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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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lächelte. »Ja. Es hat Spaß gemacht, die Technik zu verbessern.«
    »Schlaf nach der ersten Wache. Vielleicht entwickelt der Teil von dir, der nie schläft, weitere Ideen.«
    Beth zog ihr Kissen aus dem Rucksack und blies es auf. Ein Teil von ihr beobachtete Fred, dessen Gestalt sich im Höhleneingang abzeichnete. He, Moment mal. Willst du dich mit ihm einlassen? Sie fühlte sich allein, sehnte sich nach der Nähe eines anderen Menschen, aber … Mach die Situation nicht noch komplizierter, als sie es ohnehin schon ist.
    Als sie sich hinlegte, hatten sich die anderen in der Höhle verteilt, die Schutz bot vor der ewigen Sonne am Himmel. Beim Einschlafen dachte Beth erneut an Cliff und hoffte, dass er besser zurechtgekommen war als sie und mehr über diese künstliche Welt herausgefunden hatte. Würde sie ihn jemals wiedersehen? »Gute Nacht, Cliffy«, flüsterte sie. »Wo auch immer du bist.«
    Sie schlang die Arme ums aufgeblasene Kissen, roch den Regen und dachte an ferne Orte, sicher und warm.

47
    Memor hatte immer Gefallen gefunden an den ruhigen Flügen mit diesem lebenden Flugapparat. Sie blickte auf den zerklüfteten Boden hinab, atmete dabei ein herrlich süßes Aroma. Der Schleim dieses großen Wesens war genetisch so konzipiert, dass er einen besonders angenehmen Duft verströmte. Memor konzentrierte sich darauf und ließ sich von ihm beruhigen, während um sie herum Chaos herrschte. Sie nahm einen weiteren tiefen Atemzug, drehte sich dann mit strenger Miene um.
    »Dies ist alles wahrhaft absurd«, sagte sie. »Dutzende von Himmelsfischen und zahlreiche Flugzeuge befinden sich im Einsatz. Doch den Fremden gelingt es noch immer, sich vor uns zu verstecken.«
    Der Kommandant des bewaffneten Himmelsfisches winkte gleichgültig. »Wir werden sie finden. Sie haben die Station des Langlinientransports unter uns verlassen, und weit können sie nicht gekommen sein. Warten Sie … Sehen Sie die Sil dort?«
    Der gertenschlanke Männliche blickte auf einen Wandschirm, der kleine Lebensformen in schmalen Schluchten aus gelbbraunem Fels zeigte. Weitere Angehörige einer Spezies von Aufgenommenen, die Memor schon einmal gesehen hatte, gesellten sich den anderen hinzu, offenbar zu Fuß. Gut – eine landwirtschaftliche Kultur mit primitiver Technik und einfacher Lebensweise.
    »Sie versammeln sich in verschiedenen Schluchten«, sagte der Kommandant nachdenklich. »Kein Tanz, keine Paraden, keine Zeremonie. Dies scheint kein gewöhnliches Zusammentreffen zu sein.«
    »Sind Sie vertraut mit diesen … Wie heißen die Geschöpfe?«
    »Sil. So nennen wir sie. Können ziemlich renitent sein. Meine liebe Astronomin, es geschieht nicht zum ersten Mal, dass ich losfliege, um ihnen Disziplin beizubringen.«
    »Das Problem ist von Dauer?«
    »Ja, und die Situation hat sich sogar verschlechtert. Die Sil gehören zu den schlimmsten Aufgenommenen. Unglücklicherweise haben sie sich nicht weit über gewöhnliche Karnivoren hinausentwickelt, und ich denke, deshalb sollten wir nicht sehr überrascht sein. Herbivoren – warum nehmen wir nicht mehr von ihnen auf?« Der Kommandant blinzelte, erstaunt von seinen eigenen kühnen Worten.
    »Weil Herbivoren nur selten intelligent sind«, erwiderte Memor. »Aber sie schmecken gut – dafür haben wir einige Beispiele.«
    »Natürlich, natürlich.« Der Kommandant drehte sich um und rief der Besatzung Befehle zu, als dem großen Himmelsfisch erneut gegnerisches Feuer entgegenschlug. Das Geschöpf protestierte mit einem Grollen, das die Wände mit dem Saft in ihnen vibrieren ließ.
    Memor beobachtete, wie sich Tautropfen der Furcht und des Schmerzes an den lebenden, schimmernden Wänden bildeten. Manche von ihnen lösten sich, fielen auf den Boden und verströmten einen scharfen Geruch. Himmelsfische brachten ihre Empfindungen mit chemischen Signalen zum Ausdruck. Sie gehörten zu den erfolgreichsten Aufgenommenen und stammten aus den oberen Luftschichten eines Gasriesen, den Schiffe der Himmelsschale vor langer, langer Zeit besucht hatten. Die hohe Atmosphäre der Himmelsschale bot ihnen einen geeigneten Lebensraum mit genug Wasser, aus dem sie ihr Lebenselixier gewannen: Wasserstoff. Irgendwie war es den Großen der frühen Schale gelungen, diese fliegenden Geschöpfe in die Ökosphäre der Schale zu integrieren. Mit ihnen am Himmel unterwegs zu sein kam einer Reise durch die Geschichte gleich.
    Memor wandte sich dem Kommandanten zu. »Können wir die Sil vertreiben? Sie behindern unsere

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