Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
geschlossenen Augen. Dann wurde auch ich aufgefordert, die Augen zu schließen, und während wir beteten, spürte ich, wie die Angst Catherine verließ und eine tiefe innere Ruhe über sie kam.
Ich muss circa eine Stunde mit Schwester Catherine allein gewesen sein. Als wir ins Wohnzimmer gingen, dankte sie mir. »Jetzt habe ich keine Angst mehr vor dem Sterben. Jesus hat mich dazu angehalten, zu Ihnen zu kommen. Ich musste es einfach tun, und jetzt weiß ich, warum.«
Während Schwester Catherine bei Schwester Mary blieb, sprach ich in der Küche allein mit Schwester Ann. Sie erklärte mir, dass sie Novizin und sehr gerne Nonne sei und eigentlich im folgenden Jahr ihre Ewigen Gelübde ablegen wolle. Sehr häufig aber überkamen sie Zweifel, ob Gott das wirklich wolle. Ich konnte sehen, dass zwei Lehrengel bei ihr waren. Der eine sollte ihr beim Lernen helfen, und der andere sollte sie das Beten lehren. Ich lächelte sie an und fragte sie: »Was spüren Sie in Ihrem Herzen?« Rasch erwiderte sie: »Gottes Liebe.«
Ich lächelte sie an. »Da haben Sie Ihre Antwort, Schwester Ann!« Wir beteten zusammen, und ich segnete sie. Mit einem strahlenden Lächeln ging sie ins Wohnzimmer, um Schwester Mary zu holen. Sie war glücklich.
Während Schwester Mary und ich miteinander sprachen, öffnete sich das Licht um ihren Schutzengel einen Augenblick lang und gab den Blick auf eine weibliche Erscheinung mit einer starken Persönlichkeit frei. Ich weiß nicht mehr, worüber Mary und ich gesprochen haben, aber sie fragte mich, ob ich mit ihr beten und sie segnen könne. Und natürlich habe ich das getan.
Danach begleitete ich die drei Schwestern zum Auto. Catherine nahm meine Hand und sagte mehrmals: »Danke, Lorna. Danken Sie Gott von mir!« Wir verabschiedeten uns, und ich winkte ihnen nach, als sie davonfuhren. Dann kehrte ich in die Küche zurück. Der Engel Michael stand am Fenster. Ich freute mich, ihn zu sehen. Er nahm meine Hand und sagte: »Das hast du gut gemacht.« Dann ließ er Kraft in mich hineinströmen, und einen Augenblick später war er wieder verschwunden.
Ich erhielt eine telefonische Anfrage, ob ein junger Mann zu mir kommen könne, der einen Autounfall gehabt habe. Am vereinbarten Morgen hörte ich ein Auto vorfahren und öffnete sofort die Haustür. Ein junger Mann Anfang 20 wurde von zwei Menschen in einem Rollstuhl zur Haustür geschoben. Wie ich bereits vermutet hatte, handelte es sich um seine Eltern. Nachdem wir uns begrüßt hatten, manövrierten wir den Rollstuhl über die Stufen in das kleine Cottage hinein.
Als wir am Küchentisch saßen, sah ich mir den jungen Mann, der Conor hieß, genauer an. Das Licht der Energie, die ihn umgab, war sehr schwach. Er konnte nicht sprechen und saß regungslos und in sich zusammengesunken in seinem Rollstuhl. Seine Mutter weinte, und gemeinsam beschrieben die Eltern mir dann Conors Zustand. Sein Gehirn war schwer geschädigt und seine Beine gelähmt. Auch sonst konnte er sich offensichtlich kaum bewegen. Es schien, als könne er außerdem weder etwas verstehen noch hören. Er zeigte keinerlei Reaktion, und man konnte in keiner Weise mit ihm kommunizieren. Die Ärzte hatten gesagt, dass es für ihn keine Hoffnung gebe und er wohl den Rest seines Lebens auf diese Weise dahinvegetieren würde.
Ich sah den Sohn an. Heilengel hatten sich um ihn versammelt, aber sein Körper war nicht von einer strahlenden Lichtenergie umgeben. Das Licht um seinen Schutzengel öffnete sich und gab den Blick auf große männliche Stärke frei. Kraftvoll sagte der Schutzengel zu mir: »Er vegetiert nicht vor sich hin, Lorna. Sprich mit ihm! Er hört dich. Er braucht einen Grund zu leben. Er braucht Mut, um dafür zu kämpfen, dass er aus diesem Rollstuhl herauskommt, dass er aufstehen und sein Leben in die Hand nehmen kann.«
Dann schloss sich das Licht um seinen Schutzengel wieder. Ich stand auf und ging zu Conor. Ich sprach ein stilles Gebet und berührte seine Beine, seine Hände, seine Arme und seine Brust. Als ich seinen Herzschlag spürte, legte ich ihm die Hand auf den Kopf und sah ihm in die Augen. »Ich weiß, dass du mich hören kannst«, sagte ich. »Ich weiß, dass du wieder gesund werden kannst, aber du musst dafür kämpfen. Du musst dafür kämpfen, dass du wieder gehen und sprechen kannst. Du musst diesen Kampf aufnehmen. Du musst gesund werden wollen. Ich durfte sehen, dass du wieder gesund werden, arbeiten, heiraten und Kinder haben kannst, aber du darfst dich
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