Himmelsjäger: Roman (German Edition)

der Ferne, ein Skriieeh , das seinen Ursprung links von ihnen zu haben schien. Neugierig geworden wandten sie sich in die entsprechende Richtung. Etwas grollte, und dann wiederholte sich das Skriieeh . Kurze Zeit später entdeckten sie einen offenen Bereich und näherten sich ihm vorsichtig. Terry bedeutete ihnen, sich zu ducken.
    Plötzlich erklang lautes Schnattern in den Wipfeln über ihnen. Cliff spürte, wie sein Herz schneller schlug, als er im Entengang durchs Gebüsch schlich. Auf einmal schien der ganze Wald in Aufregung zu sein, und in all dem Durcheinander hörte er die Rufe der Primaten, die sie bereits kannten: Affen, aber größer und seltsamer. Die Skriieeh -Rufe klangen nicht immer gleich. Sie veränderten ihre Tonhöhe, waren mal kurz und knapp und dann wieder in die Länge gezogen, hörten sich manchmal wie gesungene Worte an. Vielleicht stammten sie von anderen Primaten in den hohen Baumwipfeln.
    Cliff spähte durch die Lücken zwischen den Fasersträngen einer Rankenpflanze und bemerkte Bewegung. Rasch hob er den Feldstecher und beobachtete die Gestalten weiter vorn.
    Vogel-Leute. Diesmal zu Fuß.
    Sie waren etwa zweihundert Meter entfernt und bewegten sich von rechts nach links über eine weite, felsige Ebene. Mit langen, springenden Schritten liefen sie, insgesamt acht; sie trugen Instrumente in den Armen. Ihre Gefieder zeigten gelbe und magentarote Farbmuster. Die Köpfe waren nach hinten geneigt – die langen, breiten Nasen zeigten nach vorn, und die Augen glitzerten. Ihre langen, dünnen, aber offenbar recht kräftigen Beine machten die Vogel-Leute ziemlich schnell.
    Andere Gestalten flohen vor ihnen: Primaten, ebenfalls recht schnell. Sie waren groß, hatten lange Arme und noch längere Beine. Offenbar kamen sie von einigen Zickzack-Bäumen auf der rechten Seite. Immer wieder drehten sie die kantigen Köpfe und sahen zu den Verfolgern zurück, die zu ihnen aufschlossen. Die Primaten gaben scharfe, bellende Laute von sich, liefen noch schneller und teilten sich in drei Gruppen.
    Zuerst hielt Cliff die Fliehenden für menschenähnlich, aber dann erkannte er sie als affenartige Geschöpfe, fast so groß wie die Vogel-Leute und mit vier Armen. Zu dritt liefen sie, und der Letzte von ihnen drehte sich halb um und schoss auf die Verfolger, mit etwas, das nach einer Armbrust aussah. Die Schüsse waren schlecht gezielt und verfehlten die Vogel-Leute. Der Primat, der sie abgegeben hatte, rannte weiter, und dafür blieb ein anderer stehen, zielte und schoss. Das dritte Wesen der Gruppe lud seine Waffe.
    Pfeile flogen. Primaten und Vögel kreischten, heulten und schnatterten.
    Ein Pfeil traf einen Vogel, blieb aber nur im dichten Gefieder stecken. Das Vogel-Wesen zog ihn heraus und warf ihn beiseite. Der Primat, der ihn abgefeuert hatte, lief weiter, und ein anderer zielte, schoss … und traf. Ein Vogel ging zu Boden.
    Die anderen Vogel-Leute stimmten ein zorniges Geheul an, und sie liefen schneller, stießen sich mit den langen Beinen ab und machten Sprünge über mehrere Meter hinweg. Rasch näherten sie sich den Primaten von zwei Seiten und nahmen sie in die Zange.
    Die »Instrumente« der großen Vögel blitzten, und ein Donnern hallte über die Ebene. Mehrere Vogel-Leute schossen gleichzeitig, und einige Primaten fingen Feuer. Schreie ertönten, und brennende Affenwesen fielen mit zuckenden Gliedmaßen, blieben tot auf dem Boden liegen.
    Cliff nahm einen beißenden Geruch wahr und beobachtete, wie die übrigen Primaten in Panik gerieten und auseinanderstoben. Einige von ihnen verschossen Pfeile mit ihren Armbrüsten; die anderen suchten ihr Heil in wilder Flucht.
    Doch sie waren nicht schnell genug – die Vogel-Leute holten sie ein. Einige erschossen sie mit den Blitzen. Bei anderen sprangen sie hoch in die Luft, landeten auf den Fliehenden und zermalmten sie unter sich. Cliff hörte das Knacken von Knochen.
    Der letzte Primat drehte sich um und schickte den Vogel-Leuten ein wütendes Geheul entgegen. Sie rannten ihn einfach über den Haufen und zertrampelten ihr letztes Opfer.
    Anschließend begannen sie mit einem Tanz um die Toten. Sie rissen die Münder weit auf, gaben fast schrille Rufe von sich und stießen die Primaten mit den kurzen Schnäbeln an. Einigen von ihnen sprangen auf den getöteten Geschöpfen umher. Dürre Arme reckten sich voller Freude gen Himmel, und dann wurde der Tanz des Triumphes fortgesetzt, untermalt von hupendem Geheul.
    Cliff wich bestürzt zurück und brachte