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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Wort steckten wir drin bis über beide Ohren.
    »Sie bleiben hier«, sagte Maskwa. »Haben Sie schon gegessen? Kommen Sie, setzen Sie sich.«
    Wir aßen mit ihnen zu Abend; alle fünf quetschten wir uns um Maskwas kleinen Tisch in der Küche. Guys Mutter warf uns immer wieder verstohlene Blicke zu und sah dann rasch weg. Nach dem Essen quartierte uns Maskwa mit Schlafsäcken auf dem Boden seines Wohnzimmers ein. Er verschwand in seinem kleinen Schlafraum hinter der Küche und überließ uns unserem Schicksal. Wir sahen den Flammen hinter dem Glas des Ofens zu, während draußen der Wind wehte.
    »Wo glaubst du, sind sie jetzt wirklich?« fragte Vinnie schließlich. Wieder war es Nacht, exakt vierundzwanzig Stunden später, und wir stellten uns dieselben Fragen, während wir einzuschlafen versuchten. Heute Nacht sah alles erheblich schlimmer aus.
    »Die Polizei sucht mit allen verfügbaren Kräften nach ihnen«, sagte ich. »Sie werden sie finden.«
    »Und was ist, wenn sie noch immer am See sind? Guy scheint das anzunehmen.«
    »Dann werden wir sie finden.«
    »Glaubst du, sie sind noch am Leben?«
    Darauf wußte ich keine Antwort. Ich suchte nicht mal danach.

Kapitel 11
    Maskwa weckte uns bei Sonnenaufgang. Guy war schon in der Küche und füllte eine große Kühlkiste aus Styropor mit Eis.
    »Wenn wir da raus fliegen«, sagte Maskwa, »brauchen wir Proviant. Soll ich auch ein paar Bierflaschen einpacken?«
    »Ich will Sie nicht daran hindern«, sagte ich, »sofern Sie es nicht beim Fliegen trinken.«
    Er lachte. Dann warf er sich einen großen Sack über die Schulter und bat uns, ihm zu folgen. »Es wird Zeit, Ihnen mein Flugzeug zu zeigen«, sagte er.
    Er führte uns durch den rückwärtigen Eingang auf einem Pfad zum See, einen Pfad, der mir schon am Tage vorher aufgefallen war und der an Guys Haus vorbei in ein unwegsames Gelände voller Unkraut und Felsen führte. »Ich organisiere selbst Jagden«, sagte er, als wir den Pfad entlang schritten. »Ich bringe sie sogar noch weiter nach Norden.«
    »Haben Sie viel zu tun?« fragte Vinnie.
    »Es wird immer weniger. Früher habe ich sie mit meinem Sohn zusammen geleitet, mit Guys Vater. Wir waren ein gutes Team.«
    »Ihr Sohn ist nicht mehr hier? Es tut mir leid, aber …«
    Maskwa winkte nur mit der Hand. »Einige habe ich mit Guy gemacht, aber drüben beim Jagdhaus verdient er viel mehr. Ich nehme ihm das nicht übel.« Er sah sich kurz nach seinem Enkel um, der die Nachhut bildete. Ich wollte ihm die schwere Kühlkiste abnehmen, aber er wehrte mich ab.
    »Ich arbeite selbst gelegentlich als Führer«, sagte Vinnie. »Wenn ich nicht im Kasino arbeite.«
    »Was machen Sie da?«
    »Austeiler bei Siebzehnundvier.«
    Maskwa lachte. »Siebzehnundvier. Den ganzen Tag, wie? Den Weißen das Geld abnehmen?«
    »So in der Art.«
    »Und dann führen Sie sie in die Wälder, damit sie sich naturverbunden fühlen können.«
    »Genau wie Sie«, sagte Vinnie.
    Maskwa lachte wieder. »Klar mache ich das. Warum auch nicht?«
    Das Unkraut wurde immer höher, je näher wir dem See kamen. Schließlich gelangten wir an einen alten Bau, der wie ein Bootshaus aussah. Vielleicht war es irgendwann auch einmal ein Bootshaus gewesen, aber als Maskwa die Tür öffnete, sahen wir drinnen ein Flugzeug. Er sagte uns, es sei eine DHC-2 Beaver, nicht ganz so groß wie Gannons Otter, aber als Flugzeug für unseren Job durchaus adäquat. »Sie heißt Mikiskon«, sagte er. »Das war der Name meiner Frau.«
    Er begann an einer Kette zu ziehen, um die große Tür zum See hin zu öffnen. Als sie offen stand, sprang er auf einen der Schwimmer und stieg über eine Leiter ins Cockpit. Mehrfach ließ er den Anlasser laufen, bis die Maschine endlich ansprang. Der Lärm war regelrecht schmerzhaft. Er kam wieder an die Tür und nahm Guy die Kühlbox ab, dann winkte er Vinnie und mir zu, die Leiter hochzusteigen. Sobald wir an Bord waren und auf Sitzkissen saßen, die wie die aus einem alten Boot wirkten, schob Guy das Flugzeug auf den See, sprang auf den Schwimmer und gesellte sich über die Leiter zu uns. Er schloß die Tür und setzte sich neben seinen Großvater.
    »Seid ihr alle startklar?« fragte er.
    Ich war mir da nicht so sicher, aber ich hielt den Mund. Wir hatten nun einmal A gesagt.
    Maskwa griff nach einem Hebel auf dem Boden und pumpte ihn mehrmals auf und ab. Dann gab er Gas und richtete das Flug zeug auf das gegenüberliegende Seeufer hin aus. Der Flieger gewann an Geschwindigkeit; die

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