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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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daran denken
müssen! Aber sosehr es mich in den Fingern juckt, so gerne ich sofort wüsste,
was in dem Schrank liegt, als Polizist muss ich jetzt leider sagen: Stopp! Der
Spind muss zubleiben. Das Öffnen ist Aufgabe der Spurensicherung. Ich schicke
Ihnen die Kollegen direkt morgen früh vorbei, einverstanden?«
    Arîn schnaubte,
ich nickte, Brandt lächelte, und Eva steckte wieder den Kopf durch die Tür.
    »Katharina, da ist
Frau Mombauer für dich.«
    Jetzt nicht, jetzt
auf gar keinen Fall. Abtauchen, im Erdboden versinken, unsichtbar sein. Ich
wünschte mich zurück in die Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hatte, aber
es half nichts. Schon schob sich Sabine Mombauer hinter Eva in den kleinen
Raum, der mit einem Mal so überfüllt war, dass ich glaubte, keine Luft mehr zu
kriegen.
    »Lassen Sie uns in
die Küche gehen«, befahl ich und griff mir auf dem Weg nach draußen den Arm von
Sabine Mombauer.
    »Ich weiß nicht,
ob Sie es schon gehört haben«, flüsterte ich ihr zu, »aber meine Spülfrau ist
ermordet worden. Der Herr ist der ermittelnde Kommissar, grade unangemeldet
vorbeigekommen, er hat eine Menge Fragen. Bestimmt können Sie sich vorstellen,
dass ich jetzt keinen Kopf für den Mietvertrag –«
    »Okay«, unterbrach
sie mich säuerlich. »Ich warte oben in der Wohnung meines Vaters oder bei
Irmchen auf Sie. Ewig wird diese Fragerei ja wohl nicht dauern.«
    »Bestimmt nicht.
Und vielen Dank für Ihr Verständnis.« Ein Aufschub, nicht lang, aber ein
Aufschub. Mehr interessierte mich im Augenblick nicht. Jetzt musste ich nur
noch Brandt loswerden. »Möchten Sie etwas trinken?«, fragte ich ihn, als die
Mombauer gegangen war.
    »Ein Glas Wasser,
wenn es Ihnen keine Umstände macht. Leitungswasser genügt. Das Kölner Wasser
ist tatsächlich so gut, wie die Bläck Fööss singen. Das rechtsrheinische sogar
noch besser als das linksrheinische, weil es direkt aus dem Bergischen kommt.«
    Ich füllte ein
Glas mit Kranenwasser, stellte es ihm auf den Pass, wo das Essen, das Arîn
vorhin unter den Salamander gestellt hatte, verbrannt war.
    »Es tut mir leid,
dass ich Sie schon wieder beim Essen störe –«
    »Kein Problem«,
unterbrach ich ihn, schüttete das Essen in den Müll und griff nach einem Stück
Brot.
    »Kann ich gehen?«,
fragte Arîn Brandt und mich gleichermaßen und nahm sich ebenfalls ein Brot.
    »Klar«, sagte ich.
    »Ich habe noch
Fragen, aber die können auch bis morgen warten. Ich sehe doch, wie erschöpft
Sie sind«, meinte Brandt. »Heute bin ich hauptsächlich wegen Frau Schweitzer
gekommen.«
    »Also?«, fragte
ich, als Arîn gegangen war.
    »Herr Matuschek«,
begann er. »Es ist uns nicht gelungen, ihn zu erreichen. Er geht weder ans
Festnetz noch ans Handy. In der Kasemattenstraße haben wir ihn nicht
angetroffen. Wissen Sie, wo er steckt?«
    »Nein.«
    »Gibt es Freunde,
bei denen er Unterschlupf gefunden haben könnte?«
    Darüber hatte ich
natürlich auch nachgedacht. Ecki hatte ein paar alte Freunde in Wien, einige all around the world , die er auf seinen Reisen
kennengelernt hatte und mit denen er über Facebook Kontakt hielt, aber hier in
Köln? Für tiefe Freundschaften war er noch nicht lange genug in der Stadt,
Bekanntschaften gab's sicher, aber keine, über die er mit mir redete.
    Gestern Nacht war
mir nur dieser zitherspielende Wiener Kumpel Benedikt Hofbauer eingefallen, mit
dem Ecki mal ein »Event« in der »Weißen Lilie« veranstaltet hatte, als ich im
Badischen war. Der hatte keine Ahnung, wo mein Wiener steckte. Und wen Ecki
traf, wenn er allein unterwegs war, wusste ich nicht. Verbotenes Terrain für
mich, Restfreiheit für Ecki.
    »Ecki wohnt noch
nicht so lange in Köln«, erklärte ich Brandt. »Neben mir und den Kolleginnen
hat er die engsten Kontakte zu Adela Mohnlein und Kuno Eberle, mit denen wir in
einer WG leben. Die zwei sind aber zurzeit in
einem Camp irgendwo in der Eifel und kommen erst morgen wieder zurück.«
    »Wenn er sich bei
Ihnen nicht meldet, wird er sich bei den beiden bestimmt auch nicht melden«,
vermutete Brandt. »Sie glauben also, er hat hier keinen, zu dem er sonst gehen
kann. Was denken Sie? Sitzt er einsam in einer Pension und verkriecht sich vor
der Welt? Oder rennt er durch die Gegend und zündet jede Menge Rauchbomben, um
von sich und seinen Problemen abzulenken?«
    »Bewusste
Verschleierung, das ist nicht Eckis Ding. Aber er lässt oft fünfe grade sein
oder wirbelt Schaum auf. Im übertragenen und im wahrsten Sinn des

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