Himmelsbrut / Victor (German Edition)
nicht als solcher arbeitete, hatte er doch alle Merkmale eines Wächters. Abgesehen von J´s Größe und seinen massigen Schultern, konnte man sofort die Aura eines Kriegers spüren. Niemand aus der Gang, konnte es mit diesem Kämpfer aufnehmen. Er war schneller und geschmeidiger als jedes Raubtier, besser und stärker als jeder Nephilim den er kannte und seine Wunden heilten schneller, als man sie nähen konnte.
Joshua hatte sich den Respekt der Gang redlich verdient, und doch hatte er nie den Posten des Anführers beansprucht. Chris hatte das nie wirklich verstanden, und war zu Anfang immer auf der Hut gewesen, aber inzwischen waren sie so etwas wie Freunde geworden. Er vertraute Joshua hundertprozentig, obwohl, oder gerade weil er ein Wächter war. J, hatte ihm nie erzählt warum er ausgerechnet zusammen mit den Seelenlosen abhing? Und Chris würde ihn auch ganz bestimmt nicht danach fragen! Vielleicht würde er es ihm eines Tages ja von selbst erzählen, doch bis dahin war Joshua einfach eine Bereicherung für die Gang und die beste Lebensversicherung die die Dark Wings hatten! So lange er bei ihnen war, würde das Hauptquartier der Wächter sie in Ruhe lassen, zumindest wenn sie niemanden von den - ach so geliebten Menschen - töteten, oder den Brüdern in die Quere kommen würden!
,, Alles klar J, solltest du doch noch Bock bekommen, die Gegend heute Nacht mit mir und den Jungs aufzumischen.....findest du uns draußen." Wieder nickte er Kendra zu und verließ dann den Pub.
Joshua, wusste genau was Chris meinte, obwohl er ihm nur mit einem Ohr zugehört hatte. Sie wollten losziehen um in den anderen Pub´s, Club´s und Diskotheken in der Gegend, Schutzgelder einzutreiben. Was war er bloß für ein Versager? Er, der von Geburtsrecht her, ein waschechter Wächter war, hielt sich mit kleinkriminellen Machenschaften über Wasser! Manchmal konnte er selber vor Ekel nicht in den Spiegel gucken! Er goss sich den nächsten Doppelten ein, und kippte ihn in einem Zug. Er hatte seine Mutter nie kennengelernt. Nachdem Victor sie ermordet hatte, wuchs Joshua bei ihm und seinen Onkel´s auf. Seine Kindheit war so gut gewesen, wie es eben sein konnte, wenn man ohne Mutter aufwuchs, und die ganze Zeit - ab der Minute wo man laufen konnte - einer extrem, harten Militärausbildung unterzogen wurde. Vierundzwanzig Stunden am Tag Kampfausbildung, in jede kulturelle Richtung. Jegliche schulische Ausbildung mit den Schwerpunkten auf die alte und allen neuen Sprachen. Aber auch die Geschichte ihrer Rasse mit sämtlichen Ahnen und deren Familienstammbäumen. Ganz zu schweigen von Ethik, Ehre, Patriotismus, Humanismus und Okkultismus! Jeder seiner Onkel übernahm dabei eine Lehrerrolle. Von Kane lernte er die Sprachen, von Ronan das Kämpfen, Ethan übernahm das Geschichtliche, das Okkulte und die Ahnenreihe, Jason die Waffen, und sein Vater die Moral und die Ethik.Wie verlogen sein Vater doch war! Damals, vor seinem Ruf , wusste er nichts über Victor und seine Mutter. Alle im Haus vermieden dieses Thema. Selbst Dana, die wohl einer Mutter für ihn, am nächsten kam, konnte er kaum eine Silbe über Selina entlocken.
Erst nach seinem Ruf , hatte er die ganzen Geschichten über den Tod seiner Mutter, auf den Straßen gehört, und obwohl er Victor danach völlig geschockt, und enttäuscht von ihm, zur Rede gestellt hatte, konnte oder wollte Victor die Geschichten nicht widerlegen! Joshua verließ daraufhin die Reihen der Wächter, und schloss sich den Dark Wings an. ,,Doch ich bin, was ich bin, ein Wächter!", dachte er wehmütig. Aber solange sein Vater den Wächtern diente, konnte er nie wieder zurück. Und es war sowieso nur eine Frage der Zeit bis er seine Seele verlieren würde!
Er stand auf, legte ein paar Pfundnoten auf den Tresen und ging nach draußen zu den anderen. Er war bereit ein paar Köpfe rollen zu lassen!
Joshua sah sich um. Ein paar der Jungs aus der Gang, standen Bier trinkend und schon leicht angetrunken zwischen ihren Harleys. Von Chris, keine Spur. Er war wohl schon mit ein paar anderen losgezogen. Dunkle Schatten in der Seitenstraße, erregten seine Aufmerksamkeit. Joshua ließ seine Wächtersinne in die Richtung schweifen. Seine Nackenhaare stellten sich auf und unverzüglich zog er sein Feuerschwert aus dem Holster. Jusarie´s , Flammen erschienen sofort auf der Klinge; die aus reiner, klarer und harter Hitze bestand! Dort drüben standen Gefallene, und sie waren nicht zum Bier trinken
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