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Himmelsdiebe

Himmelsdiebe

Titel: Himmelsdiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Prange
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ich mich längst schon darum kümmern, aber Sie wissen ja, wie das is t – keine Zeit, keine Zeit.«
    Harry hörte kaum hin. Er musste unentwegt Laura anschauen, zu nichts anderem war er fähig. Erst jetzt fiel ihm auf, wie bleich sie war.
    »Bist du noch krank?«, fragte er.
    »Wie kommst du darauf? Nein, nein, es geht mir blendend.« Sie drückte Robertos Hand und schmiegte sich an seinen großen, starken Körper. »Nicht wahr, mein Schatz?«
    »Der heiligen Jungfrau sei Dank.« Der Stierkämpfer nickte mit ernstem Gesicht. »Ich habe jeden Tag eine Kerze angezündet, damit sie wieder gesund wird, und meine Mutter hat in Mexiko sogar eine Wallfahrt für sie gemacht, zu Unserer Lieben Frau von Guadalupe.« Er hauchte Laura einen Kuss auf die Stirn. »Der Himmel hat unsere Gebete erhört. Letzten Samstag waren wir zum ersten Mal wieder aus. Wir haben sogar getanzt . – Ah«, unterbrach er sich, »ist das nicht Miss Jacobs?«
    Harry drehte sich um. Von der Rolltreppe kam Debbie herbeigeeilt, trotz ihrer hochhackigen Schuhe wie stets mit sicherem Tritt.
    »Ich habe überall nach dir gesucht«, rief sie von Weitem. »Was hast du hier verloren? Das ist die Damenabteilung! Wolltest du etwa ein Geschenk für mich kaufen? Aber das sollst du doch nicht! Ich weiß doch, dass du kein Geld hast!« Plötzlich hielt sie in ihrem Redeschwall inne. »Was machen Sie denn hier, Laura?«
    Harry sah das Entsetzen in ihrem Gesicht. Aber es dauerte nur eine Sekunde. Dann hatte Debbie sich wieder unter Kontrolle. Mit ausgebreiteten Armen trat sie auf Laura zu, um sie wie eine alte Freundin zu begrüßen. Ohnmächtig stand Harry daneben und schaute dem absurden Theater zu.
    Roberto ließ seinen Goldzahn funkeln wie einen Kirmesdiamanten.
    »Miss Jacobs, wie schön, Sie zu sehen!«
    Formvollendet beugte er sich über ihre Hand. Während die beiden zur Begrüßung ein paar Worte wechselten, zog Harry Laura beiseite.
    »Ich muss unbedingt mit dir reden«, zischte er. »Allein!«
    »Nein, Harry. Ich will nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es so besser ist.«
    »Unsinn! Sag mir einen Ort, wo ich dich treffen kann. Oder nei n – ich mache dir einen Vorschlag. Treffen wir uns im Museum of Modern Art , am besten gleich morgen früh, in der Cafeteria. Weißt du, wo das ist?«
    Bevor sie antworten konnte, war Roberto schon wieder bei ihr.
    »Wohin sollen wir Ihre Bilder bringen lassen, Señor Winter?«
    Die Frage erfolgte so plötzlich wie ein Überfall. Harry brauchte eine Sekunde, um sie zu parieren. Zum Glück hatte er eine Idee.
    »Laura und ich haben gerade darüber nachgedacht, ob wir nicht vielleicht zusammen ein Atelie r …«
    »Was sagst du da?«, fuhr Debbie dazwischen.
    Harry sah die Angst in ihren Augen. Aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen.
    »Nun, du weißt ja, Laura und ich arbeiten seit Jahren an einem gemeinsamen Werk. Da dürfte es das Beste sein, wenn wir zusammen ein Atelier beziehen.«
    »Das leuchtet mir überhaupt nicht ein. Du hast das schönste Atelier, das ein Maler sich nur wünschen kann. Willst du das etwa aufgeben?«
    »Ich denke nur praktisch, darling . Wie es sich für einen Amerikaner gehört.« Er kehrte Debbie den Rücken zu und wandte sich an Laura. »Du brauchst dir kein Atelier zu suchen. Komm einfach zu mir in meins. Es ist größer als der Zeichensaal einer Kunstakademie. Da ist Platz genug für uns beide. Was hältst du davon?«
    »Nein, Harry«, sagte Laura, »ich glaube, das ist keine gute Idee.«
    »Warum nicht? Du hast doch eben noch selber gesag t …«
    »Gar nichts habe ich gesagt. Oder du hast mich falsch verstanden.« Sie schüttelte so energisch den Kopf, dass sich jeder Widerspruch verbot. »Das mexikanische Konsulat liegt am anderen Ende der Stadt. Es wäre also vollkommen unpraktisch. Und so europäisch wollen wir nicht sein. Das wäre ausgesprochen unhöflich unseren Gastgebern gegenüber.«
    Es entstand ein betretenes Schweigen. Jeder verstand, worum es in Wirklichkeit ging. Während Harry sich die Lippe zerbiss, legte Roberto den Arm um Laura, als müsse er sie beschützen.
    Debbie war die Erste, die ihre Sprache wiederfand.
    »Ich gebe Ihnen vollkommen recht, Mr. Jiménez. Ich war schon ein paarmal verheiratet und kenne mich aus mit Scheidungen. Klare Verhältniss e – das ist das Einzige, worauf es ankommt. Was gehört dir und was gehört mir?« Sie reichte ihm ihre Karte. »Wenn Sie Mr. Winters Bilder vielleicht an diese Adresse schicken könnten?«
    »Aber mit dem größten

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