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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Visanummer bezahlt«, sagte Helen. »Mithin habe ich keinen Scheck von ihm. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er mir je eine Adresse genannt hat.«
    »Sie müssen seine Adresse haben«, sagte ich. »Das ist doch gängige Geschäftspraxis.«
    Sie sah zuerst mich an, danach Gannon. »Ich bin mir nicht mal sicher, ob bei uns zur Zeit überhaupt von einem Geschäftsbetrieb die Rede sein kann.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich wollte sie nicht kritisieren. Wir wollen nur rauskriegen, was Tom passiert ist …« Ich korrigierte mich. »Ääh … Toms Bruder.« Ganz schön clever, Alex.
    Sie schüttelte den Kopf und sah einen anderen Stapel Papier durch. Schließlich hielt sie eine kleine Karte hoch. »Hier ist seine Telephonnummer.« Sie las uns dieselbe Handynummer vor, die Vinnie schon hatte.
    »Sonst haben Sie überhaupt nichts? Nicht mal eine weitere Nummer für den Notfall?«
    »Nur diese eine«, sagte sie.
    Vinnie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Was machen wir jetzt, Alex?«
    »Ich weiß es nicht. Laß mich nachdenken.«
    Gannon stand da und beobachtete uns. Helen starrte auf den Fußboden. Es war einfach lächerlich, den ganzen Weg hierhin zu fahren und dann so schnell aufzugeben.
    »Wir wissen jede Art von Hilfe, die Sie uns geben könnten, zu schätzen«, sagte ich zu ihnen. »Haben Sie irgendeine Idee, wohin sie gefahren sein könnten, wenn nicht direkt nach Hause?«
    »Nun«, sagte Gannon, »ich weiß, was ihr erster Stop gewesen sein wird. In der letzten Nacht am See ist ihnen das Bier ausgegangen. Das war ein weiterer Punkt, über den sie sich beklagt haben.«
    »Sie haben alle Bier getrunken?« fragte Vinnie.
    »Sah ganz so aus. Alle fünf kamen schon gut geölt hier an. Daran kann ich mich erinnern. Das passiert schon mal, wenn man Amerikaner hier hat, die den ganzen Weg lang kanadisches Bier getrunken haben.«
    »Sind Sie wirklich sicher, daß alle getrunken haben?« Der Ton in Vinnies Stimme machte deutlich, daß er das Faktum resigniert akzeptiert hatte.
    »Ich weiß, wie viele Kartons mit Bier wir eingeflogen haben und wie viele wir leer zurückgebracht haben.«
    Vinnie schien in diesem Moment alle Spannkraft zu verlieren. Viel war wohl nicht mehr zu sagen, deshalb dankte ich ihnen für die Zeit, die sie für uns aufgewandt hatten, und fragte den Mann, ob er mir helfen könne, meinen Wagen wieder auf die Straße zu bringen.
    »Gehen Sie nur schon nach draußen«, sagte er. »Ich kümmere mich noch um diese Typen, und dann ziehen wir Ihren Wagen aus dem Schlamm.«
    Vinnie sagte kein Wort, als wir zurück über die baufälligen Stufen und an der anderen Jagdgesellschaft vorbei gingen. Sie standen alle um den Fleischschuppen, diese unrasierten Männer mit schmutzigen Sweatshirts und ungewaschenen Haaren.
    Vier Tage zuvor war eine andere Gruppe Männer zurückgekehrt, die genauso ausgesehen hatte, und war dann von der Erdoberfläche verschwunden.
    Zumindest Tom.
    Und zwei andere Männer waren gekommen, um nach Albright zu suchen. Ihnen gegenüber waren wir einen Tag im Rückstand.
    Als Vinnie und ich zu den Autos gingen, sah ich einen Mann auf dem Landungssteg, einen Mann, den ich bei unserer Ankunft nicht gesehen hatte. Er war jung und hatte die Art dunkler Gesichtszüge, die keinen Zweifel zuließ. Er war Indianer.
    »Das muß der Führer sein«, sagte ich zu Vinnie.
    Er wandte sich um und blinzelte im letzten Licht des Tages, das der See reflektierte. »Wo?«
    »Direkt dort«, sagte ich. Aber als ich wieder hinsah, war der Steg verwaist.

Kapitel 5
    Als wir uns auf den Weg machten, ging die Sonne unter. Die Fahrt in Gannons Wagen war kurz, keine Zeit für eine richtige Unterhaltung. Aber Gannon hatte uns etwas mitzuteilen. »Das ist es, Freunde. Wir sind mit dem Jagdhüttenzeugs fertig. Es macht keinen Sinn mehr. Die Jäger werden immer weniger, und die guten geben ihr Wissen nicht mehr an ihre Söhne weiter. Wir haben es nur noch mit betrunkenen Idioten zu tun.«
    Er ließ das einen Moment im Raum stehen.
    »Nicht daß ich so was von Ihrem Bruder sagen würde, verstehen Sie. Je mehr ich darüber nachdenke, wirklich, er war wohl was Besonderes, nicht wahr? Er war wohl kaum so ein Idiot wie die anderen Typen.«
    »Bestätigen Sie es uns einfach noch mal«, sagte ich. »Sie haben sie Samstag zurückgebracht, gegen Mittag, und die sind dann gleich losgefahren.«
    »Daß der Schlamm spritzte. Sie hatten es echt eilig.«
    »Und Sie haben nicht die geringste Ahnung, wo sie hingefahren sein könnten

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