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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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einmal?«
    »Fröhliche
Tischgemeinschaften sind nicht so mein Ding. Und bei Ihnen müssen alle Gäste
gemeinsam am Tisch essen.«
    »Manchmal sind sie
gar nicht fröhlich.«
    »Dann sind sie
noch weniger mein Ding. Wissen Sie, ich bin eher so der Typ einsamer Esser.«
    »Heißt das, Sie
essen am liebsten allein?«
    »Ich esse gerne
allein, und am liebsten esse ich zu zweit.«
    Ein sanftes
Lächeln, fast ein bisschen entschuldigend. Weil er meine Tafelrunde nicht
mochte?
    »Aha«, sagte ich.
    »Leider sind wir
nicht hier, um über Essen zu reden«, bedauerte Herr Brandt.
    »Minka Nowak«,
sagte ich. »Wir alle haben sie auf dem Foto in der Zeitung erkannt. Sie ist
seit zwei Tagen nicht bei der Arbeit erschienen, besonders Arîn Kalay, die bei
mir kocht, hat sich große Sorgen um Minka gemacht. Gestern bin ich mit ihr zu
Minkas Wohnung gefahren, für die Arîn einen Schlüssel hat, aber Minka war nicht
zu Hause.«
    »Einen Schlüssel …?«, fragte Brandt.
    »Habe ich Ihnen
mitgebracht.« Ich schob ihn über den Tisch.
    »Wie umsichtig!«
Brandt steckte den Schlüssel mit einem dankbaren Lächeln ein. »Wissen Sie, das
befreit mich von meiner nächsten Frage, ob Frau Nowak DNA -taugliches
Material bei Ihnen hinterlassen haben könnte. In ihrer Wohnung werden wir
genügend finden. Gibt es eine Erklärung für ihr plötzliches Verschwinden?«
    Ich erzählte ihm
von dem namenlosen verheirateten Geliebten, den Arîn als Grund für Minkas
Verzweiflung vermutete. Auch davon, dass der Mann mit dem auffälligen Schal,
Keanu Chidamber, gestern nach ihr gefragt hatte.
    »Ein seltsamer
Name.«
    »Ein Meister der
Lomi-Lomi-Massage.«
    »Lomi-Lomi?«
    Brandt schien genau
wie ich kein Kenner von Massage-Techniken zu sein.
    »Ja«, ergänzte
ich. »Minkas Traum war ein eigener Massage-Salon. In ihrer Wohnung gibt es
viele Bücher und andere Dinge zu Wellness und Massage.« Mir fiel wieder das
erotische Vulva-Plakat über ihrem Bett ein. Aber dazu sollte sich Brandt beim
Besuch in Minkas Wohnung seine eigenen Gedanken machen.
    »Wann genau haben
Sie Frau Nowak zum letzten Mal gesehen?«
    Auf dem
Bause-Fest. Altrosa Spitzen, Spaghettiträger, die blonden Locken offen. Lachend
in der fröhlichen Runde der jungen Leute. Pulsierend vor Leben, sehr
verführerisch. Was hatte Adela über sie gesagt? Dass sie bei Bauses putzte,
genau. Und noch etwas: »Die Kleine hat die Männer angezogen wie Motten das
Licht.«
    »Dann hatten Sie
auch privat Kontakt miteinander?«
    »Nein, überhaupt
nicht, unsere Beziehung war rein geschäftlich. Minka arbeitete viermal die
Woche bei uns auf dem Spülposten. Wissen Sie, wie es in einer Küche bei
Hochbetrieb zugeht? Wie auch immer, da gibt es keine Zeit zum Plaudern. Es hat mich
sehr überrascht, Minka auf dem Bause-Fest zu treffen …«
    »Über wen komme
ich an die Besucherliste von diesem Fest?«, wollte Brandt wissen.
    Die Frage
erstaunte mich. »Versuchen Sie denn auch bei einem Selbstmord herauszufinden,
was das Motiv war?«
    »Selbstmord?« In
Brandts Stimme war ein alarmierendes Zögern. »Minka Nowak hat sich nicht selbst
getötet. Wir müssen leider davon ausgehen, dass sie ermordet wurde.«
    Die Tulpen, das
Parkhaus, der Schock. Die Regale, der Schreibtisch, der Schock. Der falsche Pulsschlag,
das Ohrensausen, der Schock.
    Eine Stimme aus
weiter Ferne: »Trinken Sie, es wird Ihnen guttun.«
    Der heiße Dampf
von »Innerer Balance«, der harte Klang des Teelöffels auf dem Tassenboden. Wie
ein apportiertes Häschen trank ich einen Schluck.
    »Minka Nowak war
schon tot, als man sie in den Rhein geworfen hat. Sie ist durch einen
Genickbruch gestorben. Ein Sturz, möglicherweise nach einem harten Schlag.
Hämatome an Hals und Wange. Ein Überfall oder ein Kampf. Möglich sind auch
andere Szenarien. Wir stehen noch ganz am Anfang unserer Ermittlungen. Dank
Ihnen sind wir aber einen großen Schritt weiter. Wir wissen jetzt, wer die Tote
ist.«
    Nachdem er zu Ende
geredet hatte, betrachtete er mich besorgt wie ein Arzt, der nicht wusste, was
seine Diagnose bei der Patientin auslösen würde.
    »Ich muss zurück
in die ›Weiße Lilie‹«, stammelte ich. »Wir sind ausgebucht heute Abend.«
    »Wie sind Sie
hier? Mit dem Wagen? Wollen Sie den nicht lieber stehen lassen? Trinken Sie in
Ruhe den Tee aus. Ich kann eine Streife bitten, Sie zu fahren. Der Schock,
wissen Sie, ich will nicht, dass Ihnen etwas passiert.«
    Dieser besorgte
Blick machte mich wahnsinnig. Ich wünschte mir einen eiskalten Bullen

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