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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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erklärt worden waren. Redwing hatte es als komisch und auch erschreckend empfunden. Bei einer aus der Ära des Übermaßes stammenden Darbietung war es um einen schneidigen Captain gegangen, der sich immer auf die Oberfläche von Planeten begab, um die neuen Welten selbst zu erforschen, ohne dass irgendjemand dieses Verhalten infrage stellte. Hinzu kamen viele andere absurde Vorstellungen, wie zum Beispiel überlichtschnelle Raumfahrt (und das nach Einstein!), Englisch sprechende Außerirdische und bequeme Teleportation, wenn man das Schiff verlassen wollte. Niemand erklärte, warum dies nicht zu einer Ökonomie mit unbegrenzten Ressourcen führte. Immerhin hätte der Transporter ebenso gut Nahrungsmittel, nützliche Gegenstände oder Geld produzieren können, denn schließlich war er imstande, Menschen zu kopieren.
    Auch die Menschen im Zeitalter des Übermaßes hatten von den Sternen geträumt, ohne sich groß zu fragen, wie viel Mühsal und Gefahren die Tiefen des Alls bereithalten konnten.
    Redwing rang sich ein Lächeln ab, richtete aufmunternde Worte an die Besatzungsmitglieder und behielt seine Gedanken für sich.

30
    Die anderen waren zutiefst verunsichert – Cliff sah es in ihren Gesichtern.
    »Ich frage mich, ob die Vögel vorhatten, uns zu jagen, als wir durch die Luftschleuse kamen«, sagte Irma, als sie neben dem Segler saßen und kaltes Fleisch aßen.
    Aybe schnaubte. »Natürlich nicht! Sie haben uns wie Ebenbürtige behandelt …«
    »… und versucht, uns gefangen zu nehmen«, warf Terry ein.
    »Wir haben ihnen kaum Gelegenheit zu Verhandlungen gegeben«, beharrte Aybe.
    »Die Vogel-Leute haben Beth und ihre Gruppe verschleppt«, sagte Irma. »Und denkt nur daran, wie es den Primaten ergangen ist. Übrigens: Es waren Werkzeugbenutzer; sie müssen intelligent sein.«
    »Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass sie uns anders behandeln«, kommentierte Howard sanft.
    »Der Meinung schließe ich mich an«, sagte Cliff. »Konzentrieren wir uns darauf, was wir als Nächstes unternehmen sollen.«
    »Ich denke noch immer, dass wir versuchen sollten, einen besseren Eindruck von der Gesellschaft der Vogel-Leute zu bekommen«, sagte Terry. »Vielleicht aus sicherer Entfernung …«
    »Zu gefährlich«, erwiderte Cliff.
    Howard nickte. »Aber es ist auch gefährlich, durch die Wüste zu segeln, und dabei finden wir nicht viel heraus.«
    Dem stimmten sie alle zu. »Ich hab’s satt, in dem verdammten Ding zu sitzen, bei jeder Unebenheit durchgeschüttelt zu werden und ständig nach Wasser zu suchen. Und dann die Staubstürme! Wir sollten uns ein besseres Transportmittel beschaffen; andernfalls erwischen uns die Vogel-Leute früher oder später.«
    Noch mehr Zustimmung. Cliff musste einräumen, dass die von ihnen beobachtete schreckliche Szene einen Vorteil hatte: Sie erfüllte alle mit Furcht, und diese Furcht machte sie aufmerksam. »Lasst uns auf die Jagd gehen und einen Vorrat an Fleisch anlegen. Dann schlafen wir ein bisschen und brechen anschließend auf.«
    Howard und Terry lächelten – ihnen gefiel die Jagd auf die Echsen, und sie machten sich sofort ans Werk. Normalerweise lebten die Tiere unter Steinhaufen, die sie selbst zusammengeschoben hatten. Der Trick bestand darin, sie außerhalb ihrer Höhlen zu erwischen. Terry hatte großes Geschick dabei entwickelt, die schnellen, zischenden Biester mit Überbleibseln der letzten Mahlzeit ins Freie zu locken – offenbar machte es ihnen nichts aus, das Fleisch der eigenen Artgenossen zu fressen.
    Aybe holte die gefundenen Gitter hervor, entfaltete sie und bearbeitete sie mit den Werkzeugen seiner Ausrüstung. Irma machte sich auf die Suche nach essbaren Pflanzen, achtete aber darauf, in Hörweite zu bleiben. Cliff versuchte sich zu entspannen. Schon seit einer ganzen Weile schlief er nicht besonders gut, und auch diesmal fiel es ihm schwer, Ruhe zu finden. Dass es dauernd hell und warm blieb, machte die Sache nicht einfacher.
    Schließlich döste er ein – und wurde kurze Zeit später von Aybes Ruf geweckt.
    »Wasnlos?«, brachte er hervor und hob den Kopf. Er hatte von Beth geträumt und wollte die angenehmen Bilder nicht loslassen.
    »Ich hab’s!« Aybe hatte die Metallgitter in einem Baum befestigt und winkte aufgeregt mit seinem Kommunikator. »Ich hab das Kennsignal der SunSeeker gefunden!«
    Cliff war von einem Augenblick zum anderen hellwach. »Was? Können wir mit dem Schiff reden?«
    »Das Signal ist sehr schwach. Ich fürchte, die

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