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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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einer Art Zoo aufbrechen sollte, mit Nutztieren für die Kolonie. Einige von ihnen würden die Reise nicht überstehen, und es war auch nicht vorgesehen, sofort nach Erreichen des Ziels alle Tiere aus dem Kälteschlaf zu holen, aber Howard sollte sich um sie kümmern. Er und Aybe setzten ihren Wortwechsel noch eine Zeit lang fort, bis Cliff schließlich die Hand hob.
    »Das erklärt unsere Lauferitis? Wie sicher können wir da sein?«, fragte er. »Als wir durch die Schleuse kamen, habe ich die Luft untersucht und gedacht, alle eventuellen Probleme erkannt zu haben.«
    »Die Biologie ruht nie.« Wie um seine Worte zu unterstreichen, schlug Howard nach einigen Insekten, die vor seinen Augen schwirrten. »Wir sollten besser herausfinden, welche Nahrungsmittel eine für uns verträgliche Drehrichtung besitzen.« Howard hob seinen Kommunikator. »Ich habe mir Notizen gemacht und den Beginn einer Speisekarte.«
    Cliff klopfte ihm auf den Rücken. »Ausgezeichnet. Du bist jetzt unser Nahrungsspezialist.«
    Es freute ihn, dass sie einen Punkt geklärt hatten, der ihnen bisher ein Rätsel gewesen war. Es fühlte sich gut an, einfach darüber zu reden, mit der einen oder anderen scherzhaften Bemerkung. Irma kehrte zu ihnen zurück und lachte ebenfalls.
    »Fleisch ist für uns am besten«, sagte Howard. »Hat die meisten Kalorien und scheint am verträglichsten zu sein. Ich schlage vor, wir besorgen uns welches.«
    »Wo?«, fragte Aybe.
    »Sieh auf den Kompass und wähl eine beliebige Richtung.«
    »Der Kompass funktioniert hier nicht«, sagte Terry.
    Sie machten sich wieder auf den Weg und folgten dem Verlauf des Baches.
    Als sie Stunden später unter einigen Zickzack-Bäumen rasteten, hungrig und müde, deutete Howard plötzlich stumm in die Ferne. Sie duckten sich und blickten durch ihre Feldstecher.
    »Sieht nach einem Affen aus«, sagte Irma. »Scheint ziemlich viel Fleisch zu haben.«
    Das Wesen hatte einen grauen Pelz und bewegte sich mit einem schaukelnden Gang. Der schmale Kopf drehte sich wachsam von einer Seite zur anderen.
    Das Geschöpf kam direkt auf sie zu.
    »Mindestens zwei Meter groß«, schätzte Aybe.
    »Irma hat recht, jede Menge Fleisch«, sagte Howard. Sein Magen knurrte.
    »Bei dem dichten Pelz nützen uns die Laser nicht viel«, gab Terry zu bedenken.
    »Ein Kopfschuss dürfte ebenfalls schwierig werden«, fügte Irma hinzu. »Seht euch die Brauenhöcker an. Dicke Knochen. Und der Kopf ist eher klein, schwer zu treffen.«
    »Es hält nichts in den Händen«, sagte Howard. »Sehen fast wie Klauen aus.«
    Es gefiel Cliff nicht, einen Primaten zu töten, aber sie waren sehr hungrig. Er beschloss, nichts zu sagen.
    »Wir sollten ausschwärmen, damit wir uns ihm von allen Seiten nähern können«, sagte Aybe. »Wie wär’s mit Speeren?«
    Die meisten Äste des Zickzack-Baums – der Stamm neigte sich mal in die eine Richtung, mal in die andere – waren krumm, aber sie fanden einige gerade, schnitten vier von ihnen ab, spitzten sie mit ihren Messern zu und härteten die Spitzen mit den Lasern. Als sie ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatten, betrug die Entfernung zu dem Wesen mit dem grauen Pelz nur noch etwa hundert Meter. Sie schwärmten aus, wie von Aybe vorgeschlagen, und schlichen dem Geschöpf entgegen, das sich zwar immer wieder umsah, sie aber nicht bemerkte.
    Auf Cliffs Zeichen hin machten sie sich für den Angriff bereit. Das Wesen war größer als sie und wog schätzungsweise fünfzig Kilo. Es hielt den Blick zu Boden gerichtet, als sie sich ihm näherten, erkletterte einen kleinen Hügel und ging oben in die Hocke. Das half Cliff und seinen Gefährten, unbemerkt bis auf etwa zwanzig Meter heranzukommen. Die Aufmerksamkeit des Geschöpfs galt noch immer dem Boden, und schließlich hob Cliff die Hand – sie griffen an.
    Mit den Speeren in den Händen liefen sie über den Hang, und das Wesen richtete sich erschrocken auf. Terry stieß einen wilden Schrei aus, hob seinen Speer … und zögerte plötzlich.
    »Halt!«, rief Cliff. Sie blieben stehen, die Speere noch immer wurfbereit.
    Das Wesen holte ein dünnes Objekt hervor und richtete es auf sie.
    »Ist das eine Waffe?«, fragte Aybe.
    »Sieht nicht wie eine aus.«
    Stille folgte diesen Worten. Cliff erkannte nun: Was sie bisher für einen grauen Pelz gehalten hatten, erwies sich bei genauerem Hinsehen als eng anliegende Kleidung aus gewebtem Stoff. Das Wesen wich zurück, merkte dann, dass es umzingelt war, und ging erneut in die Hocke. Direkt

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