wäre es offensichtlich, dass sie das Gespräch belauscht hatten. Camilla schüttelte den Kopf. Ihre Augen waren dunkel vor Schmerz, und sie zog hilflos die Schultern hoch.
    »Ich hatte große Angst, dass ihr etwas passieren könnte«, verteidigte sich Marina. Sie hörten, wie das Feuerzeug klickte und Marina tief einatmete.
    »Und dann hast du dich von ihr abgewendet. Du bist jeden Tag ausgegangen und hast sie ihrem Kindermädchen überlassen. Ohne Zweifel wegen deines neuen Freunds.«
    »Erwähne ihn nicht.« Marinas Stimme wurde lauter. »Sprich niemals seinen Namen aus. Von diesem Thema will ich nichts hören, verstanden? Hast du mich verstanden, George?«
    »O Gott«, seufzte George müde. »Es hat keinen Sinn, das alles noch einmal durchzukauen. Ich habe dir die Wahl gelassen. Und ich glaube, es wäre besser für dich gewesen. Weiß Gott, fast alles wäre besser als das hier.«
    »Eine Trennung? Damit ich in einem albernen Kaff in Sussex allein lebe und dort der Frauenliga beitrete, während du in der Weltgeschichte herumreist und tust, was dir gefällt? Das halte ich für keine gute Idee, George. Da musst du mir schon etwas Besseres anbieten.«
    »Ein Haus in Belgravia oder Knightsbridge mit der Entourage, die du dir wünschst, kann ich mir nicht leisten, Marina. Das muss dir bewusst sein. Inzwischen sind deine Indiskretionen zu offensichtlich und zu häufig geworden.«
    »Sie sind weitaus akzeptabler als deine schmutzigen Affären. Schließlich bin ich es, die deine Karriere zusammenhält, und es steht dir nicht zu, Kommentare über …«
    »Verdammt, das haben wir doch alles schon besprochen.« George versuchte, seinen Zorn zu unterdrücken, konnte aber nicht verhindern, dass seine Stimme lauter wurde. »Du weißt, dass wir uns einen Skandal nicht leisten können, und ich bin nicht bereit, jetzt schon zurückzutreten. Das ist eine entscheidende Phase meiner Karriere.«
    »Und deshalb sitze ich hier auf diesem gottverlassenen Kontinent fest. Ich sterbe hier, George.« Jetzt schrie sie ihn beinahe an. »Ich sterbe in dem Gefängnis, das du mir gebaut hast. Verdammt, du hast mir versprochen, nur einen Auftrag zu erledigen, und nun sind wir seit sechs endlosen Jahren hier. Weit weg von allem, was man unter Zivilisation versteht. Nein, rühr mich nicht an! Lass es sein!«
    Camilla ließ sich auf das Sofa fallen und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sarah blieb an der Tür stehen, stumm vor Entsetzen.
    »Nach der Unabhängigkeit werden wir versetzt werden. Daran besteht kein Zweifel«, erklärte George. »Aber bis dahin zerstöre nicht das Band, das Camilla zu ihren Freundinnen geknüpft hat. Diese Schule war gut für sie. Und wir schulden den van der Beers einiges.«
    »Sie hätte

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