Himmelsbrut / Victor (German Edition)
ungefähr zusammen reimen, aber er wollte es von ihr hören, wollte ihr vertrauen! Vivian dachte kurz über seine Frage nach und entschloss sich dann, ihm die Wahrheit zu erzählen. Sie konnte sich im Moment nur auf ihre Gefühle verlassen. Wenn diese Menschen hier ihr etwas antun wollten, hätten sie es ja schon die ganze Zeit tun können.
„Ich hatte mich auf meiner Urlaubsreise, in einer Gruppe, furchtbar gelangweilt und so beschloss ich auf eigene Faust, allein, London zu erkunden. Und dann hatte ich diese Panne mit dem Leihwagen. Mein Handy fiel aus und dann war da dieses Partyschild. Na ja, der Club war die einzige Lösung. Hätte ich gewusst, dass mich dieser Zel dort zwingen würde, mich zu ihm zu setzen........", sie versuchte ihre Tränen weg zu blinzeln, aber es gelang ihr nicht so recht. Die Erinnerung an die Schmerzen und die Bedrohung kamen wieder hoch! Victor konnte nicht anders. Er hob die Hand an ihre Wange und wischte ihre Tränen weg. Sie drückte ihr Gesicht an seine Hand als würde sie die Berührung brauchen. Zögernd, nahm er auch die andere Hand hoch. Umfasste ihr Gesicht. „Du bist bei mir in Sicherheit,aber Zel ist nicht der Typ, der einfach so aufgibt! Er ist ein Verbrecher der schlimmsten Sorte und wir müssen jetzt erst einmal herausfinden, was er von dir will." Er wollte sie nicht anlügen, aber was hätte er sagen sollen? ,,Hi Vivian, du bist eine Engelsbraut und du bist für uns Nephilim so wertvoll, dass dich jeder von uns diesseits und jenseits von Großbritannien flachlegen will! Einschließlich meiner Wenigkeit!"
„Aber was ist mit der Polizei ? Ich könnte ihn doch anzeigen?“ Er nahm seine Hände langsam von ihrem Gesicht. „Ich und meine Brüder, wir sind quasi die Polizei. Wir jagen Zel schon sehr, sehr lange, konnten ihm aber bis jetzt nicht genug nachweisen." Das war wenigstens halbwegs die Wahrheit.Es versetzte ihm jedes Mal einen Stich, wenn er sie anlog, als würde der Himmel ihn direkt bestrafen. Sie versuchten schon lange den Beweis dafür zu finden, dass Azazel der Mörder ihres Bruders Jason war! Sollte ihnen das gelingen, könnten sie gemeinsam mit Michael ihn wieder dort anketten, wo er hingehörte, in die Höhle der ewigen Verdammnis!
Vivian legte ihre Hand auf seinen Unterarm, er hatte sie berührt und ihr Herz hatte einen Satz gemacht! Als er sich ihr wieder entzog, fühlte sie plötzlich eine tiefe Leere!
Sie musste diese Verbindung wieder herstellen ..... sie musste einfach. Es war als würde sie ein Gefühl der Einsamkeit und Angst überkommen, wenn sie ihn jetzt nicht berührte. Himmel, was war das bloß? All ihre sorgfältig aufgebauten Mauern konnten doch nicht einfach wegbrechen. Sie kannte diesen Mann doch gar nicht!
„Was seid ihr dann, du und deine Brüder, eine Spezialeinheit oder so etwas?", fragte sie kopfschüttelnd.
„Ja, so in der Art. Wir arbeiten im Untergrund und ermitteln Undercover." Das war wenigstens nicht ganz gelogen und der Schmerz auch nur halb so intensiv.
„Und warum denkt ihr, dass Zel irgendein Interesse an mir haben könnte? Ich bin ein Niemand, ich habe weder Geld noch irgendwelche Beziehungen. Meine Eltern sind vor Jahren bei einem Autounfall gestorben und mit meinem Bruder habe ich kaum noch Kontakt. Mein Leben ist so ungefähr das Langweiligste, das es gibt. Und Männer können mich normal nicht leiden!" Huch! Hatte sie das eben Laut gesagt? Sollte er gerade noch irgendein Interesse an ihr gehabt haben, hatte sie es soeben vernichtet! Wenn er jetzt auch nur eine Spur von Mitleid zeigen würde, würde sie ihm die Augen auskratzen.
Doch er beugte sich vor, küsste sie sanft auf ihre Lippen und sagte: „Ich kann dich leiden!" Danach lehnte er sich wieder völlig teilnahmslos, nach hinten.",, Möchtest du heute Abend mit uns essen? Dana würde sich bestimmt auch freuen." Ohne ihre Antwort abzuwarten, stand er auf und verließ ohne jedes weitere Wort den Raum.
War das eben passiert? Sie konnte sich nicht rühren. Ein Kuss wie eine gewaltige Woge, ein erotisches Versprechen! Kein Mitleid .....Er konnte sie leiden.....
Dieser Kuss, würde sich eindeutig nicht wiederholen!!!!! Niemals! Punkt.........
*
Kandra Wellington, die Besitzerin des Szenepub´s Black Hawk, ließ ihren Blick über die Theke in den dunkelblau gehaltenen Raum schweifen. Es war jetzt kurz nach Mitternacht und der Pub war immer noch gerammelt voll. Das gesittete Publikum war bereits gegangen, und wurde nun durch eher hartgesottene
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