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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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versuche es einmal bei St.   Jean.« Er ging auf eine andere Website und gab den Namen ein.
    »Trembley«, sagte ich. »Ron und Millie Trembley.«
    »Bei Helen St.   Jean finde ich nichts«, sagte er. »Nicht in Sudbury. Natürlich ist es bei einer alleinstehenden Frau nicht ungewöhnlich, wenn sie nicht im Telefonbuch steht. Ich versuch’s mal bei den Trembleys.«
    »Ich kapier das nicht«, sagte ich. »Warum sollte er da hoch fahren und sie aufsuchen?«
    »Das waren die anderen Leute am Jagdhaus, oder?«
    »Ja.«
    »Die Nummer von den Trembleys kriege ich auch nicht«, sagte er. »Ich komm da natürlich dran, aber ich muß dafür nach Hause und meine Datenbank benutzen. Wir können auf unserem Weg da gleich vorbeifahren.«
    »Wovon redest du?«
    »Wir fahren doch nach Sudbury, oder?«
    »Leon, ich habe schon genug Probleme mit deiner Frau. Wenn ich dich jetzt mitten in der Nacht nach Kanada verschleppe, will sie meinen Kopf auf einer Stange.«
    »Du kannst da nicht alleine hin.«
    »Natürlich kann ich das. Ich finde schlicht Vinnie und bring ihn nach Hause.«
    »Wenn das so einfach ist, warum fährst du dann nicht morgen früh?«
    »Vielleicht mache ich das ja.« Ich wollte ihm nicht sagen, wie besorgt ich war – wie verwirrt und erschüttert, und wie sehr ich mir wünschte, schon in dieser Sekunde auf der Straße zu sein.
    »Du bist ein hoffnungsloser Lügner, Alex, Na gut, fahr los. Ich gehe nach Hause und besorge die Telefonnummern und rufe dich dann auf dem Handy an.«
    »Danke, Leon. Noch mal vielen Dank.«
    Er gab mir die beiden Karten, die er ausgedruckt hatte, und schickte mich los. Er fuhr heim, und ich steuerte geradewegs die Brücke an. Es war nach zehn, als ich Kanada erreichte. Der Mann im Zollhäuschen musterte mich kurz und fragte mich, was ich in seinem Land wolle. Ich sagte ihm, ich würde einen der Clubs im Soo besuchen. Er stellte mir die Standardfragen bezüglich Drogen und Feuerwaffen im Fahrzeug. Beides verneinte ich. Er ermahnte mich, vorsichtig zu fahren.
    Dieses Mal fuhr ich auf dem Queen’s Highway nach Osten statt nach Norden. Er führte durch die Innenstadt von Sault Ste. Marie, dann am Ufer des North Channel entlang und durch Kleinstädte wie Bruce Mines und Iron Bridge. Das Telefon klingelte kurz nach elf.
    »Hier ist Leon. Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat.«
    »Mach dir deshalb keine Gedanken. Hast du die Nummern?«
    »Ja, endlich. Hier sind sie.« Er las mir zwei Nummern vor. Ich schrieb sie auf meinen Block, während ich eine Hand am Lenkrad hielt.
    »Dank dir, Leon.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »Ich bin gleich in Serpent River. Bis Sudbury sind es noch zwei Stunden.«
    »Du kommst gut voran. Wirst du sie jetzt anrufen?«
    »Das sollte ich glatt. Wenn alles ein riesiger Irrtum ist, dann habe ich sie bloß geweckt.«
    »Nun, für den Fall, daß es kein Irrtum ist, habe ich dir ein kleines Geschenk in den Wagen gelegt.«
    »Was?«
    »Du mußt unter deine hintere Stoßstange greifen, auf der Fahrerseite.«
    »Leon, nie im Leben.«
    »Ich sorge bloß für meinen Partner.«
    »Ist es deine Luger?«
    »Nein, das Gerät ist nur zum Eindruck schinden. Ich habe dir meine Ruger P90 gegeben.«
    »Luger, Ruger. Wie hast du sie überhaupt in meinem Wagen untergebracht?«
    »Als ich zu Vinnies Hütte gekommen bin. Du hast davor geparkt, weißt du noch?«
    »Ich nehme an, sie ist geladen.«
    »Nein, Alex, sie ist leer. Ich habe dir eine leere Pistole in den Wagen gelegt.«
    »Leon, ich schwöre bei Gott …« Ich dachte an das Zollhäuschen, durch das ich soeben gerollt war, an die Lüge, die ich dem Mann aufgetischt hatte, ich hätte keine Waffe, und dann an alle die anderen verrückten Dinge, die Leon in der kurzen Zeit getan hatte, seit ich ihn kannte.
    »Paß auf dich auf, Alex. Tut mir leid, daß ich nicht da bin, um dir Feuerschutz zu geben. Ruf mich an, wenn du auf dem Heimweg bist.«
    Er legte auf, bevor ich noch etwas sagen konnte.
    Einen Moment lang legte ich das Telefon hin, schüttelte den Kopf, nahm es mir wieder und wählte die beiden Nummern, die Leon mir gegeben hatte. Unter der ersten hörte ich einen Anrufbeantworter – Helen St.   Jeans Stimme, die mir sagte, sie könne nicht ans Telefon kommen. Das Gerät piepste, und ich erstarrte für eine Sekunde. »Helen«, sagte ich schließlich, »Hier ist Alex McKnight. Erinnern Sie sich? Wenn Sie da sind, gehen Sie bitte dran.«
    Ich wartete ein paar Sekunden. Nichts.
    Ich gab ihr meine Handynummer und bat sie, mich

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