Himmelsbrut / Victor (German Edition)
ungerecht sein? Hier in dieser Familie wurden eindeutig zu viele gute Gene verteilt! Ethan war nicht wie Victor, eine eher klassische Schönheit im Sinne von maskulinem Modelltyp und auch nicht wie Kane, der eindeutig so eine Brad Pitt Grübchen lächelnde Ausstrahlung hatte, nein, klar war Ethan schön, aber er hatte gleichzeitig auch etwas dunkles, mächtiges, vielleicht sogar ein bisschen etwas unheimliches.
„Danke, mir geht es schon wieder sehr viel besser", stotterte sie, um Haltung ringend. „Dank der guten Pflege von Dana!"
„Ja“, sagte Kane, „man kann sich der guten Dana einfach nicht entziehen! Besonders wenn man krank ist, überhäuft sie einen geradezu mit mütterlicher Liebe."
Wie auf Kommando, schwang die Tür auf und Dana kam mit dem ersten Gang herein. „Eine Kürbis Suppe. Ich meine mich zu erinnern, dass Vivian mir erzählte, dass sie Kürbis Suppe besonders mag." Dana verteilte die Teller und setzte sich dann neben Victor, der viel zu beschäftigt damit war, Vivian, beim richten ihrer Servietten zu beobachten, als auf Dana´s Geplänkel zu hören.
„Welche Spezialeinheit ist das für die ihr alle arbeitet? Ich finde es ziemlich ungewöhnlich, dass eine ganze Familie involviert ist! Normalerweise unterscheiden sich doch die Interessen und Fähigkeiten, selbst bei Brüdern sehr voneinander."
Victor sah sie verdutzt an, sagte dann aber wahrheitsgemäß: „Normalerweise ist das wohl auch so, aber für uns war es eher eine Berufung als eine Wahl. Schon unser Vater tat was er tat aus Leidenschaft, auch wenn er nicht immer auf dem rechten Weg war, gab er doch sein Bestes!"
„Was machst du denn so, wenn du nicht gerade Urlaub in England machst?" Kane versuchte sie eindeutig vom Thema abzubringen und sie beschloss, später Victor noch einmal genau zu diesem Thema zu befragen! Sie konnte nicht anders als die Männer genau zu betrachten. Sie strahlten alle so viel Kraft und Stärke aus und doch waren sie so kultiviert. Sie plänkelten herum wie Brüder das eben so taten, bezogen sie immer wieder in ihre Gespräche mit ein, sodass sich Vivian sehr wohl fühlte. Immer wieder fiel ihr Blick auf Victor und jedes Mal fing er ihn auf. Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen und die Luft erwärmte sich zusehends zwischen ihnen. Zuerst hatte sie gedacht es wäre einfach sein gutes Aussehen, das sie anzog, aber bei den anderen Männern spürte sie nichts. Sicherlich bemerkte sie, dass sich alle drei bemühten, extrem charmant zu sein. Sie vermutete, dass die Gespräche ohne Frauen am Tisch sonst etwas derber ausfielen! Aber Victor hatte dieses gewisse Etwas ..... sie wusste nicht .... er ging ihr wie ein Feuersturm unter die Haut, seine Blicke streichelten ihre Seele und seine Stimme war wie Balsam! In seiner Nähe fühlte sie sich ....wie eine Frau eben...ernst genommen. Ging das so schnell? Klar, so waren Männer eben, erst lullten sie einen ein und wenn sie hatten was sie wollten, bekam man einen Tritt in den Arsch! Andererseits war es nicht auch das, was sie wollte? Willst du dich für irgendjemanden, der nur halb so perfekt ist wie Victor, aufsparen? Ja sicher, wir leben nicht mehr im Mittelalter! Vivian Ramer, komm mal wieder runter!, schalt sie sich selbst. Victor griff über den Tisch und nahm ihre Hand in seine. „Hey, bist du noch bei uns? Du siehst etwas blass aus, möchtest du, dass ich dich wieder nach oben bringe?"
Verwirrt von ihren eigenen Gedanken und von seinen samtweichen Bernsteinaugen entgegnete sie leicht atemlos: „Nein, lass nur, ihr wolltet doch noch etwas besprechen! Ich finde den Weg schon allein." Damit stand sie auf und bedankte sich bei allen für diesen wirklich schönen Abend. Alle drei erhoben sich gleichzeitig von ihren Plätzen und nickten ihr zu. Vivian und Dana konnten sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
„Jungs, kriegt euch wieder ein, sonst merkt das Mädchen noch, dass wir nicht so oft Frauenbesuch haben!" Jetzt mussten auch die Männer lachen.
An der Treppe angekommen, konnte Vivian noch die dumpfen schweren Schritte der drei hören, die sich langsam auf das Arbeitszimmer zubewegten. Die Tür fiel ins Schloss und dann war es still. Sie hatte den Abend mit ihnen wirklich genossen und doch brachten sie ihre eigenen Gefühle so sehr durcheinander. Sie setzte sich auf die unterste Stufe und versuchte einen normalen Gedanken im Kopf zu formen .Was wollte sie noch hier? Sie war wieder fast gesund und durfte die Gastfreundschaft der Brüder
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