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Himmel ueber fremdem Land

Himmel ueber fremdem Land

Titel: Himmel ueber fremdem Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Buechle
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getrennt.
    »Behältst du während meiner Abwesenheit bitte diesen Diacamp-Bücherwurm ein wenig im Auge?«
    »Worum geht es?«
    »Er mietet für seine Trecks in die Wüste immer bei demselben Kerl Wagen und Tiere an. Vielleicht kannst du diesen Mietstallbesitzer dazu bringen, dir zu melden, falls Stichmann wieder einmal in die Namib zieht. Ich möchte nicht, dass sie einen weiteren potenziellen Investor zum Schürfplatz der Diacamp schleifen und dadurch auch in Gefahr bringen. Dieser Claim gibt zwar Diamanten her, allerdings nicht in der Menge und in der Größe, wie van Campen vorgibt.«
    »Sollte ich also von einem Treck zu diesem lausigen Schürfplatz erfahren, versuche ich herauszufinden, ob Stichmann von einem Ausländer begleitet wird. Falls ja, wäre es in deinem Sinne, wenn ich diesen Mann auf den klitzekleinen Fehler dieser Unternehmung hinweise?«
    »Damit wäre mir sehr geholfen.«
    »Und aus wessen Tasche finanziere ich die vermutlich nicht ganz freiwillig zu bekommende Gefälligkeit des Mietstallbesitzers?«
    »Du könntest ja deinen zukünftigen Schwiegervater darauf ansprechen«, witzelte Philippe.
    »Eine durchaus sinnvolle Verwendung für die Mitgift.«
    »Dann sind wir uns einig.« Philippe versprach, die anfallenden Kosten bei Johns Vater zu begleichen, falls John bis dahin Afrika verlassen hatte und wollte sich verabschieden.
    »Du darfst unmöglich schon gehen. Im Salon warten mehrere ausgesprochen faszinierende Damen begierig darauf, dass der schmucke uniformierte Deutsche sie zum Tanz auffordert.«
    »Dann werden sie mit einem Uniformierten der britischen Armee vorlieb nehmen müssen.«
    »Gibt es keine Möglichkeit, dich umzustimmen?«
    »Nein, John. Sei ein Freund und lass mich in Ruhe meine Reisevorbereitungen treffen.«
    Der Brite kratzte sich im Nacken. »Diese Udako hat dir ziemlich den Kopf verdreht. Gut so. Allerdings frage ich mich allmählich, wie du in Preußen zu deinem liederlichen Ruf gekommen bist.«
    Auf Johns lauernden Blick hin zuckte Philippe nur knapp mit der Schulter.
    »Eine sichere Reise wünsche ich dir, Preuße!«
    »Sollte ich länger als geplant fort sein, wünsche ich dir und deiner Verlobten bereits jetzt eine reibungslose Überfahrt und gute Nerven.«
    Nach einem kräftigen Händedruck verließ Philippe die Terrasse über die Außentreppe und vermied dadurch weitere Begegnungen mit den Feiernden. Unten auf der Küstenstraße angekommen blickte er zurück. Über ihm, mit dem Halbmond im Rücken, sah er die Silhouette von John, der ihm nachblickte.
    Weshalb zog es den Bräutigam nicht schnell zu seinen Gästen und vor allem zu seiner bezaubernden Verlobten? Trieb John erneut das Säbelrasseln des Deutschen Reiches, der Österreicher, der Franzosen, der Russen und die Unruhen in den baltischen Staaten um? Befürchtete er aus diesem Grund, seinen deutschen Freund für lange Zeit nicht wiederzusehen? Philippe konnte nicht ahnen, wie recht sein Freund mit dieser Vermutung behalten sollte …
    Obwohl er annahm, John könne ihn in der dunklen Straße nicht sehen, hob er zum Abschied noch einmal grüßend die Hand. Entgegen seiner Vermutung erwiderte John den Gruß, wandte sich daraufhin ab und verschwand im Haus.

Kapitel 36
    Berlin, Deutsches Reich,
August 1908
    Hannes stellte sich Demy in den Weg und zog sie recht unsanft hinter die vom noch immer kräftigen Wind geschüttelte Baumgruppe.
    »Du hast mich erschreckt! Was tust du um diese Uhrzeit mitten in der Woche überhaupt hier? Du forderst es ja geradezu heraus, dass deine Vorgesetzten in der Anstalt dich eines Tages erwischen.«
    »Du hörst dich an wie eine Gouvernante«, entgegnete Hannes, dem es nicht gelang, seine Stimme vorwurfsvoll klingen zu lassen.
    »Die hättest du auch ganz dringend nötig. Was, glaubst du, passiert, wenn sie in der Schule deine Abwesenheit bemerken?«
    »Dein Akzent ist niedlich, wenn du dich so aufregst.«
    »Hannes!«
    »Philippe hat unrecht.«
    »Wie bitte?«, brummte Demy und ihr Blick wurde noch eine Spur vorwurfsvoller. An Hannes’ ungehobelten Freund erinnerte sie sich nur ungern.
    »Er behauptete, Tilla habe uns mit dir ein viel zu junges Küken ins Nest gelegt. Aber wenn du so sprichst, kann ich das nicht glauben. Oder ist das Frau Cronbergs Einfluss? Sie hat noch aus jedem störrischen Wildfang eine gediegene, angepasste Person geformt.«
    »Mit zwei Ausnahmen.«
    »Philippe … Und wer noch?«
    Hannes’ Grinsen veranlasste Demy dazu, ihn gegen den Oberarm zu boxen. »Du

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