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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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gewaltigen Schale. Beth betrachtete sie mit dem Gefühl, ihnen nahe zu sein und auf die Erde hinabzusehen. Doch in Wirklichkeit reichte ihr Blick über interplanetare Distanzen hinweg. Die rohrartigen Gebilde beim Astloch mussten kolossal sein, so groß wie ganze Kontinente.
    Tief unter dem Schiff glänzten die auf den roten Stern gerichteten Spiegel, umgeben von einem grünen und ockerfarbenen Gürtel. Zwischen der SunSeeker und jenem Land lag eine schimmernde Schicht. Atmosphäre, vermutete Beth. Was hielt sie fest? Sie sah genauer hin und glaubte, den vagen Glanz einer transparenten Barriere zu erkennen. Eine Art Membran? Ein dünner Film, der über der Atmosphäre lag, über Millionen von Kilometern hinwegreichte, bis zu dem Land des Gürtels, der großen zylindrischen Sektion, die den dicken Rand der … Tassenwelt formte – sie mochte Redwings Ausdruck nicht, aber ihr fiel kein besserer ein. Dort gab es keine Spiegel, aber Kontinente, ja, grün und von Wolken umhüllt. Und Wüsten, sandig und hell im ewigen Licht einer nie untergehenden Sonne. Sie ging nirgends unter, ganz gleich, an welcher Stelle dieser kolossal großen Welt man sich auch befand.
    Beths Hände zitterten noch etwas mehr.
    Dem menschlichen Verstand fiel es schwer, eine solche Dimension zu erfassen. Es war einfach zu viel. Beth wandte den Blick ab.
    »Jemand hat eine künstliche Welt gebaut, groß wie ein Sonnensystem«, sagte Mayra staunend. »Eine grüne Welt. So viel Platz …«
    Beth atmete tief durch. Sicherheitshalber – Piloten müssen immer konzentriert sein – hielt sie die Hände von den Kontrollen fern.
    Cliff rief ein neues Bild auf einen Schirm. »Wir haben eine Skizze mit den wesentlichen Bestandteilen des Artefakts erarbeitet. Sieh sie dir an.«
    Beth betrachtete die Darstellung und fühlte sich benommen. »Ja, verstehe. Ihr habt von der Achse ausgehend die Regionen nach der jeweiligen Schwerkraft eingeteilt …«
    »Ja. Die Flecken in der Randebene sollen topografische Merkmale sein. Allerdings sind sie größer als ganze Planeten, viel größer.« Cliff gestikulierte hilflos mit der Hand und lächelte dabei. Aber er runzelte auch die Stirn und nahm Beths Müdigkeit mit Sorge zur Kenntnis.
    »Ja, der Maßstab ist kaum vorstellbar, aber die Skizze hilft ein wenig. Du hast auch die Wölbung des Jets beim Stern berücksichtigt.«
    Cliff gestikulierte erneut. »Offenbar bringen die Magnetfelder dort das Plasma unter Kontrolle und bündeln es zu einem Strang …«
    »Ein Wok mit einem durchs Loch schießenden gleißenden Jet und mit einem großen Wohnzimmer auf der Innenseite, das mehr Platz bietet als die Planeten von tausend Sonnensystemen, ausgestattet mit zentrifugaler Gravitation …«
    »Die Bewohner der Schale leben nicht auf der gesamten Innenseite, nur am Rand«, sagte Cliff. »Der größte Teil besteht aus Spiegeln. Trotzdem, es ist mehr als nur ein ziemlich groß geratenes Habitat. Und es wird vom Jet beschleunigt. Mit anderen Worten: Die Schale und ihr Stern fliegen durchs All, haben vielleicht sogar ein bestimmtes Ziel. Ein wahres Sternenschiff.«
    Es gab nicht viel Redundanz bei den Vehikeln, die der SunSeeker zur Verfügung standen. Das Design war modular: Tanks oder einfache Frachttransporter konnten auch Passagiere befördern.

    Zwei Flieger warteten auf den Einsatz, die Hawking und die Dyson , beides Tragrumpf-Maschinen. »Landungsboote können wir nicht verwenden«, sagte Redwing. »Es bestünde die Gefahr, dass wir damit die Membran über der Atmosphäre beschädigen.«
    »Dies sind Tanker, Captain«, sagte Abduss.
    »Die Ceres und Eris sind ebenfalls Tanker, für den Abbau und Transport von Asteroidenmaterial«, erwiderte Redwing. »Wir fügen einfach den Tank hinzu.«
    »Es gibt hier keine Asteroiden oder Kometen«, warf Mayra ein. »Die Bewohner der Schale haben offenbar alles entfernt, was eine Gefahr für ihren Lebensraum darstellen könnte. Oder das entsprechende Material wurde für den Bau der Schale verwendet.«
    »Im Ernst?«
    »Wir haben nichts in der Nähe gefunden«, sagte Mayra.
    »Wie viel Zeit hatten Sie für die Suche? Vier Tage? Vier Tage für die astronomische Erforschung eines völlig neuen Sonnensystems, die normalerweise tausend Jahre dauern würde?«
    Die Wickramsinghs hörten den Sarkasmus des Captains und verzichteten auf eine direkte Antwort. Bei den bisherigen Untersuchungen hatten sie tatsächlich keine Asteroiden gefunden. »Das All im Bereich der Schale ist völlig leer.«
    »Hm«,

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