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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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mir sagen, um welche Art von Verbrechen es sich handelt.«
    Tuck dachte einen Augenblick nach. Was war es, worum sich das FBI im Fernsehen immer kümmerte? Al Capone, der Ku-Klux-Klan, Banküberfälle, und … »Kidnapping«, sagte er. »Es handelt sich um einen Fall von Kidnapping.«
    »Und wer wurde gekidnapped? Haben Sie bei den örtlichen Polizeibehörden eine Vermißtenanzeige aufgegeben?«
    Tuck schüttelte den Kopf, doch er gab nicht nach. »Das werde ich nur einem Agenten erzählen.«
    Die Empfangsdame griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Sie drehte sich von Tucker weg und deckte ihren Mund mit der Hand ab, während sie in die Sprechmuschel sprach. Schließlich legte sie auf und meinte: »Es wird gleich ein Agent kommen. Er ist schon auf dem Weg.«
    »Danke«, sagte Tucker.
    Ein paar Minuten später ging eine Tür auf, und ein dunkelhaariger Kerl, der aussah wie eine bewegliche Schaufensterpuppe aus einer Fensterinstallation bei Brooks Brothers, betrat den Empfangsraum und streckte Tucker die Hand entgegen. »Mr. Case, ich bin Special Agent Tom Myers. Würden Sie bitte in mein Büro mitkommen?«
    Tuck schüttelte ihm die Hand und folgte ihm durch die Tür und dann einen Flur entlang vorbei an einer Reihe völlig identischer Büros von drei mal vier Meter Größe mit identischen Metallschreibtischen, auf denen identische Fotos von identischen Familien in identischen Billigrahmen standen. Myers bedeutete Tuck, sich zu setzen, und nahm selbst hinter seinem Schreibtisch Platz.
    »Also, Rose hat mir erzählt, daß Sie einen Fall von Kidnapping melden wollen?« Special Agent Myers knöpfte sich den obersten Knopf seines Hemdes auf.
    »Dürfen Sie das?« fragte Tuck.
    »Zwangloser Freitag«, meinte der Special Agent.
    »Oh«, sagte Tuck. »Also ja. Kidnapping, mehrfacher Mord und Diebstahl und Verkauf von menschlichen Organen zum Zwecke der Transplantation.«
    Myers zeigte keinerlei Reaktion. »Reden Sie weiter.«
    Und Tuck tat wie ihm geheißen. Er begann mit dem Angebot für den Job auf Alualu und endete mit seiner Ankunft auf Hawaii, wobei er die Tatsache ausließ, daß er mit Mary Jeans Jet eine Bruchlandung gebaut hatte, weswegen ihm die Pilotenlizenz entzogen worden und Anzeige gegen ihn erstattet worden war. Außerdem verlor er kein Wort über Kargo-Kulte, Kannibalen, Transvestiten, Geisterpiloten, sprechende Flughunde und Verletzungen im Genitalbereich. Als er geendet hatte, glaubte er, daß die bereinigte Version eigentlich ziemlich glaubhaft klingen mußte.
    Während der halben Stunde, in der Tuck redete, wechselte Special Agent Myers weder seine Sitzposition noch seinen Gesichtsausdruck. Tuck glaubte allerdings, daß er gesehen hatte, wie er einmal mit den Augen blinzelte. Schließlich lehnte sich Special Agent Myers in seinem Stuhl zurück (erneute Zwanglosigkeit), legte die Finger an seine Schläfen und sagte: »Lassen Sie mich etwas fragen.«
    »Sicher«, sagte Tuck.
    »Sind Sie der Tucker Case, der vor ein paar Monaten besoffen in Seattle einen rosa Jet zu Schrott geflogen hat?«
    Am liebsten hätte Tucker ihm eine runtergehauen. »Ja, aber das hat mit dieser Angelegenheit nicht das geringste zu tun.«
    »Das glaube ich aber doch, Mr. Case. Ich denke, daß das erhebliche Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit einer ohnehin schon unglaubwürdigen Geschichte hat. Ich denke, Sie sollten mein Büro verlassen und zusehen, daß Sie Ordnung in Ihr Leben bringen.«
    »Was ich Ihnen erzählt habe, ist die Wahrheit«, sagte Tuck, der gegen eine aufkommende Panik ankämpfte und sich alle Mühe gab, ruhig zu bleiben. »Warum sollte ich mir eine solche Geschichte ausdenken? Wie Sie sehr richtig bemerkt haben, habe ich genügend damit zu tun, mein Leben wieder ins Lot zu bringen. Ich bin doch nicht so blöde, mir zu allem anderen auch noch eine Anklage wegen Irreführung der Justiz einzuhandeln. Wenn Sie mich verhaften müssen, dann tun Sie es. Aber tun Sie etwas gegen das, was auf dieser Insel da draußen passiert, oder es werden noch eine Menge mehr Leute sterben.«
    »Selbst wenn ich Ihre Geschichte glauben würde, was sollte ich Ihrer Ansicht nach tun?«
    Jetzt riß Tuck endgültig der Geduldsfaden. »›Special Agent‹. Heißt das, Sie sind von der Sonderschule mit dem Bus zur Akademie gekarrt worden?«
    »Ich war Klassenbester.« Empörung kam auf.
    »Dann handeln Sie entsprechend.«
    »Was wollen Sie, Mr. Case?«
    Tuck sprang von seinem Stuhl auf und beugte sich über den Schreibtisch. Special Agent

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