Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
musterte seine Gefährten. »Was wißt ihr über die Feen?«
    »Sie gehören zum Elfenvolk«, berichtete Mark. »Es ist eine sehr alte Art, so alt wie Xanth und Mundania. Eine Zeitlang waren sie verschwunden; dies ist das erste Mal, daß ich wieder von ihnen höre. Im allgemeinen heißt es, daß man ihnen besser aus dem Weg gehen sollte.«
    Dolph ließ seinen Blick über die gespannten Bögen fahren. »Den Grund dafür kann ich mir denken. Was, wenn ich meine Gestalt verwandle?«
    »Dann würde Nada darunter leiden.«
    Nada wußte, was er meinte. Dolph konnte sich zwar in einen Drachen verwandeln und die Feen auslöschen, aber nicht bevor ihre Pfeile sie getötet hatten. Sie selbst konnte nur drei Gestalten annehmen, die alle durch Pfeile verwundbar waren. Die Sache gefiel ihr überhaupt nicht!
    Dolph sprach wieder zu den Feen. »Ich bin ein Magier. Ich kann meine Gestalt verwandeln, und meine Macht ist nicht begrenzt. Ihr müßt mich entweder sofort töten oder uns ziehen lassen. In keinem Fall aber werdet ihr uns für eure Zwecke aufhalten können.«
    Das war wirklich gut gesagt!, dachte Nada. Dolph war wahrhaftig klug und tapfer genug. Wie schade, daß er nicht zehn Jahre älter war!
    Gunter Ganter lachte. »Wirklich sehr wahrscheinlich, was du da sagst! Beweise es!«
    Dolph verwandelte sich in einen gepanzerten Drachen. Rauch stieg auf, ein Hinweis auf ein gewaltiges inneres Feuer.
    »Nun könnt ihr Prinz Dolph nicht mehr töten«, sagte Mark. »Wenn ihr Nada Naga tötet, wird Dolph euch angreifen und euch alle vernichten. Laßt uns in Frieden weiterziehen.«
    Doch die Pfeile blieben weiterhin auf sie gerichtet. »Wenn dieser Drache eine falsche Bewegung macht, werden wir die Naga töten. Wenn sie ihm am Herzen liegt, wird ihm das nicht behagen.«
    Was würde Dolph tun? Zum ersten Mal auf dieser Reise fürchtete Nada um ihr Leben. Ein neunjähriger Junge – der konnte in Panik ausbrechen oder sich verschätzen, und dann müßte sie dafür büßen.
    Doch glücklicherweise führte Mark jetzt die Verhandlungen, weil Dolph in seiner Drachengestalt nicht sprechen konnte. Natürlich würde Dolph nicht wieder seine Jungengestalt annehmen, solange die Pfeile auf ihn gerichtet waren!
    »Ich wiederhole«, sagte Mark, »wenn ihr Nada erschießt, werdet ihr alle vernichtet. Mir oder Grazi oder dem Drachen können eure Pfeile nichts anhaben, aber wir können euch weh tun. Euer aller Leben hängt vom Wohlergehen Nadas ab. Dann werdet ihr euren Stamm nämlich nicht mehr mehren können!«
    Gunter Ganter überlegte. »Vielleicht gibt es einen Kompromiß«, schlug er vor. »Laßt uns einen fairen Wettstreit abhalten, und der Sieger soll sich ohne Gewaltanwendung durchsetzen.«
    »Was für einen Wettstreit?« fragte Mark.
    »Einer von euch wird Gefährten aussuchen, mit denen er fortgehen will. Wählt er die anderen drei von euch aus, könnt ihr in Frieden weiterziehen. Wählt er einen von uns, seid ihr gebunden.«
    »Aber natürlich würde er doch nur uns andere auswählen!« wandte Mark ein.
    »Nicht, wenn unsere Leute euren gleichen.«
    Mark hielt inne, und Nada wußte genau weshalb. Wenn die Feen ihre Gestalt verwandelten, um den Reisenden zu gleichen, würde es schwierig sein, sie auseinanderzuhalten. Doch wahrscheinlich kannte Mark sie inzwischen gut genug, um es zu können. »Jeder von euch hat aber einen tierischen Zug. Daran könnten wir euch erkennen.«
    »Wir haben uns einen kleinen Illusionszauber erobert, der unsere tierischen Züge überdecken wird. Das ist zwar nicht viel, für diesen Zweck genügt es aber. Ihr werdet zwar mit jedem reden können, dürft aber niemanden anfassen. Wen ihr berührt, der gilt als auserwählt.«
    »Aber die wirklichen Mitglieder unserer Gruppe würden sich selbst doch melden!« wandte Mark ein. »Dann wäre es doch kein Wettkampf.«
    Ganter zuckte die Schultern. »Bist du einverstanden?«
    Mark beriet sich mit den anderen. Keinem von ihnen behagte die Angelegenheit, aber die Pfeile blieben gnadenlos auf sie gerichtet. Nada wollte auf keinen Fall sterben, und sie war sich sicher, daß Dolph die Feen nicht töten wollte. Da schien es das beste zu sein, auf den Wettkampf einzugehen und dafür zu sorgen, daß sie ihn nicht verloren.
    »Wir stimmen zu«, verkündete Mark schließlich. »Ich werde…«
    »Du nicht«, unterbrach ihn Ganter. »Die Naga. Sie wird auswählen.«
    »Ich?« fragte Nada entsetzt. »Ich kann doch nicht…«
    »Entweder so oder gar nicht«, entschied Ganter. »Sie ist

Weitere Kostenlose Bücher