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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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geändert hat?«
    Turner schüttelte verzweifelt den Kopf. »Solche Art, Geschäfte zu führen, ist ja einfach unmöglich!« brach es impulsiv aus ihm heraus. »Darf ich Sie fragen, was Sie daraufhin unternommen haben?«
    Der Direktor lachte. »Das ist schnell gesagt. Wir haben uns um den ganzen Kram nicht geschert, sondern die von Ihnen neubestellten 70 Kilometer einfach fabriziert. Der letzte Rest von wenigen Kilometern ist eben in den Kabelspinnmaschinen und dürfte bis morgen fertig sein. Wenn Mister Headstone bis morgen bei seiner jetzigen Meinung bleibt, wird er Nachricht von uns erhalten, daß der Auftrag ausgeführt ist und das gesamte Kabel an die Adresse der United Electric verfrachtet wird. Wenn er seine Meinung wieder einmal ändert, gelten alle bisher geleisteten Anzahlungen als verfallen, und für uns ist die Angelegenheit damit erledigt. Wir haben mehr Abnehmer für unsere Ware, als Sie denken. Wenn Ihr etwas wunderlicher Mister Headstone nicht umgehend zugreift, geht sie schon wenige Tage später in andere Hände über. Ich will Ihnen einen Vorschlag machen«, fuhr er nach kurzem Überlegen fort. »Ich halte es für das Richtigste, Sie überzeugen sich hier im Werk, daß das Kabel bis auf einen geringfügigen Teil tatsächlich fertig ist. Dann depeschieren Sie selber sofort von hier aus an Mister Headstone, daß er sich nun umgehend entschließen müsse, das Kabel abzunehmen, widrigenfalls wir anders darüber verfügen würden.« Turner nahm den Vorschlag mit Vergnügen an. Es folgte ein kurzer Rundgang durch das Werk. Dann ging ein langes und inhaltreiches Telegramm an Mr. Headstone ab, bei dessen Abfassung Turner nicht mit Worten sparte wo es galt, seine eigenen Verdienste ins rechte Licht zu setzen. Wenn Headstone bald zurückkabelte, konnte seine Antwort in spätestens zwei Stunden hier sein.
    Turner faßte den Entschluß die Nacht in Düren zu bleiben, und er verließ die Metallwerke, um sich eine passende Unterkunft zu suchen. -
    Er saß eben beim Essen, als unvermutet Direktor Kämpf auftauchte und ein Fernschreibeblatt auf den Tisch legte.
    »Sehen Sie, Mister Turner«, rief der Direktor gutgelaunt, »nun ist’s auf einmal gegangen. Hier ist die Auftragsbestätigung, gleich mit zwei Unterschriften und Bankanweisung. Alles läuft in bester Ordnung. Morgen früh bringen wir die Sendung auf den Weg. Diesmal hat sich Ihr Besuch bei uns doch gelohnt.«
    Der Agent las das Blatt ein paarmal durch, bevor er es zurückgab.
    »Ich bin etwas überrascht«, begann er nachdenklich, »daß ich selbst noch keine Nachricht habe, hoffentlich geht nun auch wirklich alles in Ordnung.«
    Direktor Kämpf lachte. »Sie vergessen, mein lieber Turner, daß unser Werk direkte Fernschreibeverbindung mit dem Hauptpostamt hat. Dadurch kommen die Telegramme bei uns etwa eine Viertelstunde früher an. Deswegen bin ich ja herübergekommen, um Ihnen die frohe Botschaft sofort zu bringen. Wenn Mister Headstone gleichzeitig an Sie gekabelt hat, dürfte die Nachricht Sie hier im Laufe der nächsten Minuten erreichen.« Er hatte seinen Satz kaum beendet, als auch schon ein Depeschenbote in den Raum kam und nach Mr. Turner rief.

»Da haben Sie es schon!« meinte Direktor Kämpf, während Turner das Telegramm aufriß. Seine Befürchtung, daß noch irgendein für ihn unerfreulicher Passus darin enthalten sein könnte, bestätigte sich erfreulicherweise nicht. Es war in der Tat nur eine wörtliche Wiederholung der bereits von Direktor Kämpf mitgebrachten Depesche. Headstone schien mit den Maßnahmen seines Agenten wirklich restlos zufrieden zu sein.
    Die Herren Fosdijk und Cowper hatten viel Arbeit. Es gab viel zu tun auf jenem alten Urwaldgelände da oben in Süd-Rhodesia, das Headstone und Brooker vor einigen Monaten für die Anlage der neuen südafrikanischen AE-Station erworben hatten.
    Wie hatte sich hier in kurzer Zeit alles von Grund auf gewandelt! Ein System von Kanälen schaffte dem Grundwasser, das bisher an vielen Stellen offen zutage trat, einen bequemen Abzug nach den Makarikari- Seen hin.

Es war eine harte Arbeit, ausgeführt von aus allen Staaten der Union angeworbenen Kolonnen unter dem Kommando von erfahrenen Schachtmeistern, bis endlich das Grabensystem zu funktionieren begann und das Wasser nach den Seen hin verschwand. Nun wurde das Arbeiten auf dem entwässerten Gelände etwas bequemer, und jetzt traten die Betonmischmaschinen in Tätigkeit. Es hieß die Riesenblöcke für die neuen Halteseile in

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