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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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wird, bis wir Sie da rausholen, gebe ich
Ihnen noch ein Rätsel auf. Ich habe heute endlich Nachricht von dem spanischen
Standesbeamten bekommen. Tommi Mombauer heißt tatsächlich nicht Mombauer mit
Nachnamen. Jetzt raten Sie mal, wie stattdessen?«
    »Pfeifer«,
antwortete ich sofort und wunderte mich, dass ich nicht schon früher darauf
gekommen war.
    »Genau«,
bestätigte Brandt. »Und damit ist er das Verbindungsglied zwischen den beiden
Morden. Wissen Sie, wo er hinwollte?«
    »Flughafen
vielleicht?« Ich brachte kaum einen Ton heraus. Meine Stimme klang völlig
angstverklumpt.
    »Die
Flughafen-Kollegen sind schon informiert.« Brandts Stimme klang im Gegensatz zu
meiner wie frisch geölt. Wahrscheinlich um mich zu beruhigen, breitete er
weitere Auskünfte des spanischen Standesbeamten vor mir aus. »Hanna Mombauer
hat Bertold Pfeifer kurz vor der Geburt von Tommi geheiratet. Deshalb ist Tommi
im Geburtsregister von La Savina mit dem Nachnamen seines Vaters eingetragen.
Hanna hat sich nur zwei Jahre später scheiden lassen und ihren Mädchennamen
wieder angenommen. Diesen Bauplatz für das geplante Hotel hat Pfeifer übrigens
von seinem Vater geerbt. Der hat das Gelände vor mehr als dreißig Jahren zu
einem Spottpreis gekauft.«
    Das war mir so was
von egal. Pfeifer war mir egal. Alles war mir egal. Ich wollte nur noch raus
aus dieser Horrorwohnung, weg von den Schlangen.
    »Sind Sie noch da,
Frau Schweitzer?«, erkundigte sich Brandt mit munterer Stimme. »Ich habe Ihnen
doch von unserer mühseligen Zeugenbefragung erzählt, erinnern Sie sich? Wir
haben die berühmte Stecknadel im Heuhaufen gefunden. Eine alte Dame aus dem
Altenheim. Sie hat den Schützenumzug von ihrem Fenster aus verfolgt und einen
jungen Mann mit einer auffälligen Tätowierung am Hals zur fraglichen Zeit aus
Ihrem Haus kommen sehen. Sie ist sich sicher, den Mann auf einem Foto
wiedererkennen zu können. Wir haben sie erst gestern befragen können, weil sie
ein paar Tage zu Besuch bei ihrer Schwester war.«
    »Hier sind überall
Schlangen«, röchelte ich. »Ich hasse Schlangen –«
    »Ein Kollege hat
schon den Hausmeister erreicht, der einen Ersatzschlüssel für die Pfeifer'sche
Wohnung hat«, redete Brandt einfach weiter. »Wir sind gleich bei Ihnen, der
Feuerwehrwagen überquert schon die Innere. Können Sie das Martinshorn hören?«
    Ich lauschte einen
Moment. Aber im dreizehnten Stock verpuffte ein Martinshorn zu einem feinen Ton
im fernen Rauschen des Straßenverkehrs.
    »Halten Sie
durch«, feuerte mich Brandt an. »Hab ich Ihnen schon erzählt, dass die Melde in
meinem Garten ganz ausgezeichnet wächst? Was würden Sie als Köchin damit
machen?«
    »Kurz in wenig
Butter dünsten, leicht mit Muskatnuss würzen. Oder als Soufflé?«
     
    Ich weiß nicht,
wie lange es dauerte, bis ich hörte, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht
wurde. Dann traten leise mehrere Leute in Schutzanzügen mit Keschernetzen und
langen Stecken bewaffnet in den Flur. Teilweise mit den Stecken, teilweise mit
der bloßen Hand begannen sie, die Schlangen einzusammeln. Ich konnte nicht
zusehen, legte meinen Kopf wieder auf Eckis Schulter und schloss die Augen.
    »'s ist gleich
vorbei, Kathi«, flüsterte er mir beruhigend ins Ohr. »Ich weiß doch, was für
ein Graus die Viecherl für dich sind. Phobien! Weißt schon, dass man was
dagegen machen kann. Vielleicht hättst du's doch mal mit systematischer
Desensibilisierung versuchen soll'n?«
    Ich hätte ihn am liebsten
auf die Füße oder sonst wohin getreten, weil er jetzt mit diesem Psychoquatsch
anfing. Aber noch konnte ich nirgendwohin treten, noch musste ich bewegungslos
auf dem Tisch ausharren. Der Riss im Glastisch hatte sich weiter ausgedehnt.
    »Da musst dich
entspannen und dir dabei so eine schöne Blumenwies'n vorstellen«, machte Ecki
weiter. »Dann eine harmlose kleine Ringelnatter, und wenn's das aushältst, zwei
von der Sorte –«
    »Hör auf, Ecki,
oder ich fang an zu schreien«, zischte ich ihn an. »Entspannen kann ich mich
wahrscheinlich mein ganzes Leben nicht mehr.«
    »Sicher wird's das
wieder geben«, tröstete mich Ecki, schlang seine Arme fest um meinen Körper und
wiegte mich sacht. Unter meinen Füßen knirschte Glas.
    Die Glasplatte
hielt noch, bis wir vom Tisch sprangen, weil die Leute in den Schutzanzügen
endlich alle Schlangen eingesammelt hatten. Ich hörte das Glas splittern und
die Scherben zu Boden rieseln, begleitet vom wütenden Zischen und Rascheln der
eingefangenen

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