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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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bis zur Stichstraße und dann in Vinnies Einfahrt. Einen Moment lang ließ ich die Scheinwerfer an, stieg aus und untersuchte den Boden. Um sicher zu sein, müßte ich es im Hellen sehen, aber es sah ganz so aus, als hätte Vinnie seinen Wagen an die Seite der Hütte gefahren.
    Verdammt, Vinnie! Sollte ich nicht einmal wissen, daß du hier gewesen bist? Wo auch immer du jetzt bist, sei besser heil und ganz, damit ich höchstpersönlich deinen Arsch die ganze Strecke bis nach Hause treten kann.
    Ich schaltete die Lichter aus und benutzte den Ersatzschlüssel, um die Haustür zu öffnen. Exakt eine halbe Sekunde hatte ich deshalb ein schlechtes Gewissen. »Okay, Vinnie«, sagte ich laut. »Ich hoffe, du hast hier was rumliegen lassen, was mir verrät, was du vorhast.«
    Ich hob Vinnies Telefon ab, um Dallas Albrights Nummer noch einmal zu wählen. Gerade noch rechtzeitig ließ ich es sein. Statt dessen drückte ich die Taste für die Wahlwiederholung, um herauszufinden, wem Vinnies letzter Anruf gegolten hatte. Wieder eine Ansage. Dieses Mal war es die Abteilung Archiv und Nachdrucke der Detroit News . Die regulären Bürostunden waren von 8.30 bis 4.30, und ich solle entweder zu dieser Zeit zurückrufen oder eine Nachricht hinterlassen.
    Ich sah mich in der Hütte um. Es war ein großartiger Raum, klein, aber alles stimmte. Das Bett war gemacht, einer der Quilts von seiner Mutter darüber gebreitet. Der Holzofen wirkte so sauber wie ein Gewehrlauf, und das Holz daneben war zu einer perfekten Pyramide geschichtet. Auf der Kochplatte glänzte ein Kupferkessel. Verglichen mit seiner sah meine Wohnung wie ein Hühnerstall aus.
    Deshalb war er aus dem Reservat ausgezogen, dachte ich. Deshalb hatte er all diese Hitze und diesen Lärm hinter sich gelassen, auch wenn es eine fröhliche Hitze und ein fröhlicher Lärm waren. So hatte er leben wollen – gerade, nüchtern, sauber – und alleine und jedes Ding an seinem Platz.
    Das einzige, was mich überraschte, war der Computer auf seinem Schreibtisch. Ich hatte nicht einmal gewußt, daß er einen besaß; und jetzt stand er da, gleich neben einem Drucker. Ich stand da und sah auf den dunklen Schirm des Monitors. Ich wußte, das war meine größte Hoffnung. Ich wußte aber auch, daß ich ihn in keiner Weise zum Sprechen bringen konnte.
    Es war 8.30 abends. Ich stellte mir Leon zu Hause vor; vielleicht brachte er gerade seine Kinder zu Bett. Das Telefon klingelt, und er erzählt Eleanor, daß er noch mal raus muß, um Alex bei einer weiteren Sache zu helfen. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht.
    Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer.
    Leon sagte mir, er sei gleich da. Ganz so, wie ich es mir gedacht hatte.
    Während ich wartete, sah ich mich weiter im Raum um. Ich fand nur noch einen interessanten Hinweis in der ganzen Hütte – ein Stück zerknüllten Papiers im Papierkorb. Als ich es glatt strich, sah ich, daß es das Deckblatt eines Faxes war. Es verriet mir, daß Vinnie ein Fax von der Detroit News bekommen hatte, was durchaus Sinn machte. Aber was auch immer die News ihm gefaxt haben mochte, er hatte es offensichtlich mitgenommen.
    Ich versuchte noch einmal Dallas Albright anzurufen. Ich bekam dieselbe Antwort.
    Zwanzig Minuten später tauchte Leon auf. »Was hat du denn gemacht?« fragte ich, als ich ihn einließ. »Bist du mit ’nem Rennwagen gekommen?«
    »Vielleicht habe ich die Geschwindigkeitsbegrenzung etwas flexibel ausgelegt.« Er sah sich in Vinnies Hütte um.
    »Ich weiß, was deine Frau gesagt hat, also frage ich gar nicht erst.«
    »Hübsche Wohnung«, sagte er. »Was hast du bislang herausgefunden?«
    »Nur eine Sache.« Ich erzählte ihm von der Wahlwiederholung und zeigte ihm das Papier, das ich gefunden hatte.
    Leon las das Deckblatt und fuhr sich mit der freien Hand durchs orangefarbene Haar. »Er hat in den Zeitungen etwas entdeckt. Etwas, was wir nicht gefunden haben.«
    »Er hat sich direkt an die News gewandt. Vielleicht hat er da unten jemanden gefunden, der ihm weiterhilft. Sie haben es vielleicht mit einer anderen Wortkombination versucht.«
    »Oder sie sind weiter in die Vergangenheit zurückgegangen. Noch hinter das, was LexisNexis finden kann. Glaubst du, daß er jetzt in Detroit ist?«
    »Da muß er sein. Ich habe versucht die Nummer anzurufen, die du für Dallas Albright rausgesucht hast, aber ich kriege immer nur ein Band.«
    »Hast du eine Nachricht hinterlassen?«
    »Irgendein Gefühl sagt mir, das ich das jetzt besser noch nicht machen

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