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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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verschwunden waren. Ich ignorierte das erneute Piepsen, wartete gespannt
auf den nächsten Schritt des Kellners und beneidete ihn nicht um seine Lage.
Die Frau war der Typ Gast, der jede Servicekraft in den Wahnsinn trieb. Sie war
auf Krawall gebürstet. Es interessierte sie nicht, dass die anderen Gäste ihren
Aufstand miterlebten. Im Gegenteil, sie nutzte das Publikum als stummen
Komplizen für ihre Empörung. Worst case für den
Kellner.
    »Leider, der ist
im Moment nicht hier.« Das Lächeln kostete ihn jetzt sichtlich Mühe. Man sah
ihm an, dass er am liebsten unsichtbar wäre. »Besser, Sie reden mit einem
unsere Köche, bestimmt wir können die Sache klären.«
    »Ich gehe erst,
wenn ich den Geschäftsführer gesprochen habe. Los, rufen Sie ihn an!«
    Jetzt war auch das
letzte Liebespaar aus seiner Zweisamkeit aufgeschreckt, alle warteten gebannt
auf den Ausgang des Duells.
    »Aber natürlich!« Ein
eifriges Nicken, der Kellner deutete ins Nirgendwo, wo sich vielleicht ein
Telefon befand, wohin er sich auf alle Fälle verdrücken konnte. Bevor die Frau
ihn mit einem neuen Redeschwall festhalten konnte, wieselte er aus dem Raum.
    Die Liebespaare
hatten sich gerade wieder erleichtert ihren Herzschüsselchen zugewandt, als die
Frau noch einmal ihre Stimme erhob und dem Kellner hinterherrief: »Und sagen
Sie ihm, ich warte auf ihn. Und wenn ich die ganze Nacht da sitze.«
    Ich fand es sehr
seltsam, dass die Frau hier allein saß und so einen Aufstand machte. Der
Geschäftsführer des Ladens war Eilert, und ich war mir sicher, dass die Frau
das wusste. Genau wie bei dem Bause-Fest galt ihm ihr Auftritt. Wenn sie Eilert
dann genauso vorführte, wollte ich mir dies auf keinen Fall entgehen lassen.
Nicht nur, weil es mich brennend interessierte, weshalb sie einen solchen Groll
gegen ihn hegte. Nein, auch aus ganz egoistischen Gründen. Das wäre Balsam für
mein Ego, süße Rache an dem Rüpel für seinen Auftritt bei mir in der »Weißen
Lilie«.
    Mein Piepser
piepste wieder, und ich nahm endlich die zwei Doraden in Empfang. Die heißen
Teller in Händen, machte ich auf dem Rückweg bei der schwarzen Witwe Station.
    »Warten Sie
wirklich auf Eilert?«, fragte ich sie, und als sie nickte, sagte ich: »Dann
komme ich nach dem Fisch wieder. Ich würde gerne mit Ihnen reden.«
    Sie nickte so, als
ob sie das nicht wirklich interessierte, und ich transportierte die Teller bis
zu unserem Tisch, wo Adela nicht mehr allein saß, weil das Ehepaar Bause ihr in
der Zwischenzeit Gesellschaft leistete. Da sieh mal einer an! Das
»All-inclusive« als Nabel von Köln. Es war wirklich sehr interessant, wer sich
hier alles zu so später Stunde traf. Der dicke Napoleon war in sein Handy
vertieft, während die wieder quietschbunt gekleidete Betty mit Adela
schnatterte.
    »Dann wollen wir
euch beide mal essen lassen«, flötete sie vergnügt, als ich den Fisch
abstellte, und stupste ihren Gatten an. »Schau, Dirk, auch der Fisch sieht
phantastisch aus.«
    »Das hat aber
gedauert!« Adela fing sogleich an, den Fisch zu zerteilen.
    »Das hat seinen
Grund«, sagte ich und erzählte den dreien brühwarm vom Auftritt der schwarzen
Witwe. Ich musste die Frau genau beschreiben, denn von unserem Tisch aus war
sie nicht zu sehen. »Wer ist die Frau, Herr Bause?«, fragte ich zum Schluss.
»Wissen Sie, was für einen Groll sie gegen Herrn Eilert hegt?«
    »Leider nicht.«
Bause sah kurz von seinem Handy auf und nicht aus, als ob er dies wirklich
bedauerte. »Erst dachte ich, sie sei als Begleitung eines meiner Gäste
gekommen, aber keiner kennt sie. Ich vermute, sie hat sich hereingemogelt,
wahrscheinlich schon in der Absicht, Eike Eilert eine Szene zu machen.«
    »Warum?«,
wiederholte ich.
    Er zuckte mit den
Schultern. »Eike ist ein Gentleman. Über so was redet er nicht.«
    »Jetzt lass uns
gehen«, drängelte Betty Bause und hievte ihre große Handtasche auf den Tisch.
»Damit die beiden essen können.« Sie stemmte sich aus dem Stuhl und zupfte ihre
bunten Kleider in Form. »Wir sind unten an der Bar«, informierte sie uns.
»Vielleicht sieht man sich da gleich wieder?«
    »Sie wissen, dass
Minka Nowak ermordet wurde?«, fragte ich, Frau Bauses Drängeln ignorierend.
    Beide erstarrten
für einen Moment und sahen betreten in den Raum.
    »Schreckliche
Geschichte«, murmelte Bause dann, und Frau Bause nickte und wühlte dabei ganz
hektisch in ihrer Handtasche.
    »Keanu Chidamber
war auch auf Ihrem Fest.«
    Jetzt hörte Frau
Bause auf zu

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