Himmelsbrut / Victor (German Edition)
und Dana nicht länger ausnutzen! Morgen würde sie sich ein Taxi bestellen und abreisen! Sie musste gehen, bevor Victor noch mehr an ihrer schwer errichteten Mauer kratzte und diese immer mehr bröckeln würde! Kane hatte ihren Leihwagen wieder zu dem Autoverleih zurückgebracht und auch ihr Hotel in London per EMail abbestellt. Sie hatte ihm versichert, das Geld, sobald sie zuhause ankommen würde zu überweisen. Woraufhin er abwinkte und ihr versicherte, dass das nicht nötig wäre. Er würde die Kosten als Spesen absetzen und obwohl sie lange protestiert hatte, war er nicht bereit ihr die Kontoverbindungen zu verraten! Aber sie würde schon einen Weg finden.
Schwere Schritte kamen durch die Halle und wurden lauter. Sie dachte schon Victor, doch die Schritte kamen vom Haupteingang. Ängstlich lief sie ein paar Stufen höher. Der große, in schwarzem Leder gekleidete Mann, kam direkt zu ihr und blieb dann am Treppenabsatz stehen. Mit düsteren grauen Augen sah er sie durchdringend an! Sie konnte sich nicht bewegen. Er hatte etwas sehr Kaltes an sich, was sie erschauern ließ. Eigentlich hätte sie doch schon etwas lockerer mit großen, muskulösen Männern sein müssen. Sie erkannte eine gewisse Ähnlichkeit zu Victor, sie war etwas verdeckt durch seinen Dreitagebart und dem pechschwarzen modernen Kurzhaarschnitt. Über der linken Braue hatte er drei Piercings in Form von kleinen schwarzen Steinen und an seinem Ohr baumelte ein kleiner silberner Totenkopf mit Flügeln. „Also stimmt es! Zel´s Engelshure ist bei uns eingezogen!" Er machte einen Satz nach vorn und war jetzt genau vor ihr. Wie hatte er das gemacht? Das waren mindestens sechs Stufen auf einmal? Er zog die Luft scharf durch die Nase, als wolle er sie gleich ganz einsaugen! „Ich kann es riechen .....wieso bist du noch Jungfrau? Willst du hier erst alles ausspionieren, bevor du dich von Zel oder sonst wem schwängern lässt?" Vivian versuchte vor ihm zurück zu weichen, aber er packte sie am Arm und hielt sie fest. „Du machst mir Angst! Ich weiß nicht, wovon du sprichst? Ich bin ein Gast von Victor." Es war eher ein Flüstern als ein Protest. Sie konnte sich seine Feindseligkeit nicht erklären. „Lüg mich nicht an! Ich habe mich über dich erkundigt! Du hast nichts zu verlieren, keine Familie, ein schlecht laufendes Geschäft, Schulden!" Was bildete er sich eigentlich ein? Nun war sie aber wirklich wütend! Und sie wappnete sich gegen ihn, indem sie ihr Kreuz ganz durch drückte und ihm ihr Kinn stolz entgegen reckte.Sie würde sich nicht alles von diesem Typen gefallen lassen! So schlecht lief ihr kleiner Laden nun auch wieder nicht und ein Darlehen hatte ja wohl jeder, heut zu Tage! Außerdem hatte sie sehr wohl Freunde, die wie ihre Familie waren, na ja, sie hatte Elli!
„Du kennst mich doch gar nicht, also wie kannst du es wagen, so zu reden?" Jetzt griff er noch härter zu. Ein starker Schmerz fuhr ihr durch den Arm und ungewollt, liefen ihr Tränen über das Gesicht!
„Warst du mit Zel zusammen, ja oder nein?" Er schrie die Worte fast in ihr Ohr!
„Ronan! Fass sie nicht an!" Mit einem Satz war Victor an ihrer Seite und riss sie hinter sich. Er schob seine Nase direkt vor den kurzhaarigen Mann. „Wenn du dein scheiß Leben behalten willst, Ronan, fasst du sie nie wieder an! Und jetzt schieb deinen Arsch hier weg, bevor ich mich vergesse!" Inzwischen waren auch die anderen beiden an der Treppe erschienen und sahen dem Schauspiel verdutzt zu. Ronan sah sich zu ihnen um, als erhoffe er sich Unterstützung von seinen Brüdern. „Also hat sie euch schon alle eingewickelt? Man Victor, hat dir die letzte Schlampe noch nicht gereicht? Damals wolltest du auch nicht auf mich hören und hast sie trotz der ganzen Lügen geschwängert!"
Bähm.....Victors Rechte landete direkt in Ronans Gesicht! Sein Kopf flog nach hinten! Er taumelte kurz und stürzte rückwärts die Treppe runter. Unten angekommen, rappelte er sich sofort wieder auf und wollte sich erneut auf Victor stürzen, doch Kane und Ethan hielten ihn von beiden Seiten an den Armen zurück. Gerade wollte Victor auf ihn losgehen, da legte Vivian ihre Hand auf seine Schulter. Immer noch liefen ihr die Tränen übers Gesicht. „Hört auf !", schrie sie. „Ich will nicht, dass ihr euch wegen mir streitet! Verdammt!" Zwar konnte sie sich Ronan´s Worte immer noch nicht erklären, aber sie verstand doch soviel, dass der Mann Victor´s Bruder sein musste. Und was immer hier vor sich ging
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