Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
warten da auf uns.«
    »Oder sind mit meinem Bruder in der Erde verscharrt.«
    »Ja«, sagte ich. »Ja, das könnte sein.«
    »So daß er, wenn er hier wirklich allein ist, vielleicht die ganze Nacht auf war und auf uns gewartet hat. Vielleicht schläft er jetzt wirklich.«
    »In welchem Falle wir etwas unternehmen sollten, bevor er aufwacht.«
    »Also, was ist das nun? Ist das eine Falle? Oder unsere einzige Chance?«

Kapitel 17
    »Vinnie, was sagt dir in diesem Moment dein Urin?«
    »Der sagt mir, daß das alles gestellt ist. Und was sagst du?«
    Ich sah auf den See hinaus – das sich langsam drehende Flugzeug, Gannon auf dem Schwimmer, den Hut in der Stirn, das Schlauchboot, das am Ufer trieb.
    »Sieh dir mal Gannon auf dem Flieger an«, sagte ich.
    »Was ist mit ihm?«
    »Irgendwas ist … irgendwas stimmt da nicht. Der Körper ist zu stark nach vorne geneigt, um es bequem zu haben. Weißt du was? Ich glaube gar nicht, daß das ein Mensch ist.«
    »Du meinst eine Puppe? So was wie ne alte Hose, mit irgendwas ausgestopft, und ein Paar alte Stiefel?«
    »Kannst du überhaupt Arme sehen?«
    Vinnie legte eine Hand über die Augen und blickte lange hinüber. »Nein, ich sehe keine Arme.«
    »Natürlich nicht. Weil der Riesenponcho alles verdeckt? Und der große Hut das Gesicht verdeckt? Nee, Vinnie, da fallen wir nicht drauf rein.«
    Er holte tief Luft. »Okay«, sagte er. »Also sind sie irgendwo um den See herum. Wir müssen uns an sie heranschleichen. Die rechnen nicht damit, daß wir uns ihnen durch den Wald nähern könnten. Das ist unser einziger Vorteil.«
    »Ich weiß nicht, Vinnie. Ich denke nicht, daß das reicht. Die haben uns doch in zwei Sekunden ausgemacht und abgeknallt.«
    »Wenn wir versuchen, von hinten an sie ranzukommen …«
    »Ich denke schon. Welche Wahl haben wir sonst? Es sei denn, wir zwingen sie, ihre Karten zu zeigen.«
    Sobald ich das gesagt hatte, wußte ich bereits die Antwort.
    »Alex, du hast doch nicht etwa vor …«
    »Doch«, sagte ich. »Genau wie wir uns das in der Hütte überlegt haben. Wenn ich ihr Feuer auf mich ziehen kann, wissen wir, wo sie sind. Und es lenkt sie ab.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Ich fahre mit dem Boot raus. Wenn sie zu schießen beginnen, kehre ich zum Ufer zurück. Oder so was in der Art.«
    »Alex, sieh doch mal, wie klein der See ist. Wenn sie ein gutes Jagdgewehr mit Zielfernrohr haben, bist du gleich beim ersten Schuß tot.«
    »Vinnie, ich kann mich nicht an sie ranschleichen, wie du das kannst. Ich muß mich da rausbegeben, damit du eine Chance kriegst, an sie ranzukommen. Okay? Ich wüßte nicht, was wir sonst im Moment machen könnten.«
    Er sah mich an, dann hinaus auf den See. Wenn sie dich alleine sehen, wissen sie, daß wir etwas vorhaben.»
    »Sie haben dich getroffen, weißt du das noch? So viel sie wissen, kannst du längst verblutet sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Was für eine Scheiße.«
    »Wenn du an ihrer Stelle wärest, wo wärst du dann? Ich meine, wo am See würdest du warten, um eine gute Schußposition zu haben?«
    »Der Pfad ist da drüben«, sagte er und wies zu unserer Rechten, am treibenden Boot vorbei. »Wenn ich ein gutes Zielfernrohr hätte, wäre ich gern irgendwo da drüben.« Er zeigte zu unserer Linken. »Da hätte ich gute Sicht.«
    »Gib mir ein paar Minuten, um zu dem Boot zu gelangen«, sagte ich. »Dann geh in die Richtung. Wenn du genau hinsiehst, müßtest du eine Bewegung ausmachen können, wenn sie zu schießen anfangen.«
    »Und was, wenn sie zu zweit sind? Auf beiden Seiten vom See?«
    Ich packte ihn an den Schultern. »Dann gehen wir zusammen unter«, sagte ich. »Aber wir gehen kämpfend unter.«
    Er schenkte mir ein Lächeln und nickte.
    »Hier, nimm das«, sagte ich und gab ihm meinen Speer.
    »Geh unter das Boot.«
    »Wie meinst du das?«
    »Steig nicht ins Boot. Geh drunter.«
    »Das wird verdammt kalt sein.«
    »Das Wasser bremst die Kugeln«, sagte er. »Bist du lieber kalt oder tot?«
    »Gutes Argument.«
    »Ich spendier dir ein Bier, wenn wir hier wieder rauskommen.«
    »Ich werde dran denken.«
    »Noch was.« Er schloß die Augen und zuckte, als er das Band von der Seite des Gesichts löste.
    »Was machst du da?«
    Er schob seine Hand unter das Band, holte mit zwei Fingern Blut heraus und bemalte mir wieder das Gesicht, direkt unter meinen Augen. Er machte dasselbe bei sich, dann bückte er sich auf den Boden und schmierte Schmutz auf dieselben beiden Finger. Er malte den

Weitere Kostenlose Bücher