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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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einige Büsche zwischen sich und das schaurige Spektakel. Dann richtete er sich halb auf und kehrte, erneut im Entengang, zu den anderen zurück.
    Terry erschien an seiner Seite. »Mein Gott«, flüsterte er.
    »Ja«, brachte Cliff hervor und schüttelte fassungslos den Kopf.
    Die Gruppe kam zusammen und brach sofort auf, um diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen.
    Cliff erinnerte sich daran, die künstliche Welt mit einem Park verglichen zu haben. Aber wenn sie wirklich ein Park war, so bestimmt nicht für Primaten.

29
    Redwing genehmigte sich eine Mahlzeit 47 mit Granatapfelsoße, synthetischem Fleisch, braunem Langkornreis und reichlich Gemüse. Der Geschmack war scharf und herzhaft wie auch bei den anderen Speisen, aber sein Gaumen hatte sich inzwischen daran gewöhnt und fand ihn langweilig. Er fand keinen Gefallen mehr an den Mahlzeiten, was auch daran lag, dass ihn jede einzelne an die schwindenden Vorräte der SunSeeker erinnerte.
    Die Situation war alles andere als stabil. Das beständige Summen und Brummen des Fusionsantriebs war einem Ächzen und Stöhnen gewichen – die Bussardkollektoren gaben sich alle Mühe, genug Brennstoff für den Reaktor einzusammeln. Immer wieder liefen Erschütterungen durchs Schiff und erinnerten den Captain daran, dass die Lage jederzeit kritisch werden konnte. Und als ob das noch nicht genug wäre, musste Redwing fast ständig an die beiden Gruppen auf der Tassenwelt denken, an die Gefahren, die ihnen drohten. Er kam nie zur Ruhe, war immer in Sorge, aber davon durfte er sich den anderen Besatzungsmitgliedern gegenüber natürlich nichts anmerken lassen.
    Die Kontaktaufnahme mit der Beth-Gruppe war bisher der einzige Durchbruch. Es lenkte Redwing ein wenig von den ständigen Navigationsproblemen des Schiffes ab und erinnerte ihn daran, dass die ausgeschickte Landegruppe noch nicht verloren war.
    Der Captain hob eine Braue, als sich Ayaan Ali an den Tisch im Speiseraum setzte und respektvoll wartete. Sie war Araberin, und normalerweise trug sie Uniform wie alle anderen. Manchmal allerdings erschien sie beim Essen in einem hübschen Gewand und mit smaragdgrünen Ohrringen.
    »Ja?«, fragte Redwing. »Gibt es etwas Neues?«
    »Wir haben die Hochleistungsantennen zusammengeschaltet.«
    »Wie ist Beths Signal?«
    »Stark und …«
    »Lässt sich ein visueller Kontakt herstellen?«
    »Himmel, Captain, wir haben es hier mit einfachen Kommunikatorsignalen zu tun!«
    »Zuerst die Antwort auf meine Frage und dann die Beschwerden.«
    Ayaan versteifte sich und zögerte einige Sekunden. »Nein, Sir«, sagte sie dann und sprach langsam. »Ich glaube nicht, dass ein visueller Kontakt möglich ist. Dafür fehlt die Bandbreite.«
    »Betrifft das Problem allein die Bandbreite oder auch Kohärenz und Stabilität des Signals?«
    »Das spielt eigentlich keine Rolle.«
    »Verstehe.« Redwing warf einen Blick auf die Berichte und Datenübersichten, die Ayaan mitgebracht hatte. »Gut. Jetzt zu den Beschwerden.«
    Ayaan blinzelte und presste kurz die Lippen zusammen. »Keine, Sir. Weder Beschwerden noch Ausreden.«
    »Ausgezeichnet.« Redwing gestattete sich ein kurzes Lächeln.
    Ayaan übertrug ein Diagramm auf sein Tablet – es zeigte die neue Anordnung der Antennen. »Wenn wir alles richtig eingestellt haben, sollte ein regelmäßiger Komm-Kontakt möglich sein.«
    »Können wir uns dann auf die Suche nach Cliff machen?«
    »Ja, aber denken Sie daran: Wir wissen nicht, über welche Ausrüstung sie verfügen.«
    »Ich schätze, Cliff und seine Leute haben ebenfalls einfache Kommunikatoren.«
    »Die Frage ist, ob sie noch immer darüber verfügen. Bisher haben wir überhaupt keine Signale von ihnen empfangen.«
    Redwing verstand genug von Technik, um zu wissen: Es war ein ziemlich großes Problem, alle Mikrowellenantennen der SunSeeker zu bündeln. Mithilfe von Software und Hardware mussten die einzelnen Antennen zu einem Gesamtsystem zusammengeschaltet werden, was bereits schwer genug war. Richtig kompliziert wurde es, weil dabei auch noch die Eigenbewegungen des Schiffes und die Rotation der gewaltigen Schale berücksichtigt werden mussten.
    »Sie leisten großartige Arbeit, Ayaan. Mir ist klar, vor welchen Problemen Sie stehen. Halten Sie weiterhin nach Signalen von Cliffs Gruppe Ausschau.«
    Ayaan nahm die Worte erstaunt zur Kenntnis – Redwing ging mit Lob sehr sparsam um.
    Redwing nickte, stand auf, verließ den Speiseraum und ging zur Brücke, wo er mit zielstrebigen, kraftvollen

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