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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Hochspannungswerk der United Electric in Pretoria verlegt. Ein ganzer Flügel des Werkes ist für neue Entwicklungsarbeiten freigemacht worden. Tag und Nacht wird dort mit verstärkter Belegschaft in drei
    Schichten geschafft. Unsere Leute konnten leider nicht in Erfahrung bringen, um was für Arbeiten es sich handelt. Als sicher meldeten sie, daß Mister Headstone sich vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht in der neuen Abteilung aufhält. Er soll alle seine übrigen Obliegenheiten Direktor Brooker übertragen haben und sich völlig einem neuen Problem widmen.«
    »Sie wollen 30 Millionen Volt bändigen, ohne die Mittel dafür zu besitzen. Sie haben den Schwerstoff nicht!« meinte Dr. Frank.
    »Es wäre vielleicht doch möglich«, entgegnete Dr. Bergmann. »Sie könnten es mit den alten Isolierstoffen versuchen, aber die Anlage müßte dann wahrscheinlich größer als die ganze Hochspannungsabteilung werden. Ob James Headstone und seine Ingenieure das einsehen - und danach handeln?«
    »Wahnsinn!« stieß Dr. Frank hervor. »Wahnsinn, der vielleicht zu einer Katastrophe führt!« warf Zacharias dazwischen.

»Die United wird nicht Monate, sondern Jahre brauchen, um uns einzuholen«, sagte Generaldirektor Bergmann. »Hoffentlich sieht James Headstone schon früher ein, daß er vorteilhafter wegkommt, wenn er mit uns zusammengeht.«
    Mr. Turner spürte ein wachsendes Unbehagen. Seit Tagen war er ohne Nachricht von Headstone. Von den neuen Aufgaben, die Headstone zur Zeit so ganz in Anspruch nahmen, wußte er ja nichts. Um so mehr bewegte ihn die Frage, wie er die Verbindung mit ihm wiederherstellen könne, und bald fand er den einzig möglichen Weg dafür. Er selbst mußte wieder einen Bericht loslassen. Die zweite Frage blieb offen: wo er den Stoff dafür hernehmen sollte.
    Die Nachrichtenquelle, die während der letzten Wochen so reichlich floß, war inzwischen versiegt, denn die neuen Maschinen im AE-Werk standen betriebsfertig da, und die meisten fremden Monteure hatten das Dorf verlassen.
    Tagelang trieb er sich mit seinem Wagen in der Heide herum und sondierte das Terrain daraufhin, wie er sich ungesehen und ungefährdet dem AE-Werk nähern könnte.
    Er entdeckte ein hübsches lauschiges Plätzchen auf seinen Fahrten, von wo aus er durch Baumlücken hindurch einen freien Überblick über einen großen Teil des eingezäunten Werkgeländes hatte und sogar das
    Stationshaus sehen konnte. Der Ort war wie geschaffen für seine Zwecke.
    Schon am nächsten Tage suchte Turner ihn wieder auf. Auf einer kleinen Erderhöhung neben einer alten Kiefer ließ der Agent sich nieder, baute vor sich ein Stativ auf und schraubte ein Scherenfernrohr daran fest.
    Das Stationshaus, das von der Beobachtungsstelle des Agenten etwa 900 Meter entfernt war, wurde von dem starken Glas auf 30 Meter herangebracht. Mr. Turner drehte sein Fernrohr nach allen Seiten, sah und staunte. Die Tragballone standen dicht über dem Boden. Wohl ein Dutzend Werkleute liefen auf dem Netz umher und - Turner glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen - waren eifrig an der Arbeit, die Strahlkollektoren abzuschrauben und fortzubringen. Also doch wieder etwas Neues. Sie haben schon wieder bessere Kollektoren, ging es ihm bei dem Anblick durch den Kopf. Er überlegte noch, wie er es fertigbringen könnte, sich auch davon ein Muster zu verschaffen, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte: Die Werkleute da drüben waren mit scharfen Zangen dabei, die feinen Brennstoffzuleitungen für die Strahlkollektoren von dem Netz zu entfernen.
    Die Stunden verrannen. Unentwegt verfolgte Turner die Arbeiten innerhalb der Umzäunung, und jede neue Beobachtung gab ihm neue Rätsel auf.
    Die Sonne war bereits merklich nach Westen gerückt. Turner fühlte, daß der Magen knurrte und biß gierig in ein trockenes Brötchen, während er unablässig durch das Glas starrte - und dann fuhr er jäh vom Okular zurück. Ein anderer Mann war aus dem Stationsgebäude gekommen und neben den Ingenieur getreten. Ein alter Mann mit einem Bart. Ein Zweifel war ausgeschlossen: Es war der alte Heideläufer, der dort auf dem gegen jeden Fremden so sorgfältig abgeschlossenen Werkgelände stand und mit dem Ingenieur ein Gespräch begann. Der Agent griff sich an den Kopf. Während seine Gedanken sich in wilder Jagd überschlugen, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Lug und Trug war alles, was der Alte ihm von Anfang an erzählt hatte. Ein Geheimnis umwitterte die Gestalt des Alten,

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