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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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konnten, Erscheinungen, an denen unsere Gelehrten noch jahrzehntelang studieren werden. Ich bin neugierig auf die ersten Versuche mit diesem Apparat. Hält er, was er verspricht, stehen wir an einer Wende unserer Technik.«
    »Ich glaube es Ihnen, Doktor«, sagte der alte Zacharias, »und ich möchte gern wissen, was unser Freund Headstone zu dieser Sache sagen würde.«
    »Der Tag wird kommen, mein lieber Zacharias, an dem er davon wissen soll, sogar wissen muß, um die Lizenzen für die United Electric zu erwerben. Doch bis dahin hat es noch gute Wege. Wenn es aber soweit ist, sollen Sie wieder derjenige sein, der ihm davon Kenntnis gibt, ihm oder seinem Agenten Turner.«
    Der Alte streckte ihm die Hand entgegen. »Abgemacht, Doktor - den Stoß möchte ich auf keinen Fall missen!«
    Er erhob sich und ging, von Dr. Frank geleitet, zum Ausgang; er wollte sich eben verabschieden, als der Bursche vom Heidekrug angetrabt kam. Vor der Rampe machte er halt und reichte Zacharias eine weiße Tüte hin.
    »Wat schall dat, Hinrich?« fragte Zacharias.
    »Ja, Herr, de utländ’sche Gast, de bi uns wähnt, seggt, dat war gar nich sin Hot, he hätt Herrn Horn ok sinen richtigen mit’m amerikanischen Stempel zeigt, und dat hier ginge em nix an. Da hebb’n Se em wedder.« Ehe er sich’s versah, hielt Zacharias die Tüte in seiner Hand, und der Bursche trabte schon wieder zum Heidekrug los.
    »Reingefallen, lieber Zacharias!« lachte Dr. Frank. »Ihr dürft den guten Turner nicht für ganz dumm verkaufen. Diesmal hat er sich aus der Affäre gezogen, aber der Verdacht bleibt natürlich bestehen. Und nun.«, der Doktor sprach fast vergnügt weiter, »gratuliere ich Ihnen zu Ihrem schönen Panamahut, mein lieber Zacharias!«

Ein wenig bedrückt nahm der Alte Abschied.
    Verdrießlich kehrte Turner in den Heidekrug zurück, nachdem er das Dorf und die ganze Umgebung vergeblich durchstreift hatte.
    »Herr Turner, es ist ein Landsmann von Ihnen angekommen«, kam ihm der Wirt entgegen.
    Der verdammte Professor, den mir Headstone auf den Hals schickt! schoß es Turner durch den Kopf. »Ich vermute, es wird mein Freund Professor Voucher sein«, antwortete er dem Heidekrugwirt, ohne sich seine Erregung anmerken zu lassen. »Wo ist der Herr?«
    »Auf Ihrem Zimmer, Mister Turner«, erwiderte Klas Horn.
    Als Turner die Tür öffnete, sah er sich einer ihm unbekannten Person gegenüber.
    »Ich vermute, Herr Professor Voucher?« eröffnete er die Unterhaltung. Der andere erhob sich aus einem Sessel und schüttelte ihm kräftig die Hand. »Ganz recht, Mister Turner. Ich bin Professor Voucher und komme im Auftrage von Mister Headstone. Ich bringe einen Brief an Sie mit, gewissermaßen mein Einführungsschreiben.« Er lachte leicht, während er Turner ein verschlossenes Kuvert übergab.
    »Bitte behalten Sie Platz, Herr Professor!« sagte der Agent, während er sich selbst niederließ und das Schreiben Headstones öffnete. Zusehends verdüsterte sich seine Miene beim Lesen des umfangreichen Schriftstückes. Wieder die alte Litanei: Aufträge, die Headstone schon wiederholt gegeben hatte, und die immer noch nicht erfüllt waren. Zum Schluß die für Turner besonders unangenehme Mitteilung, daß er von jetzt an mit dem Professor zusammen und nach dessen Direktiven zu arbeiten habe.
    Er ließ das Schriftstück fallen und wandte sich an Voucher. »Kennen Sie den Inhalt dieses Schreibens?« Der Professor nickte. »Jawohl, Mister Turner. Mister Headstone hat mich über alles informiert.«
    »Und wie denken Sie über die Angelegenheit?«
    »Oh, ich halte sie für ziemlich einfach«, meinte der Professor. »Erst werde ich mir das hiesige AE-Werk ansehen und dann.«
    Turner lachte laut auf. »Das AE-Werk ansehen, Professor? Wie denken Sie sich das? Beim ersten Versuch, es zu betreten, wird man Sie festhalten.«
    Professor Voucher lächelte. »Ich werde mit offenen Karten spielen und mich als Mitarbeiter des >Electric Engineer< anmelden und legitimieren.«
    O du ahnungsloser Engel! dachte Turner bei sich. Laut fuhr er fort: »Ich fürchte, Herr Professor, daß Sie auf diesem Wege nicht zum Ziele kommen. Mister Headstone verlangt Unmögliches. Ich habe die Schwierigkeiten in den letzten Monaten zur Genüge kennengelernt.«
    »Zweitens«, fuhr Voucher unbewegt fort, »muß die etwas rätselhafte Persönlichkeit dieses alten Heideläufers erforscht werden. Mister Headstone war sehr unwillig, daß Sie immer noch nichts in Erfahrung gebracht haben.«
    »Sie

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