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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Gelegenheit auch unser Haus hier entdeckte! Groß und massig genug steht der Bau ja schließlich in der Heide.«
    »Verehrtester Doktor Frank, es ist ganz selbstverständlich, daß Mister Turner diesen Bau einmal sehen wird; er soll ihn sogar sehen. Daß Sehen noch längst nicht drin sein heißt, wissen Sie besser als ich. Wir haben doch zur Genüge vorgesorgt, daß ein Unbefugter sich bei dem Versuch, einzudringen, wie in einer Falle fangen muß und uns dann wehrlos ausgeliefert ist.«
    Dr. Frank nickte. »Sie haben recht, Zacharias«, sagte er. »Aber der Mensch wird nicht mehr Ruhe geben, sobald er einmal unser Haus entdeckt hat. Was soll danach werden?«
    Der alte Zacharias machte es sich in seinem Stuhl bequem. »Herrgott, Doktor«, meinte er schließlich leicht, »manchmal sind Sie etwas schwer von Begriff! Sie wissen doch, was Bergmann mit Headstone und der United Electric vorhat. Headstone will spionieren, das wissen wir zur Genüge. Wir aber wollen ihm unsere Erfindungen zu einem angemessenen Preis verkaufen. Es dreht sich um Objekte, die in die Millionen gehen, und deshalb finden wir Mister Headstones Vorgehen an sich ganz begreiflich. Aber wir sind nicht gewillt, uns über’s Ohr hauen zu lassen. Zur gegebenen Zeit wird die United Electric ganz gehörig in den Beutel greifen müssen, sobald die Herren nämlich eingesehen haben, daß sie ohne unsere Hilfe nicht weiterkommen. Die Sache geht doch bisher ganz nach unserm Wunsch. Sehen Sie, die Seile zum Beispiel kauft uns Headstone jetzt schon zu dem von uns geforderten Preis ab. Die kalte Kathode wird er ebenfalls von uns erwerben müssen, sobald er erst einmal dahintergekommen ist, daß wir ihn mit dem Flammenstrahler geleimt haben. Eine bessere Mittelsperson als Mister Turner ließe sich kaum denken, um ihm das beizubringen. Ob wir ihm auch das letzte noch verkaufen, wird sich später finden.«
    Während diese Unterhaltung in dem Laboratoriumsbau stattfand, war Mr. Turner noch mit seiner Toilette für die Nacht beschäftigt. Als er in seinem Koffer nach einem Pyjama suchte, fiel ihm eine Strickleiter in die Hände, aus bester Naturseide geflochten und bei aller Feinheit doch stark genug, die Last einer Person vom Gewicht Mr. Turners sicher zu tragen.

Spielend ließ er sie durch die Finger gleiten, trat dann an eins der Fenster und öffnete es. Ein Blick in die Tiefe überzeugte ihn davon, daß die Länge der Leiter völlig ausreichte, um den Boden zu erreichen. Seine Gedanken gingen hin und her. Sollte er die Nacht noch zu einem Spaziergang benutzen! Er verwarf den Gedanken wieder und steckte die Leiter in seinen Koffer. Er schloß das Fenster, zur selben Zeit etwa, da Klas Horn, von einer Rasselglocke neben seinem Bett geweckt, ärgerlich vor sich hin fluchte: »To’m Düwel ok, wat het de verrückte Kirl bi Nacht de Fenster optorieten!«
    James Headstone und Direktor Brooker machten mit ihrem Wagen vor einem kleinen Gasthof in Tamasetse am Rande der Bamangwatowüste in Süd-Rhodesia halt. Als sie sich etwas gestärkt hatten, breitete Headstone eine große Spezialkarte vor sich aus und deutete mit dem Finger auf einige rot markierte Stellen. »Schön ist die Gegend nicht, Brooker. Ist mir zweifelhaft, ob wir unsere Leute da dauernd halten können. Warum haben Sie sich gerade auf das minderwertigste Gebiet kapriziert? Glühend heiß und versumpft.«
    Brooker lachte. »Weil es für ein Butterbrot zu haben sein wird, Headstone. Sobald wir die neuen Seile haben, schaffen wir alles, was von der alten Station noch brauchbar und transportabel ist, dorthin und bauen von neuem.«
    »Ich erhielt gestern Turners letzten Bericht«, bemerkte Headstone. »Wir bekommen die Seile - 70 Kilometer im ganzen - in der gewünschten Qualität in kürzester Frist von dem Dürener Metallwerk geliefert.«
    »Sehr schön gesagt, Headstone: >Wir bekommen gelieferte Hätten wir uns das Zeug selber machen können, hätten wir rund 25 Prozent gespart. Ich muß es Ihnen mal ganz offen sagen, Mister Headstone. Ihr Mister Turner ist in meinen Augen ein großes Kamel.«
    Mit einem Ruck setzte sich Headstone aufrecht. »Wie können Sie das behaupten, Mister Brooker?« sprudelte er aufgeregt heraus. »Turner ist der beste von meinen Leuten in Europa. Hat er bisher nicht alle Aufgaben gelöst, die wir ihm stellten? Er hat die Firma herausbekommen, welche die Seile fabriziert.« Brooker winkte mit der Hand ab. »Das hätten wir hier in Südafrika mit Hilfe unserer Kartei wahrscheinlich

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