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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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ignorieren?
    »Nada, hör mir zu!« sagte er. »Ich kann dir sagen, welche Fragen du stellen sollst! Wenn sie dir nicht passen, brauchst du sie nicht zu stellen, aber übergeh mich nicht!«
    »Klar, der will dich täuschen«, sagte der andere Dolph, worauf die verbliebenen Dolphs zustimmend murmelten. »Wenn du auf ihn hörst, wirst du so verwirrt werden, daß du den richtigen gar nicht mehr erkennen kannst, wenn du vor ihm stehst!«
    »Das ist eine Lüge!« sagte der erste Dolph. »Ihr seid die Betrüger!«
    »Warum lassen wir das nicht sie entscheiden?« versetzte der andere vernünftig.
    »Weil sie den falschen auswählen könnte! Sie ist doch jünger als ich, und ich bin nur ein Kind.«
    Nur ein Kind. Darauf konzentrierte sich Nada. Von den beiden Dolphs schien der zweite der reifere zu sein – aber der wirkliche Dolph war tatsächlich ein Kind, das dazu neigte, sich mit Kuchen vollzustopfen, wenn es Gelegenheit dazu bekam. Er glaubte, daß sie jünger sei als er – andererseits war das aber auch ein Beweis seiner Echtheit.
    »Welche Fragen?« fragte sie den ersten Dolph.
    Er grinste. »Zum Beispiel, was bei unserem ersten Kuß geschah.«
    Ein ausgezeichneter Vorschlag! Sie wandte sich an den zweiten Dolph. »Was ist passiert, als wir uns das erste Mal geküßt haben?«
    »Es war großartig!« erwiderte der. »Du bist eine sehr schöne Naga.«
    Sie wandte sich an einen anderen. »Was ist passiert?«
    »Das ist eine Fangfrage«, erwiderte er. »Wir sind zu jung dafür, wir haben uns nie geküßt.«
    »Noch jemand?« fragte sie und ließ den Blick über die verbleibenden Dolphs schweifen. Sie erhielt einen Chor von Antworten, alles verschiedene: »Das gab einen lauten Schmatzer!«; »Du bist errötet!«; » Ich bin errötet!«; »Deine Mutter hat uns erwischt!«; »Unsere Nasen sind zusammengestoßen!«; »Es war nur ein Kuß auf die Stirn.«
    Nada konzentrierte sich auf den Dolph, der die Sache mit den Nasen erwähnt hatte. »Du!« rief sie.
    Der angesprochene Dolph trat vor. »Ja, ich bin der wirkliche«, sagte er. »Wie klug von dir, diese Frage zu stellen.«
    Nada sah den ersten Dolph an. »Aber die Frage hast du doch vorgeschlagen!«
    »Ich habe noch mehr anzubieten«, erwiderte er. »Was hat deine Mutter gesagt, als unsere Nasen zusammenstießen?«
    »Meine Mutter?« fragte sie scharf.
    »Frag ihn mal«, sagte er und blickte sie durchdringend an.
    Sie wandte sich an den anderen. »Was hat meine Mutter gesagt?«
    »Ich habe bereits eine Frage beantwortet«, erwiderte der Dolph. »Laß ihn das doch beantworten!«
    Sie sah den ersten wieder an. »Nun?«
    »Sie war nicht dabei. Ich habe deine Mutter nie zu sehen bekommen. Aber dein Vater hat gesagt…« Er furchte nachdenklich die Stirn. »Er hat gesagt, du sollst den Kopf schräglegen, Dummchen, weil…«
    Er bekam den Satz nicht zu Ende, weil Nada im selben Augenblick zu ihm glitt, den Kopf hob und ihn küßte. Noch nie war sie so froh gewesen, ein Dummchen genannt zu werden!
    »He, das macht aber Spaß, Dummchen«, sagte Dolph.
    Sanft biß sie ihn ins Ohr. »Du hast deine Identität bewiesen. Nun hilf mir dabei, die anderen herauszusuchen.«
    »He, das ist unerlaubte Hilfeleistung!« protestierte einer der Marks.
    »Natürlich ist das erlaubt«, wandte ein anderer ein. »Es wurde keine Regel erwähnt, die es verbietet.«
    »O doch!« erwiderte der erste hitzig. » Sie muß auswählen, und nicht der Junge.«
    »Na schön«, meinte der zweite Mark. »Dann wollen wir über die Regeln doch mal abstimmen. Wer dafür ist, daß der Prinz ihr hilft, soll die Hand heben.« Er hob die eigene Hand.
    Nur eine der Grazis schloß sich ihm an.
    »Und wer ist dagegen?« fragte er etwas hohl.
    Alle anderen Hände schossen in die Höhe.
    »Jetzt rate mal, welche beiden die echten sind«, murmelte Dolph.
    »Natürlich! Ihr beiden!« rief Nada. »Kommt her!«
    Doch inzwischen hatten die Feen ihren Fehler erkannt. Sie drängten sich heran, und als die beiden echten Gefährten Nadas eintrafen, waren sie von all den falschen umringt. Auch die falschen Dolphs waren verschwunden, an ihrer Stelle standen nun Marks und Grazis da. Nada konnte sie nicht voneinander unterscheiden.
    Nun durfte sie Dolphs Hilfe nicht mehr in Anspruch nehmen. Aber wenigstens hatte sie ihn gerettet. Sie wandte sich an ihn. »Wenn ich falsch raten sollte, wirst du deinen Leuten dann wenigstens sagen, daß ich es versucht habe? Mein Volk braucht immer noch…«
    »Ich werde persönlich hingehen, um ihnen zu

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