Himmelsbrut / Victor (German Edition)
Nachtschwärmer und dunkle, undurchsichtige Gestalten ersetzt.Eigentlich war das jedes Wochenende so, und es gefiel ihr. Viele Jahre hatte sie hart dafür gearbeitet, das der zuerst völlig heruntergekommene Pub wieder zu einem neuen gutgehenden Etablissement erweckt wurde. Heute konnte sie auf ein kleines aber feines Vermögen blicken, das sie auf Grunde ihres Wirtschaftsstudiums gut angelegt hatte, und dass sich jetzt stetig vermehrte. Das war nicht immer so gewesen. Als ihre Mutter starb, war sie gerade mal fünfundzwanzig gewesen, und das einzige was sie ihr hinterließ, war der heruntergekommene Pub, der wahrscheinlich in den 1970igern, überhaupt mal ein paar gute Jahre gesehen hatte!
Da sie sich nie mit den finanziellen Verhältnissen ihrer Mutter auseinander gesetzt hatte und die diese, auch niemals geschäftliches mit nach Hause brachte, oder darüber sprach, hatte Kandra keine Ahnung, worauf sie sich bei Antritt des Erbes eingelassen hatte.
Gerade als sie ihr Studium abgeschlossen hatte, und sie anfing sich bei mehreren etablierten Firmen erfolgreich zu bewerben, erkrankte ihre Mutter an einer schweren Form der Leukämie. Sofort unterbrach Kandra ihre Bemühungen in der Finanzwelt und kümmerte sich fortan um ihre Mutter.Sie hatte es nie bereut, sie bis zum Tod begleitet zu haben. Es war hart und qualvoll gewesen, bis ihre geliebte Mutter endlich Erlösung fand.
Kandras Augenmerk wurde wie ein Magnet von dem Mann angezogen, der weit nach vorn gebeugt über dem Billardtisch hing, und nun mit dem Queue die weiße Kugel anpeilte.
Immer noch hatte er mit seinem muskulösem Körper und seiner harten, grimmigen Ausstrahlung eine magische Wirkung auf sie. Seine Augen waren katzenhaft schmal und die Iris erschien fast schwarz im Kontrast zu seinem silbrig, weißen Haaren, die mit schwarzen Strähnen durchzogen waren.
Christopher, war der Anführer der Dark Wings, sie waren eine Gang von Kleinkriminellen, die die Innenstadt von London voll im Griff hatten. Niemand der auch nur einen Funken Verstand im Leib hatte, würde sich mit diesen Testosteron geladenen Jungs, auch nur annähernd anlegen!
Vor Jahren hatte Kendra eine kurze, aber heftige Affäre mit ihm gehabt. Der Sex war unbeschreiblich gewesen, und hatte sie für alle Zeiten untauglich für andere Männer gemacht, die nach ihm gekommen waren.
Nie mehr würde sie so einem Mann wie ihm begegnen! Doch für eine wirkliche Beziehung taugte er leider nicht, da er sich nicht an die Spielregeln der Monogamie halten wollte, was ihr sehr wichtig war, zumindest so lange die Beziehung dauerte. Er war einfach nicht der Typ zum Heiraten, oder um eine nette Zukunft mit Haus und Vorgarten, oder geschweige denn Kindern zu planen. Trotzdem brachte er ihren Laden in Schwung, indem er ihr immer noch viele Gäste schickte und sie und ihren Pub, unter seinen ganz persönlichen Schutz stellte.
Zwar ließ sie es zu, das er und seine Gang hier Drogen vertickten, aber nur weil er sie und ihre Mädels, so gut es eben ging, dabei raushielt.
Auch Kandra, musste im Laufe der Jahre einige legale Abstriche machen, als sie anfing Animationsdamen einzustellen, die, wenn die Kohle stimmte, die Kundschaft nicht nur zum Trinken verführten. Schließlich verdiente sie auch nicht schlecht an dem, was die Mädels ihr als Miete für die Zimmer in den oberen Stockwerken bezahlten.
Sie und Christopher waren zwar getrennt, doch irgendetwas verband sie selbst jetzt noch. Vielleicht eine tiefe Freundschaft, die einfach die Leere in ihnen beiden ausfüllte, bis das Schicksal für sie etwas anderes vorsah, überlegte sie wehmütig.
Kandra mischte zwei Martini´s und legte zwei Spieße mit Oliven hinein. Sie reichte sie den beiden Frauen über den Tresen und kassierte die sechssechzig Pfund ohne ihren Blick von Christopher´s perfekten Körper zu wenden. Der Mann war einfach heiß!
,,Hi Kandra! Du fährst doch nicht immer noch auf den Mistkerl ab?" Joshua baute sich mit seinem hünenhaften Körper vor dem Tresen auf und lächelte sie an.
Ihr fiel auf, dass sein Lächeln wie immer nicht an seinen Augen ankam.
,,Mach dich nicht lächerlich Joshua, das mit ihm ist längst vorbei! Ich konnte nur nicht umhin zu bemerken, dass er dich gerade ganz schön alt hat aussehen lassen, bei eurem Billardspiel." Sie grinste frech.
,,Das siehst du verkehrt. Ich wollte nur sein Ego nicht völlig vernichten, sonst fängt er noch an zu flennen wie ein kleines Kind, wenn ich ständig gewinne. By the Way, ich
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