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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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Wahl getroffen. Piet hat nun die Möglichkeit, es zu schaffen, wenn er einen klaren Kopf behält und hart arbeitet«, entgegnete George. »Wahrscheinlich hätte es nicht besser kommen können.«
    »Wie kannst du das sagen? Sie hassen Rhodesien. Und es ist kein guter Ort für einen Neubeginn, mit Ian Smith und all dem Durcheinander und der Verbitterung wegen der Unabhängigkeit und der Wahlen für Afrikaner. Schau mich nicht so verblüfft an, Daddy. Ich lese alles darüber, weil Hannah dort unten in diesem Schlamassel sitzt.«
    »Das Wichtigste ist, dass junge Menschen wie Piet eine sehr gute Chance auf Erfolg haben. Daran solltest du denken, meine Liebe. Jomo Kenyatta hat glaubhaft versichert, dass für alle die Möglichkeit zur Zusammenarbeit bestehen wird.«
    »Ich wünschte, ich wäre bei der Unabhängigkeitszeremonie dabei gewesen«, meinte Camilla. »Ich hätte gerne gesehen, wie das alles abgelaufen ist.«
    »Es war ein sehr bewegendes Ereignis. Mzee in seiner Stammestracht, und der Herzog von Edinburgh und der Gouverneur mit Säbel und Federbusch.« Bei der Erinnerung daran musste George schmunzeln. »Kenyatta und Prinz Philip wurden durch eine Reihe von Seitenstraßen zur Zeremonie gefahren, damit sie nicht von der Menge aufgehalten würden. Aber der Schuss ging nach hinten los, denn ihr Wagen blieb im Schlamm stecken, und sie kamen eine halbe Stunde zu spät! Bei einer der Feierlichkeiten sah ich einige frühere Führer der Mau-Mau mit einer Art Uniform und langen verfilzten Haaren. Sie standen auf dem Rasen vor dem Regierungsgebäude mit all den piekfein gekleideten Politikern und Leuten von der Botschaft. Die so genannten Mau-Mau-Generäle schüttelten die Hände aller möglichen hohen Tiere und ihrer Gattinnen, als hätten sie niemals etwas anderes getan. Aber ein königlicher Handschlag blieb ihnen versagt. Kenyatta selbst hielt sie taktvoll auf, um einen diplomatischen Fauxpas zu vermeiden. Ein kluger alter Knabe. Insgesamt war es eine fröhliche Feier – und sehr bewegend. Das enorme Wohlwollen, mit dem sie durchgeführt wurde, war erstaunlich.«
    »Ich wünschte, wir wären in Kenia geblieben«, seufzte Camilla. »Es ist das einzige Land, das ich jemals als Heimat angesehen habe. Und es ist der Ort, wo meine wahren Freunde leben. Wie schön wäre es, die Weihnachtsferien an der Küste oder auf Langani zu verbringen! Hat sich das Land verändert?«
    »Noch nicht. Ich glaube, dass die Menschen, die genug Mut und Vertrauen aufgebracht haben, um zu bleiben, ihre Entscheidung letztlich nicht bereuen werden. Und der junge Piet hat die gleichen Chancen wie alle anderen auch.«
    »Das entschuldigt nicht, was Mutter getan hat.«
    »Eine Menge Leute hatten Zugang zu den Akten, die deine Mutter auf meinem Schreibtisch gefunden hat. Jeder hätte die Sache ans Tageslicht bringen können.«
    »Welche Sache?«, wollte Camilla wissen, aber George schüttelte nur den Kopf. »Erzähl mir von Hannah. Wie geht es ihr? Was macht sie?« Es war klar, dass er sich auf keine weiteren Diskussionen über Jan einlassen würde.
    »Ich habe schon eine Weile nichts von ihr gehört. Meine Schuld. Ich bin keine große Briefschreiberin.«
    »Du solltest dich bemühen«, meinte George. »Nach all den Veränderungen in ihrem Leben ist es für sie sicher besonders wichtig, den Kontakt zu dir und Sarah aufrechtzuerhalten.«
    »Was soll ich ihr denn sagen?«, verteidigte Camilla sich zornig. »Schließlich war es meine Mutter, die den Umbruch verursacht hat. Deswegen hockt Hannah nun in einem verhassten Dorf in Rhodesien. Es war die liebe Marina, die ihre Zukunft in Langani zerstört hat. Was könnte ich sagen, um das zu ändern?«
    »Es war nicht dein Fehler, Liebes«, erwiderte er. »Du solltest ein unangebrachtes Schuldgefühl nicht als Entschuldigung benutzen, um die Verbindung einschlafen zu lassen. Diese beiden Mädchen waren jahrelang wie Schwestern für dich. Niemand kann es sich leisten, eine solche Freundschaft wegzuwerfen. Und ich bin sicher, dass die Beers weiterhin nur Zuneigung für dich empfinden.«
    »Das weißt du doch gar nicht«, entgegnete Camilla. »Du begreifst nicht einmal ansatzweise, wie verheerend dieser Umzug für sie war. Und offensichtlich ist dir auch nicht klar, wie ich mich dabei fühle.«
    »Deine Mutter hat an diesem Abend einen bedauerlichen Fehler gemacht.« Georges Miene war finster. »Sie war eifersüchtig und unglücklich, und …«
    »Einen bedauerlichen Fehler?« Camilla explodierte. »Ich verstehe

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