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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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beworben habe«, sagte ich. »Da hätte ich mich um so manches Vergnügen gebracht.« Ich versuchte mit aller Gewalt, cool zu bleiben. Ich bekam schon Magenschmerzen davon. »Sehen Sie, ich arbeite nicht als Privatdetektiv. Ich bin mit Vinnie hierher gekommen, um ihm behilflich zu sein, weil er mein Freund ist.«
    Und das kriege ich für meine Mühe, dachte ich. Ich helfe einem Freund und lande in einem scharfen Verhör durch einen weiteren scharfen Hund von Polizisten. Das war fast schon ein Automatismus. Wenn man es sich richtig überlegte, war der Senior Constable vielleicht der letzte scharfe Hund in der gesamten Provinzpolizei von Ontario. Und sie haben es nicht zugelassen, daß er sich pensionieren ließ, nur für den Fall, daß ich mich jemals entschließen würde, nach Ontario zu kommen.
    »Ja, zu diesem Freund«, sagte er, »zu diesem Mr.   LeBlanc. Er hat uns da eine ziemliche Geschichte erzählt über seinen Bruder Tom, und warum er es für so wichtig hielt, daß dieser eine falsche Identität wählte. Hätten Sie etwas dagegen, uns Ihre Version zu erzählen?«
    »Er weiß das alles viel besser als ich. Ich bin sicher, er hat Ihnen alles erzählt.«
    »Ja, aber wissen Sie, es war eine so fesselnde Geschichte, ich glaube, ich muß sie noch einmal hören.«
    »Ich weiß, es klingt nicht gut«, sagte ich. »Aber diese Geschichte mit Tom ist wirklich eine Angelegenheit für sich.«
    »Geben Sie uns Ihre Version«, sagte er, »und dann sprechen wir darüber, wie sie klingt und wie sie oder wie sie nicht mit unserem Problem zusammenhängt.«
    Unser Problem nennt er das. Ich wollte etwas Kesses sagen, hielt mich aber im Zaum. Es hatte keinen Sinn, die Lage zu verschärfen. Statt dessen holte ich tief Luft und gab ihnen einen Schnelldurchlauf, von Toms Entlassung aus dem Gefängnis über Vinnies brillanten Plan, sein gestrauchelter Bruder solle seine Identität benutzen, weil genau das ihn wieder auf den rechten Weg brächte, bis zu unserem Versuch herauszufinden, was verdammt noch mal hier passiert war. Constable DeMers machte derweil eine aufwendige Show aus der Reinigung seiner Brillengläser, während seine Partnerin an jedem meiner Worte hing und sich Notizen auf ihrem Block machte. Das war vielleicht ein neuer Dreh in dem uralten ›Guter Bulle/Mieser Bulle‹-Spiel. Vielleicht liebte er aber auch klare Brillengläser.
    Wie dem auch sei, jedenfalls setzte er sich die Brille genau in dem Moment wieder auf die Nase, als ich mit meiner Geschichte fertig war. Er nahm sich einige Sekunden Zeit, sie seinen Ohren anzupassen, warf seiner Partnerin einen raschen Blick zu und sah dann wieder mich an. »Vielen Dank, das war sehr erhellend. Obwohl ich glaube, daß Sie vielleicht einige Details ausgelassen haben.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, Nummer eins, wie Sie in diese ganze Geschichte passen. Mit Sicherheit haben Sie darin von Anfang an eine Rolle gespielt.«
    »Das habe ich nicht. Hätte ich irgendeine Ahnung davon gehabt, was sie da vorhatten, hätte ich sie daran gehindert.«
    »Als früherer Polizeibeamter und so weiter.«
    »Ob früherer Polizeibeamter oder nicht, ich hätte gewußt, daß es eine schlechte Idee war.«
    »Sie haben nichts von alledem gewußt, bis er verschwunden war. Und dann haben Sie alles stehen und liegen gelassen, um den weiten Weg hierher zu machen und nach ihm zu suchen.«
    »Vinnie ist mein Freund, und Tom ist sein Bruder.«
    DeMers warf seiner Partnerin einen weiteren listigen Blick zu. »Die LeBlancs sind wirklich glücklich zu schätzen. Die meisten Freunde würden sich so eine Mühe nicht geben.«
    »Das war wirklich keine große Sache. Wir sind hierhin gefahren, haben ein paar Fragen gestellt, und waren wieder weg.«
    »Und die anderen beiden Männer? Die, die einen Tag vor Ihnen hier waren?«
    »Über sie wissen wir nicht das Geringste. Gannon hat uns erzählt, sie hätten nach Albright gesucht.«
    »Zwei Männer kommen den ganzen Weg hierher und suchen nach Albright, und exakt einen Tag später kommen zwei weitere Männer und suchen nach Tom LeBlanc.«
    »Sie wurden alle zurück erwartet, sind aber nicht gekommen. Da ist es doch nicht so ungewöhnlich, daß Leute nach ihnen suchen.«
    »Aber dennoch wußten Sie laut Hank, daß einer von ihnen eine ziemlich große Nase hatte.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben ihn danach gefragt. Sie haben ihn gefragt, ob einer der Männer eine große Nase hatte.«
    »Das war doch nur, weil …« Ich bremste mich und zählte bis drei. »Constable,

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