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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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umgebracht hast. Egal was deinem Bruder passiert ist, bist du nicht fähig, so was zu tun. Aber wo bist du?
    Noch einmal nach links. Dann nach rechts. Ich schaltete die Scheinwerfer wieder aus, rollte langsam die Straße entlang und sah nach den Hausnummern. Einundsiebzig, dreiundsiebzig, fünfundsiebzig.
    Vor siebenundsiebzig hielt ich an. Es war im Stil einer Ranch gebaut, mit großen kahlen Bäumen links und rechts der Einfahrt. An einem normalen Tag wäre es ein schönen Haus gewesen. Ich glitt aus dem Wagen und schob die Tür zu. Ich blickte die Straße rauf und runter, als ich auf die Haustür zuging.
    In dieser Gegend waren erheblich mehr Verandalichter an. Ich fühlte mich arg exponiert, wie ich da vor der Tür stand. Dieses Mal hielt ich mich nicht mit Klopfen auf. Ich drehte den Türknauf, aber er war verriegelt.
    Ich drückte auf die Klingel. Tief drinnen im Haus hörte ich ein kurzes Geläut. Niemand reagierte.
    Wenn jemand in dieses Haus einbrechen wollte, würde er sich nicht hier vor die Tür stellen und loslegen. Hier war es nicht annähernd so dunkel wie am letzten Haus. Also ging ich zur Seitentür, die durch einen hohen Holzzaun von der Straße abgeschirmt war. Es gab hier eine Sturmtür aus Metall, die man praktisch aus ihren Angeln gerissen hatte. Die Tür dahinter stand offen.
    Ich ging nach drinnen. Wieder schlug mir der Benzingeruch entgegen.
    Aber nein, es war nicht so wie vorhin. Ich konnte ihn diesmal kaum wahrnehmen. Wenn es hier passiert war, dann irgendwo weit hinten im Haus.
    Ich ging durchs Haus. Das einzige Geräusch kam von meinen Atemzügen. Plötzlich war ein Lichtschein da, als draußen ein Wagen vorbeifuhr. Die Scheinwerfer glitten über die Wand und waren dann wieder verschwunden.
    Im ersten Raum waren Bücherregale an allen Wänden. Hier standen Tausende und Abertausende von Büchern. Ich ging durch den nach hinten führenden Flur und steckte meinen Kopf in jede Tür. Im Dunkeln konnte ich kaum die Umrisse der Betten, Kommoden und Tische erkennen.
    Jetzt betrat ich den Raum, der wohl als Eheschlafzimmer diente. Überall hingen gerahmte Fotos, aber es war zu dunkel, um Gesichter erkennen zu können. Unter einer weiteren Tür konnte ich einen schwachen Lichtschein erkennen. Ja, es mußte das Eheschlafzimmer sein.
    Ich ging zu der Tür und lehnte mich leicht dagegen. Knarrend ging sie auf. Über dem Waschbecken glomm ein schwaches Nachtlicht. Keine Leichen zu sehen. Kein Horror in diesem Bad.
    Ich verließ das Eheschlafzimmer, ging durch den Flur zurück, durch den Raum mit all den Büchern und wieder in die Küche. Der Benzingeruch wurde stärker.
    Da war eine weitere Tür, an der ich vorbeimarschiert war. Ich stieß sie auf. Es war ein kleines Gästebad. Es war leer.
    Ich stand da in der Dunkelheit, mitten in der Küche und versuchte mir einen Reim darauf zu machen. Da fiel mir ein Stück Papier auf dem Tisch ins Auge. Ich beugte mich darüber und versuchte es zu lesen. Ich konnte kaum die Buchstaben erkennen.
    »Millie, ich bin im Jagdhaus und bin in zwei Tagen zurück. Helen.«
    Das ergab keinen Sinn. Ich war dagewesen, als sie gepackt hatte. Ich hatte gehört, wie sie gesagt hatte, wie dringend sie da wegwollte, wie sie den Ort hasse. Wie eine Krankheit, hatte sie gesagt. Warum sollte sie dahin zurückgehen?
    Darauf wußte ich keine Antwort. Aber etwas wußte ich. Schlagartig war mir das klar. Wer auch immer Ron und Millie umgebracht hatte, war als nächstes hierher gekommen. Deshalb hatte ich das Benzin gerochen. Sie hatten den Geruch mitgebracht, mit in dieses Haus. Aber Helen war nicht hier gewesen. Ich wußte nicht, warum sie zum Jagdhaus gefahren war, aber was auch der Grund dafür gewesen sein mochte, er hatte ihr das Leben gerettet.
    Wenigstens für den Augenblick. Wenn sie wußten, wo das Jagdhaus lag, würden sie dorthin fahren. Sie würden sie finden.
    Sie. Wer waren Sie? Dieselben Leute, die die Männer am See verbrannt hatten? War das hier mehr vom selben Kaliber?
    Ich ging zurück zum Laster und griff nach dem Handy. Als ich losfuhr, wählte ich die Nummer der Abteilung Hearst. Beim zweiten Klingeln meldete sich ein Mann.
    »Ich muß wissen, wann Constable Reynaud ihren Dienst antritt«, sagte ich.
    »Sie kommt um sieben«, sagte der Mann. »Kann ich Ihnen mit irgendwas behilflich sein?«
    »Bitten Sie sie, Alex anzurufen.«
    »Schlicht Alex? Könnten Sie mir auch noch einen Nachnamen nennen?«
    »Sie kennt meinen Nachnamen.«
    »Könnte ich dann bitte Ihre

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